Nichtoffener Wettbewerb | 03/2024
Erweiterungsbau Mittelbergschule in Spiesen
©Planungsgesellschaft Jörg Kühn mbH
Perspektive Haupteingang
3. Preis
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Entwurf sticht positiv hervor, da er durch seine Baukörperkonfiguration eine wohltuende Staffelung und Verbindung mit dem Altbaubestand schafft. Er verzahnt sich durch die Aufnahme des Sockels des Bestandes als Eingangsniveau aller Funktionsbereiche mit der vorhandenen Situation. Durch die Anordnung der Mensa, des Foyers und des Eingangsbereiches schafft der neue Schulkomplex eine große multifunktionale Fläche, die sich frei bespielen lässt und gleichzeitig kann die Mensa in den Abendstunden getrennt vom Schulbetrieb genutzt werden. Der gesamte Schulbereich verwebt sich sehr qualitätvoll über differenzierte Höfe mit dem Außenbereich und die Mensa kann im Sommer nach Außen erweitert werden. Auf der anderen Seite muss man durch all diese Qualitäten in Kauf nehmen, dass ein höherer Flächenbedarf und eine größere Fassadenfläche zu höheren Baukosten führen werden. Die funktionale Aufteilung des Bestandes funktioniert nicht. Dies ist mit Kompromissen lösbar. Weiterhin ist die Anordnung von 2 Klassenstufen auf einem Geschoss in Bezug auf die Lärmentwicklung zu überprüfen. Hier würde eine reduziertere Offenheit zu einem besseren akustischen Raumklima führen. Die Anordnung der Garderoben ist ebenfalls zu überprüfen, vor allem im Erdgeschoss. Der Brandschutz ist ein weiterer Punkt des Entwurfes, der überprüft werden müsste. Ein Fluchttreppenhaus scheint in Bezug auf die Fluchtwege zu wenig zu sein, auch die Aufteilung in Nutzungseinheiten wird in der Umsetzung die Anforderungen an die innere Abtrennung zum zweistöckigen Foyerbereich. Fragen zur Konstruktion bestehen zu den textlich erwähnten Holzhybriddecken und zum nicht weiter ausgearbeiteten Lüftungskonzept. Gleiche Fußbodenhöhen verbinden im EG die verschiedenen Höfe und Plätze miteinander zu einer großflächigen Piazza, mit Marktplatz, Lichthof, Kräuterhof, Snoezelehof, etc. Um die lichtdurchfluteten Innenhöfe herum, die spannende Sichtachsen und Plätze zum Verweilen oder Spielen bieten, gruppieren sich symmetrisch die Teamzonen, Förderräume sowie eine großzügige Freitreppe. Der „Sonnenhof“ dient als Haupterschließung mit barrierefreier Rampe als Zugang für den Neubau und den Altbau. Der Sonnenhof fließt in den Bestandsschulhof und bindet diesen mit ein und führt zum Sportfeld. Es entsteht ein großzügig zusammenhängender Schulhof, der den Bestand gut mit der Neuplanung verbindet. Auf dem Platz des Sonnenhofs werden allerdings Sitzmöglichkeiten vermisst. Der Hof zwischen der Gebäudestruktur wird als Spielhof definiert und erhält dadurch seinen eigenen Raum.
©Planungsgesellschaft Jörg Kühn mbH
Lageplan