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Einladungswettbewerb | 07/2017

Freianlagen Gaenslen & Völter-Areal

3. Preis

Preisgeld: 1.011 EUR

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser haben sich für einen sehr wertigen und konsequenten Ansatz entschieden:
Als verbindendes Gestaltungselement dient ein beigegrauer Granitbelag, der dezent zwischen Geh- und Fahrbereichen lediglich durch das gewählte Plattenformat und die Verlegerichtung differenziert wird. Die Dimension beider Platten (die sehr großen Formate) werden kritisch hinterfragt, ebenso der vorgesehene Austausch in den intakten Bestandsbereichen.
Auch der Hugo-Boss-Platz wird mit einem zentralen „Teppich“ aus Granit belegt und weist an seinen Rändern den schon beschriebenen Strukturwechsel auf. Um trotz der orthogonalen Grundform des Platzes die Diagonalverbindung von Süden nach Norden zu erleichtern und als Orientierungshilfe zu unterstreichen, wird dieser linear durch eine geometrische „Störung“ überlagert. Diese führt mit Gestaltungsbändern in den Platz ein und zont in dessen nordwestlichem Bereich eine Verweilzone mittels einer Sitz-Schwelle aus, die zur Bereicherung des Platzes beiträgt. Kritisch wird angemerkt, dass die Länge dieser Barriere eher zu groß ausgefallen ist und in Verbindung mit der (im Rendering nicht korrekt dargestellten) Überdachung des Tiefgaragenausgangs den Platz eher unangemessen teilt. Die lockere Anordnung einzelner Großbäume wird als wohltuend unprätentiös empfunden. Zwar erfährt der Park um die Villa Herrmann deutliche Interventionen, die diesen Teil des Areals aber attraktivieren und mit wertigen Elementen wie präzise geschnittenen Heckenkörpern auch eine Leitfunktion geben. Funktional nicht gelöst erscheint die Anlieferzone des Holy-Gebäudes am Übergang vom Platz zum Park.
Strahlenförmig setzt sich die Gestaltung auch jenseits der Erms fort und leitet geschickt über in Richtung Innenstadt. Dabei bleibt allerdings der Zugang zum Adlergarten unberücksichtigt.
Erms aufwärts werden im rückwärtigen Bereich des Holy-Gebäudes zusätzliche Mitarbeiterstellplätze diskret und baumüberstellt angeboten und am Gastronomiegebäude ein attraktiver Spielplatz, der von der Außenbewirtschaftung nicht störend abgesetzt ist.
Dank des einheitlichen Oberflächenmaterials gelingt es, den Übergang von Schwenkel-Areal und den Bestands-Outlets über die Reutlinger Straße großzügig und verbindend auszuführen, ohne funktionelle Belange auszublenden. Allerdings werden nur zwei der geforderten fünf Busbuchten nachgewiesen.
Insgesamt handelt es sich um einen konsequenten, qualitätvollen und zurückhaltendzeitlosen Entwurfsvorschlag.