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Freiraumplanersicher Wettbewerb | 09/2003

Freiraumplanerischer Wettbewerb „Quartierpark Kirchstraße“

1. Preis

scape Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext



Das Geländes des ehemaligen Fuhrparks der Stadt Düsseldorf wird zu einem Quartierpark mit weiten Wiesenflächen und punktuellen Spiel-, Aufenthalts- und Ruhezonen entwickelt.

Die vorgefundenen städtebaulichen Richtungen der umliegenden Gebäude und Straßen gliedern die Parkgrundflächen in sechs Fragmente. Aufgrund der vorhandenen Höhendifferenzen können diese Fragmente zu Schollen mit unterschiedlichen Niveaus entwickelt werden. Alle weiteren Einbauten wie Spiel- oder Aufenthaltsbereiche lagen sich als Parkorte an diese Kanten an. Funktional sind diese Parkorte im Norden Baumhaine mit eher ruhigen Parknutzung, die im Süden Spielflächen für lautere Spiel- und Sportnutzung.

Die Parkorte geben dem Quartierpark seinen besonderen und einmaligen Charakter. Geprägt werden diese Orten durch orange-rote Betonmauern die als Stützmauern, als Sitzmauern und -elemente oder als Spiel- und Sportobjekte dienen. Sie sind das optimistische Zeichen, das neue Signet der positiven Entwicklung des lange vernachlässigen Stadtteils Oberbilk.

Beurteilung durch das Preisgericht



Die Verfasser entwickeln aus „städtebaulichen Linien", deren Herleitung stellenweise etwas gewollt erscheint, eine klare, nutzungsoffene, unverwechselbare und robuste Struktur aus dreidimensional ablesbaren Schollen, die durch 6 „Parkfragmente" akzentuiert werden.
Die Hauptwegeachse zwischen Sonnen- und Heerstraße soll zu einer breiten Promenade entwickelt werden, die Enden werden mit Baumtoren markiert.
Die Sitz- und Spielgelegenheiten im Park werden zu einer Familie farbiger Mauern als „Signale des Aufbruchs" gestaltet. Insgesamt strahlt der Plan eine positive, frische Grundstimmung aus. Die Ränder des Parkes werden durch „grüne Zäune" vereinheitlicht.

Entsprechend den Vorgaben der Auslobung werden die Schwerpunkte logisch im Park angeordnet. Für die drei eher ruhigen „Orte" im Norden wird leider ein Weg entlang der Grenze zu Boss-Bau erforderlich, der in dieser Form zu überarbeiten ist. Die Spielangebote scheinen weitgehend unkonventionell - stellenweise fehlen aber auch eine nähere Angabe.
Parkauftakte fehlen bis auf den Platz an der Sonnenstraße. Der Weg zur Schmiedestraße ist ein einfacher wassergebundener Weg ohne besondere Betonungen.
Für die Anbindung an die Heerstraße wurde eine schlüssige Zwischenlösung erarbeitet.
Das Wäldchen bleibt hinter einem „grünen Zaun". Die Altlastenfläche ergibt eine erhöhte Platzfigur im Park als „historische Spur".

Die Ergebnisse der Werkstätten werden aufgegriffen und die Nutzungen an den 6 Orten im Park richtig platziert. Weite Bereiche bleiben nutzungsoffene, multifunktionale Rasenflächen. Insgesamt erscheint das Konzept sehr zukunftsoffen und steht in der Tradition der Düsseldorfer Volksparks. Bis auf den Zaun entlang der Bebauung bleibt der Park sehr großzügig offen und einsehbar.

Das reduzierte Gestaltungs- und Möblierungskonzept führt zu einer Unterschreitung des Kostenrahmens um 7%. Die vorgeschlagene Qualität der Betonfertigteile könnte sich u.U. kostensteigernd auswirken, eine Budgetüberschreitung erscheint aber unwahrscheinlich. Der Pflegeaufwand erscheint durchschnittlich, lediglich den Kanten der Schollen ist bei Herstellung und Pflege ein erhöhter Aufwand zu attestieren.