Nichtoffener Wettbewerb | 05/2019
Erweiterungsneubau Kreisverwaltung Ostholstein in Eutin
©Bieling Architekten
Innenperspektive
1. Preis
Architektur
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Landschafts- / Umweltplanung
Tragwerksplanung
TGA-Fachplanung
Visualisierung
Erläuterungstext
Stadt
Der Erweiterungsbau fügt dem Ensemble aus denkmalgeschütztem Altbau und der Ergänzung aus den Jahren 1978/79 eine weitere Zeitschicht hinzu. Der Entwurf komplettiert mit einem ruhigen und zurückhaltenden Volumen die städtebauliche Figur und schließt sie nach Norden ab. Seine städtebauliche Setzung bezieht sich vorrangig auf den Altbau und eröffnet die Möglichkeit einer eventuellen nochmaligen Überformung für zukünftige
Erweiterungen. Die Lage des Neubaus ermöglicht dann eine L- förmiger Erweiterung als Ersatz für Trakt II und III.
Weg
Hauptzugang der Kreisverwaltung bleibt der Haupteingang des Altbaus an der Lübecker Straße. Besucher und Mitarbeiter gelangen von dort auf kürzestem Weg zum Neubau. Ein weiterer Zugang entsteht aus Richtung Norden fußläufig über Straße und Fußweg zum Nebeneingang des Erweiterungsbaues. PKW fahren über den Jungfernstieg zum Neubau. Von hier aus kann sowohl der PKW- Waschraum als auch die Anlieferungsmöglichkeit am untergeschossigen Nebeneingang erreicht werden. Eine barrierefrei fußläufige Durchquerung des Grundstücks ist entlang des Neubaus an der nördlichen Grundstücksgrenze oder über den Innenhof möglich.
Fassade
Die Gestaltung der Fassade verbindet denkmalpflegerische Überlegungen mit den Erfordernissen der Arbeitsumgebung. Der denkmalgeschützte Altbau liefert dabei die Bezugspunkte für Traufhöhen und Fassadengliederung. Rahmen und Faschen der Bestandsfassaden finden sich in adaptierter Form und ähnlicher Farbgebung im Fassadenskelett des Neubaus. Mit seiner starken Profilierung entsteht eine belebende Plastizität unter Lichteinfall. Das Verhältnis von transparenten und geschlossenen Flächen in der Fassade ermittelt sich aus den Faktoren Tageslichteinfall, Wärmeschutz und Sichtschutz und wird durch Öffnungsflügel für eine natürliche Belüftung und außenliegenden Sonnenschutz ergänzt.
Arbeit
Maßgebliches Entwurfsziel ist eine zeitgemäße Arbeitsumgebung in flexiblen, natürlich belichteten und kommunikativen Räumen und kurzen Wegeverbindungen. Entsprechend des Raumprogramms werden dazu 41 Einzelbüros sowie 6 Doppelbüros tageslichtorientiert beiderseits einer Multifunktionszone aus Besprechungsräumen, Wartebereiche, Teeküchen und Druckerräumen angeordnet. Die topografischen Höhenunterschiede im Gelände ermöglichen auch im 2. UG belichtete Räume. Eine offene Treppe als Ort der Bewegung und Begegnung verbindet in der Mittelzone die Ebenen. Aufzug und dienende Räume sind als kompakter Funktionsblock stirnseitig zum Altbau orientiert. Hier beginnt auch die Brückenverbindung zum EG und 1.OG des denkmalgeschützten Hauses als Teil des Rundgangs zwischen Neubau und denkmalgeschütztem Altbau.
Grün
Zwischen Bestandsgebäude und Neubau entsteht ein weiterer grüner Innenhof auf dem Grundstück. Der markante Höhenunterschied innerhalb des Hofes erlaubt eine Gliederung durch eine großzügige Sitzstufenanlage zwischen einem oberen und einen unteren Hofbereich. Der Raum für die Aktivpause im Untergeschoss erhält so ein attraktives Gegenstück als Begegnungsort im Freien. Lineare Heckenkörper und versetzt angeordnete Baumreihen unterstützen die Ausrichtung des Innenhofes.
Konstruktion
Das hybride Tragwerk des Neubaus besteht aus aussteifenden Kernen, einem Holzskelett sowie filigranen Betondecken auf Holzträgern über einem massiven 2.Untergeschoss. Das regelmäßige Rasterwerk der Fassade ermöglicht einen hohen Vorfertigungsgrad. In allen Bereichen können Umnutzungen auf der Basis des regelmäßigen Fassaden- und Ausbaurasters einfach umgesetzt werden. Ein durchgehender Hohlraumboden dient als Installationsweg für Strom- und Datenleitungen sowie für die Quelllüftung. Deckensegel unterhalb der Holzträger übernehmen Heizung, Kühlung und Raumakustik.
Der Erweiterungsbau fügt dem Ensemble aus denkmalgeschütztem Altbau und der Ergänzung aus den Jahren 1978/79 eine weitere Zeitschicht hinzu. Der Entwurf komplettiert mit einem ruhigen und zurückhaltenden Volumen die städtebauliche Figur und schließt sie nach Norden ab. Seine städtebauliche Setzung bezieht sich vorrangig auf den Altbau und eröffnet die Möglichkeit einer eventuellen nochmaligen Überformung für zukünftige
Erweiterungen. Die Lage des Neubaus ermöglicht dann eine L- förmiger Erweiterung als Ersatz für Trakt II und III.
Weg
Hauptzugang der Kreisverwaltung bleibt der Haupteingang des Altbaus an der Lübecker Straße. Besucher und Mitarbeiter gelangen von dort auf kürzestem Weg zum Neubau. Ein weiterer Zugang entsteht aus Richtung Norden fußläufig über Straße und Fußweg zum Nebeneingang des Erweiterungsbaues. PKW fahren über den Jungfernstieg zum Neubau. Von hier aus kann sowohl der PKW- Waschraum als auch die Anlieferungsmöglichkeit am untergeschossigen Nebeneingang erreicht werden. Eine barrierefrei fußläufige Durchquerung des Grundstücks ist entlang des Neubaus an der nördlichen Grundstücksgrenze oder über den Innenhof möglich.
Fassade
Die Gestaltung der Fassade verbindet denkmalpflegerische Überlegungen mit den Erfordernissen der Arbeitsumgebung. Der denkmalgeschützte Altbau liefert dabei die Bezugspunkte für Traufhöhen und Fassadengliederung. Rahmen und Faschen der Bestandsfassaden finden sich in adaptierter Form und ähnlicher Farbgebung im Fassadenskelett des Neubaus. Mit seiner starken Profilierung entsteht eine belebende Plastizität unter Lichteinfall. Das Verhältnis von transparenten und geschlossenen Flächen in der Fassade ermittelt sich aus den Faktoren Tageslichteinfall, Wärmeschutz und Sichtschutz und wird durch Öffnungsflügel für eine natürliche Belüftung und außenliegenden Sonnenschutz ergänzt.
Arbeit
Maßgebliches Entwurfsziel ist eine zeitgemäße Arbeitsumgebung in flexiblen, natürlich belichteten und kommunikativen Räumen und kurzen Wegeverbindungen. Entsprechend des Raumprogramms werden dazu 41 Einzelbüros sowie 6 Doppelbüros tageslichtorientiert beiderseits einer Multifunktionszone aus Besprechungsräumen, Wartebereiche, Teeküchen und Druckerräumen angeordnet. Die topografischen Höhenunterschiede im Gelände ermöglichen auch im 2. UG belichtete Räume. Eine offene Treppe als Ort der Bewegung und Begegnung verbindet in der Mittelzone die Ebenen. Aufzug und dienende Räume sind als kompakter Funktionsblock stirnseitig zum Altbau orientiert. Hier beginnt auch die Brückenverbindung zum EG und 1.OG des denkmalgeschützten Hauses als Teil des Rundgangs zwischen Neubau und denkmalgeschütztem Altbau.
Grün
Zwischen Bestandsgebäude und Neubau entsteht ein weiterer grüner Innenhof auf dem Grundstück. Der markante Höhenunterschied innerhalb des Hofes erlaubt eine Gliederung durch eine großzügige Sitzstufenanlage zwischen einem oberen und einen unteren Hofbereich. Der Raum für die Aktivpause im Untergeschoss erhält so ein attraktives Gegenstück als Begegnungsort im Freien. Lineare Heckenkörper und versetzt angeordnete Baumreihen unterstützen die Ausrichtung des Innenhofes.
Konstruktion
Das hybride Tragwerk des Neubaus besteht aus aussteifenden Kernen, einem Holzskelett sowie filigranen Betondecken auf Holzträgern über einem massiven 2.Untergeschoss. Das regelmäßige Rasterwerk der Fassade ermöglicht einen hohen Vorfertigungsgrad. In allen Bereichen können Umnutzungen auf der Basis des regelmäßigen Fassaden- und Ausbaurasters einfach umgesetzt werden. Ein durchgehender Hohlraumboden dient als Installationsweg für Strom- und Datenleitungen sowie für die Quelllüftung. Deckensegel unterhalb der Holzträger übernehmen Heizung, Kühlung und Raumakustik.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Erweiterungsbau führt das denkmalgeschützte Ensemble selbstverständlich fort und schließt das Volumen nach Norden. Städtebaulich überzeugt der Beitrag durch die Implementierung eines längs-rechteckigen Baukörpers, der auch langfristig durch Abriss des zweigeschossigen Baukörpers entlang des Jungfernstiegs erweiterbar ist. Der bestehende Haupteingang hat weiterhin Bestand, es entsteht keine Konkurrenzsituation.
Die Erscheinung des Neubaus mit seiner insgesamt niedrigen Höhe und den gut eingesetzten Proportionen wird als bescheiden und gleichzeitig hochwertig empfunden. Lediglich die Anbindung an den denkmalgeschützten Erker wird kritisch gesehen; hier muss die Ausformulierung konkretisiert werden.
Die Gestaltung und Anbindung des Innenhofes ist gut zoniert und verspricht eine hohe Aufenthaltsqualität. Die Fassade des Neubaus orientiert sich mit seiner Gliederung an den Rahmen und Faschen des Bestandsgebäudes und bildet eine gute Maßstäblichkeit. Die in der Tiefe gestaffelte Fassade sorgt für eine lebendige und gleichzeitig ruhige Erscheinung. Die Materialität und Farbigkeiten fügen sich gut ein. Die Grundrisse lassen eine einfache Orientierung zu. Die Mittelzonen des Dreibundes sind multifunktional konzipiert und können als Besprechungs- oder Wartezonen genutzt werden.
Insgesamt erfüllt die Arbeit die Aufgabenstellung des Wettbewerbs und lässt eine qualitätsvolle Umsetzung des Erweiterungsbaus erwarten.
Die Erscheinung des Neubaus mit seiner insgesamt niedrigen Höhe und den gut eingesetzten Proportionen wird als bescheiden und gleichzeitig hochwertig empfunden. Lediglich die Anbindung an den denkmalgeschützten Erker wird kritisch gesehen; hier muss die Ausformulierung konkretisiert werden.
Die Gestaltung und Anbindung des Innenhofes ist gut zoniert und verspricht eine hohe Aufenthaltsqualität. Die Fassade des Neubaus orientiert sich mit seiner Gliederung an den Rahmen und Faschen des Bestandsgebäudes und bildet eine gute Maßstäblichkeit. Die in der Tiefe gestaffelte Fassade sorgt für eine lebendige und gleichzeitig ruhige Erscheinung. Die Materialität und Farbigkeiten fügen sich gut ein. Die Grundrisse lassen eine einfache Orientierung zu. Die Mittelzonen des Dreibundes sind multifunktional konzipiert und können als Besprechungs- oder Wartezonen genutzt werden.
Insgesamt erfüllt die Arbeit die Aufgabenstellung des Wettbewerbs und lässt eine qualitätsvolle Umsetzung des Erweiterungsbaus erwarten.
Lageplan
©Bieling Architekten
Außenraum Perspektive
©Bieling Architekten
Lageplan
©Bieling Architekten
Außenraum Perspektive
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Erdgeschoss
©Bieling Architekten
Nordansicht