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Beschränkter Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerberverfahren | 04/2017

Evangelische Kirche in Pforzheim | Innenstadtzentrum an der Stadtkirche

1. Preis

Preisgeld: 17.500 EUR

Lamott.Lamott Architekten PartGmbB

Architektur

Architekturmodellbau Michael Lo Chiatto

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen einen L-förmigen Baukörper vor, der sich sehr maßstäblich in die Situation einpasst und trotzdem gute Präsenz zeigt. Er weist eine differenzierte Höhenentwicklung und eine feine Gliederung auf: Ein leichter Knick in der Platzfassade schafft Raum für den Kirchenkörper gegenüber. Er verlängert die Fassadenabwicklung an der Rennfeldstraße im positiven Sinne. Auch im übergeordneten Zusammenhang wird die stadträumliche Linienführung selbstverständlich weitergeführt. Dies ist im Schwarzplan gut erkennbar. Der Baukörper lässt dem nördlich angrenzenden Wohnhaus mit Garten gerade noch genügend Raum, ist somit vergleichbar mit anderen Situationen in der näheren Umgebung. Die aquarellierte Perspektive und das Modell verdeutlichen anschaulich die Akzentuierung von Erdgeschoss und Dachgeschoss mit einem durchlaufenden Fensterband; dies gibt dem Gebäude feine Abschlüsse. Es wird angeregt, das obere Glasband, wie im Aquarell dargestellt, auch in den Ansichten leicht zurückzusetzen und ihm damit eine Schattenlinie zu verleihen. Die Ansichten sind leider etwas schematisch dargestellt mit der angedeuteten vertikalen Lamellenstruktur. Das Aquarell zeigt hier ein wesentlich höheres Entwicklungspotential auf.
Die Grundrisse sind sorgfältig durchdacht und strukturiert: Sehr positiv wird die Anordnung der beiden Säle im Erdgeschoss beurteilt, der große Saal ist überdies gut im Ein-Drittel-Verhältnis zu teilen. Der kleine Saal kann als Café optimal genutzt werden. Dazwischen liegt selbstverständlich der Haupteingang mit angegliedertem Empfang und das Foyer erweitert sich von hier in einfacher Führung nach oben über eine großzügige Treppenanlage mit darüber angeordnetem Luftraum bis in die oberste Ebene. So wird Tageslicht von ganz oben bis ins Erdgeschoss geführt. Der Brandschutz wäre hier noch zu prüfen. Ein geschickt angeordnetes Gartengeschoss nach Westen kann die unterschiedlichen Raumhöhen von Sälen und Verwaltungsräumen gut ausgleichen. Wünschenswert wäre ein Tausch zwischen Kantorat und Sitzungssaal im ersten Obergeschoss. Die Orientierung des Gartengeschosses nach Westen, abgewandt vom Garten der Wohnhäuser, wird begrüßt. Die Verwaltungsgeschosse sind sensibel gegliedert und weisen in ihrer Anordnung einen hohen Grad an Transparenz auf. Zudem sind die unterschiedlichen Funktionsbereiche gut zusammengefasst. Sie weisen darüber hinaus ein hohes Potential an Flexibilität auf, lassen sich mühelos in Teilbereiche gliedern, auch im Falle einer eventuellen Verkleinerung.
Der Freiräume weisen einen hohen Aufenthaltswert auf und sind ansprechend gegliedert. Insgesamt stellt die Arbeit einen ausgesprochen konzeptionellen Beitrag für die komplexe Aufgabenstellung in Bezug auf Städtebau, Baukörpergliederung, Funktionalität und vermutlich auch Wirtschaftlichkeit dar.
Lageplan

Lageplan

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Grundrisse

Grundrisse

Schnitt

Schnitt

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht Ost

Ansicht Ost