Nichtoffener Wettbewerb | 03/2021
Erweiterungsneubau der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden
©hammeskrause architekten bda
Perspektive Erweiterungsneubau
3. Preis
Preisgeld: 10.000 EUR
Architektur
Erläuterungstext
"... bäte man einen Komponisten, seiner Symphonie einen Satz hinzuzufügen, würde er ihn zu den Sätzen zuvor in gute Beziehung stellen... ". Dafür spricht vieles.
• Im Grunde ist der Neubau 2008 -seinerzeit zu Gunsten von Platanen und einem Quartierhof mit seinem. Rückgrat an die Hutfabrik gedrängt- seiner zweiten Ansicht beraubt, ein Torso. Der vorliegende Entwurf für die heutige Erweiterung ergänzt daher sehr systemisch den Neubau 2008, vervollständigt den Solitär und arrondiert das Gesamt-Ensemble.
• Dieser Gesamt-Neubau (aus Neubau 2008 und Erweiterungsbau 2021) nährt die konzeptuelle Idee eines städtebaulichen Ensembles zwischen Alt und Neu. Der dann neue Solitär bereichert als Antagonist das historische, eklektizistische Wettiner Gymnasium (*1898).
• Die für den Neubau 2008 typischen Raumsequenzen in UG, EG und OG werden sehr selbstverständlich ergänzt. Beispielsweise liegen Konzertsaal, die bestehende Probebühne und sowohl die neue Studiobühne als auch die neue Probebühne/Jazz unmittelbar auf der Eingangsebene zusammen. Umflossen von einem zentralen, am Haupteingang Neubau beginnenden, vergrößerten Foyer, mit einer dort seitlich, neu angelegten Treppenanlage.
• Der Gesamt-Neubau als Solitär bildet mit seinem dynamischen Grundriss unterschiedliche, begrünte Stadt-, Straßen- und Blockinnenräume. In dieser Konsequenz führt das zu einer Öffnung und Begehbarkeit des Blockinnenraums.
• Im Grunde ist der Neubau 2008 -seinerzeit zu Gunsten von Platanen und einem Quartierhof mit seinem. Rückgrat an die Hutfabrik gedrängt- seiner zweiten Ansicht beraubt, ein Torso. Der vorliegende Entwurf für die heutige Erweiterung ergänzt daher sehr systemisch den Neubau 2008, vervollständigt den Solitär und arrondiert das Gesamt-Ensemble.
• Dieser Gesamt-Neubau (aus Neubau 2008 und Erweiterungsbau 2021) nährt die konzeptuelle Idee eines städtebaulichen Ensembles zwischen Alt und Neu. Der dann neue Solitär bereichert als Antagonist das historische, eklektizistische Wettiner Gymnasium (*1898).
• Die für den Neubau 2008 typischen Raumsequenzen in UG, EG und OG werden sehr selbstverständlich ergänzt. Beispielsweise liegen Konzertsaal, die bestehende Probebühne und sowohl die neue Studiobühne als auch die neue Probebühne/Jazz unmittelbar auf der Eingangsebene zusammen. Umflossen von einem zentralen, am Haupteingang Neubau beginnenden, vergrößerten Foyer, mit einer dort seitlich, neu angelegten Treppenanlage.
• Der Gesamt-Neubau als Solitär bildet mit seinem dynamischen Grundriss unterschiedliche, begrünte Stadt-, Straßen- und Blockinnenräume. In dieser Konsequenz führt das zu einer Öffnung und Begehbarkeit des Blockinnenraums.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der bisher eher als Torso unvollendet stehende Gebäudekomplex erhält mit dem Neubau eine überaus schlüssige Fortsetzung. Gestalterisch wird der Duktus des locker gefügten Solitärs weiterentwickelt, so dass sich die Erweiterung in einer selbstverständlich anmutenden Geste in Richtung Grüne Straße erstreckt. Mit seiner Schmalseite markiert der Neubau seine Präsenz an der Grüne Straße, indem er die Formensprache des Probekonzertsaals zitiert. Eine Lücke zwischen Neubau und der Blockrandbebauung markiert den halböffentlichen Zugang in das Blockinnere und stärkt somit den gewünschten Eindruck eines freistehenden modernen Sonderbaukörpers. Die optionalen Erweiterungen sind einerseits als Fortsetzung der Blockrandbebauung platziert, andererseits als ein freistehender Baukörper inmitten der Grünfläche des Quartiers. Die im Raumprogramm formulierten Anforderungen hält der Entwurf in einer vorbildlichen Weise ein, insbesondere die Anordnung der sich akustisch gegenseitig beeinträchtigenden Raumbereiche, wie die beiden Probebühnen, sind voneinander separat angeordnet. Sehr überzeugend ist dabei die Anbindung der Probebühnen an das Besucherfoyer, so dass eine problemlose Nutzung dieser Raumbereiche auch für öffentliche Nutzungen ermöglicht wird, (Anordnung von Kasse, Garderobe und Catering in unmittelbarer Nähe) gleichwertig zum Konzertsaal. Optimal angeordnet sind ebenfalls die beiden Bewegungsräume im Untergeschoss, so dass keine Schwingungseinwirkungen auf benachbarte Bereiche zu erwarten sind. Die natürliche Belüftung der Ensembleräume ist hinsichtlich der Schallemissionen in Richtung Nachbarschaft Schützengasse vermutlich eingeschränkt. Zu überprüfen ist die vorgeschlagene zentrale Wendeltreppe, die bestenfalls als nicht notwendige Treppe dienen kann. Wenig überzeugend ist die unmotivierte räumliche Fassung des zentralen Eingangsfoyers, das nunmehr in südlicher Richtung ohne räumliche Führung in Leere läuft. Die Flächen für die Verwaltung sind funktional erfüllt, gleichzeitig aber auch räumlich attraktiv gefügt durch den kleinen zentralen Kommunikationsbereich mit Außenbezug. Die erreichte BGF liegt mit rund 6.260 qm unterhalb des Mittelwertes aller Arbeiten. Wirtschaftlich ist dagegen der relativ geringe Anteil der benötigten Verkehrsfläche. Der Entwurf fügt dem bestehenden Gebäude neue Qualitäten hinzu, insbesondere in Bezug auf die Öffnung der publikumsintensiven Bereiche in Richtung des begrünten Freiraums. Die östlich angeordnete Außentreppe besitzt das Potential für eine Verlagerung von Veranstaltungen ins Freie und wird sich als geschützte Aufenthaltsfläche für die Studierenden im Grünen entwickeln. So formal schlüssig die Fortführung des Bestandsgebäudes auch wirkt, es stellt sich die Frage, ob sich der Neubau als neue Zeitschicht ausreichend selbstbewusst zu erkennen gibt. Eine stärkere Fortentwicklung des gestalterischen Repertoires wäre hier wünschenswert gewesen. Insbesondere das gestalterische Zitat an der Grüne Gasse mit Bezug zum Konzertsaal wird im Preisgericht kontrovers diskutiert. Nicht überzeugend sind die vor den Fassaden angeordneten Balkone, die keinen Mehrwert bieten. Insgesamt handelt es sich um eine souveräne Arbeit aus einem Guss, bei der sich allerdings die Frage nach der Aktualität des verwendeten gestalterischen Vokabulars stellt.
©hammeskrause architekten bda
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