Nichtoffener Wettbewerb | 12/2024
Erweiterung Landratsamt Unterallgäu in Mindelheim
©Baumschlager Hutter Partners / IMAGES – matthias harms images
Anerkennung
Preisgeld: 12.500 EUR
Erläuterungstext
Das Planungsgebiet des Landratsamts Unterallgäu in Mindelheim ist von einem heterogenen Umfeld geprägt: der Kreisklinik im Westen, Einfamilienhäuser im Norden, sowie Wohnbauriegel im Osten und Süden. Als Solitär fügt sich ein viergeschossiger Neubau in den Stadtraum ein und wird durch einen öffentlichen Raum zwischen Bestandsgebäude und Straßenraum ergänzt. Das Gebäude gliedert sich in zwei Teile, die in drei Bauabschnitten realisiert werden können.
Der Neubau setzt auf Nachhaltigkeit: Holzhybridkonstruktion mit Holzfassade und Holzbetonverbunddecken. Großzügige Grünflächen mit dichten, biodiversen Pflanzungen und klimaresistenten Baumarten ermöglichen grüne Ausblicke aus den Büroräumen, Wegesystem und Sitzmöglichkeiten bieten Aufenthaltsräume im Freien, Platzflächen vor den Gebäudeeingängen fördern Kommunikation und Austausch. Die offene, durchlässige Gestaltung schafft positive Verbindungen zum Stadtraum, flexibel nutzbare Büroräume machen den Neubau auch funktional zukunftsfähig.
Der Neubau setzt auf Nachhaltigkeit: Holzhybridkonstruktion mit Holzfassade und Holzbetonverbunddecken. Großzügige Grünflächen mit dichten, biodiversen Pflanzungen und klimaresistenten Baumarten ermöglichen grüne Ausblicke aus den Büroräumen, Wegesystem und Sitzmöglichkeiten bieten Aufenthaltsräume im Freien, Platzflächen vor den Gebäudeeingängen fördern Kommunikation und Austausch. Die offene, durchlässige Gestaltung schafft positive Verbindungen zum Stadtraum, flexibel nutzbare Büroräume machen den Neubau auch funktional zukunftsfähig.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der 1. Bauabschnitt ergänzt die vorhandene Gebäudestruktur sinnfällig und es ist eine in sich abgeschlossene städtebauliche Figur ablesbar.
Die Ergänzungen durch den 2. und 3. Bauabschnitt werden hingegen kritisch beurteilt. Die Baukörper im Süden sind sehr nahe an die Hallstattstraße gerückt und engen somit die Vorplatzsituation im öffentlichen Raum ein.
Über das gesamte Gelände sind Wegeverbindungen gespannt, an denen unterschiedliche Freiflächen mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen. Positiv wird auch die fußläufige Verbindung in Nord-Süd-Richtung zwischen dem 1. und 2. Bauabschnitt beurteilt.
Der neue Haupteingang von der Hallstattstraße wird durch den vorspringenden Sitzungssaal definiert und ist somit auch von außen gut ablesbar.
Der Eingangsbereich mit großzügigem Foyer ist an zentraler Stelle angeordnet und führt zu kurzen Wegen im Gebäude. Die ringförmige Erschließung sollte auch Besuchern eine gute Orientierung ermöglichen.
Die zentrale Treppe im Foyer führt den Besucher im 1. OG nicht wie erwartet direkt zum Sitzungssaal, sondern an eine Nebenraumwand im Flur und zwingt somit zu einem nicht schönen Umkehrvorgang.
Die teilweise dreibündig gehaltene Erschließung generiert hohe Verkehrsflächen und wird hinterfragt.
Der 1. Bauabschnitt dockt an zwei Stellen der vorhandenen Gebäude an, die keine größeren baulichen Eingriffe im Bestand erfordern. Auch die Erweiterungen schließen jeweils nur mit schmalen Stegen an.
Das durchgängige Gebäuderaster bestimmt das Erscheinungsbild der Fassade.
Die gewählte Fassadenkonstruktion lässt einen geringen Energieverbrauch und moderate Unterhaltskosten erwarten. Der sommerliche Wärmeschutz ist durch die Verschattungsmöglichkeit gegeben. Weitere, detailliertere Angaben zur Energieversorgung fehlen.
Kritisch wird die raumgreifende Unterbauung des Grundstücks mit der sehr großen Tiefgarage gesehen, dies insbesondere in Anbetracht der geringen Anzahl von Stellplätzen im vorgeschlagenen kleinen Parkhaus und seinen Aufnahmekapazitäten, die final gesehen in einem Missverhältnis zum gesamten Erschließungsaufwand stehen.
Insgesamt stellt aber auch diese Arbeit in der Summe ihrer guten Teilbeiträge einen interessanten Beitrag zur Lösung der komplexen Bauaufgabe dar.