Offener Wettbewerb | 04/2022
Gartenschau Bad Urach 2027
©Planorama Landschaftsarchitektur – Maik Böhmer
1. Preis
Preisgeld: 43.000
Planorama Landschaftsarchitektur – Maik Böhmer
Landschaftsarchitektur
-
Mitarbeitende:
Mareen Leek, Janina Gäckler, Jonas Möller, Janina Gäckler, Mareen Leek, Jonas Möller
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Arbeit hebt sich durch ein dynamisches Wegekonzept, welches konsequent verfolgt wird, gestalterisch ab. Durch die Wegeausformung ergeben sich grüne Wieseninseln unterschiedlicher Größe. Die Formensprache der Grüninseln entstammt dem vorhandenen Kurpark-Charakter, passen sich in ihrer Länge diesem an und ermöglicht viele verschiedene Rundwege.
Auf den so entstandenen Inseln spiegeln sich unterschiedliche Funktionen wider, z.B. Retention, Spielen, Beobachten, Aufenthalt. Die Wegekreuzungen sind mit Bäumen überstellt und bieten schattige Aufenthaltsqualität. Der Park ist in westlicher Richtung durch Obstbaumwiesen zu den landwirtschaftlichen Flächen hin gerahmt. Durch die kluge Lösung der gewünschten Parkplätze, die in einem begrünten Parkhaus untergebracht werden, gelingt die Durchgängigkeit der Grünverbindung in Richtung Innenstadt. Die Brückenverbindung über B28 endet folgerichtig im Wegenetz. Die Umwandlung der Bäderstraße in eine schmalere, Fußgängern und Radfahrern vorbehaltene Verbindung birgt die große Chance, auch in diesem Bereich eine zusammenhängende Parklandschaft entlang der Erms zu schaffen.
Für die Gartenschau ggf. temporär gesperrt, würde die Parkanlage aber eben auch mit einer weiterhin befahrbaren Bäderstraße funktionieren, bei der die Fußgängerquerungen priorisiert werden. Der Zugangsbereich „Nord“ vor dem Thermalbad ist gestalterisch aufgewertet und bietet einen Zugang in die Parkanlage. Das Spielplatzangebot direkt im Anschluss an das neue Wohngebiet ist begrüßenswert und richtig platziert, es liegt bei einer Erweiterung des Baugebiets in dessen Zentrum. Das Zerteilen der Wiesenflächen im Gesamtraum der Flussaue kann durch Tieferlegen der Wege zu einer optischen Einheit werden. Mit der vorhanden Erms wurde einfühlsam umgegangen und auf unnötigen Eingriff verzichtet. Durch das neu gestaltete Wegenetz wird die Erms erlebbar und sichtbar gemacht. Einzig der Bypass in den Bleichewiesen scheint verzichtbar. Die vorhandene Quelle in Nähe des Ritzgeländes wird als Stillgewässer in den Fokus gerückt und integriert. Der ausgewiesene Rad-/Fuß-Rundweg verläuft entlang der Immanuel-Kant-Straße bzw. auf dem Fußweg im Park, dieser Lösungsansatz birgt Kollisionsgefahren, ist nicht zeitgemäß und unattraktiv.
Die Arbeit besticht mit einer Gestaltung, die genau zu diesem Ort passt und diesen Landschaftspark in Anlehnung und Ergänzung zum vorhandenen Kurpark einmalig macht und Bad Urach im gewünschten Sinne stärken wird.
©Planorama Landschaftsarchitektur – Maik Böhmer
©Planorama Landschaftsarchitektur – Maik Böhmer
©Planorama Landschaftsarchitektur – Maik Böhmer