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Offener Wettbewerb | 02/2019

Gasometervorfeld 2.0 in Wien

Vogelperspektive

Vogelperspektive

1. Rang

Carla Lo Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

BWM Designers & Architects

Architektur

Erläuterungstext

BRICOLAGE CITY

Das Gasometer-Vorfeld ist eine städtebaulich komplexe Zone in direkter Nachbarschaft zu den charakteristischen, denkmalgeschützten Gasometern in Wien-Simmering. BWM Architekten und Carla Lo gewannen den Wettbewerb „Gasomtervorfeld 2.0“ mit ihrem Projekt der Bricolage City, das nun als Grundlage für den Flächenwidmungsplan dient. Der Bebauungsvorschlag setzt sich differenziert mit der vorhandenen Bebauung auseinander und bereitet ein tragfähiges Gerüst für die weitere Entwicklung der Nutzungen Wohnen und Ar-beiten. Charakteristisch für das Leitkonzept ist eine Blockrandbebauung mit fünf verschiedenen Höfen mit unterschiedlichen Atmosphären, die eine hohe Nutzungsoffenheit aufweisen und damit auch für zukünftige Arbeits- und Wohnwelten adaptierbar sind. Mit einer abwechslungsreichen Freiraumgestaltung und einer großen freien Grünfläche bietet Bricolage City sowohl urbanes Flair als auch außergewöhnliche Erholungs-Qualitäten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Quartier Döblerhofstraße wird im Wesentlichen aus einer Blockrandbebauung gebildet, die sich um 5 verschieden kodifizierte Höfe mit unterschiedlichen Atmosphären gruppiert (Spielhof, Corporate Courtyard, Werkstatthof, Piazza Metropol, Stadtoase). Die Traufkanten der Blockränder verspringen und generieren eine differenzierte Höhenentwicklung und somit eine Sequenzierung der Fassadenlängen. Dieses städtebauliche Konzept stellt ein sehr gutes Grundgerüst für eine weitere Entwicklung und Adaptierbarkeit dar.

Die Gewerbezonen ermöglichen mit einer Geschoßhöhe von 7m eine stellenweise 2-geschossige Nutzung, die Anlieferung des Gewerbes erfolgt über die Tiefgarage zum Einen, sowie über eine Stichstrasse entlang der Bauplatzgrenze zwischen Bauplatz 2b und 2c zum Anderen. Die Gewerbesockel sind kleinteilig organisiert und generieren eine Abfolge von Innenhöfen, die im Zusammenspiel mit der intensiven Dachbegrünung eine hohe Aufenthaltsqualität aufweisen.

Die Gestaltung des öffentlichen Raums sieht eine qualitativ detaillierte Ausformulierung der Freiflächen vor. Als sofort verfügbares Grünraumangebot wird ein Park-Aktiv-Band im Bereich der Amplitude "Nussbaumallee neu" vorgeschlagen, das im Endausbau im großen Park (Freie Mitte) endet. Dieser Ansatz des freiräumlichen Initialprojektes wird sehr gewürdigt, weil gleich zu Beginn der Umsetzungsphase freiräumliche Qualitäten für den Stadtteil hergestellt werden können.

Mit geschickter Umlenkung wird die sogenannte Nussbaumallee zu einem gut durchgestalteten Auftakt-Band zum Park hin entwickelt, der ein Durchfahren unplausibel werden lässt. Gemeinsam mit dem "zügig" gestalteten Beipass wird der künftige Park sehr schlüssig eingeklammert und damit gut vorbereitet. Innerhalb dieser Park-Klammern ist der zentrale Parkbereich sukzessive und plausibel entwickelbar. In der Zukunftsvision weist der Park eine großzügige offene Wiesenmitte auf, die nach Norden zur Wohnbebauung hin mit einem lockeren Baumhain als "Pufferraum" gut gefasst wird. Ein positiver Ansatz ist die Aussage der VerfasserInnen, die in diesem Raum kleinteiligen Freiraumnutzungen mit den BewohnerInnen zusammen entwickeln zu wollen. Auch die Raumfilter aus Obstbäumen im Süden und Osten des Parks bereichern den Raum und bieten mit diversen Freiraumelemen- ten gute Aufenthaltsanlässe.

Das Projekt sieht eine Vielzahl von Plätzen vor, die je nach erwartbarer Frequenz unterschiedliche Qualitäten und graduelle Abstimmungen des Grünanteils aufweisen.
Das Hochhaus Gate 2 wird stark nach Osten verschoben, wodurch im Bereich der Ecke Modecenter- straße/Döblerhofstraße ein zusätzlicher, großzügiger Platz entsteht.
Die Erschließung des MIVs erfolgt über drei Tiefgarageneinfahrten aus der Modecenterstraße, des Medwedwegs und der Döblerhofstraße im Bereich der Baufelder 2a, 2b und 2c und im Bereich der "Nussbaumallee neu" im Bereich der Baufelder 4a und 4b.
Die Nussbaumallee wird im Bereich der Döblerhofstraße abgelenkt und in dieser Systematik nach Süden geführt. Sie durchschneidet Baufeld 4a und Baufeld 4b und ermöglicht eine getrennte Entwicklung der beiden Grundstücke.
Lageplan 1:1000

Lageplan 1:1000

Offene Mitte

Offene Mitte

Gestaltungsplan 1:500

Gestaltungsplan 1:500

Park-Aktiv-Band

Park-Aktiv-Band

Schaubild Döbelhoferstraße

Schaubild Döbelhoferstraße

Döblerhofstraße

Döblerhofstraße

Schaubild Park-Aktiv-Band

Schaubild Park-Aktiv-Band

Dachgarten

Dachgarten

Schaubild Park-Weite

Schaubild Park-Weite

Schaubild - Dachgarten und Innenhöfe

Schaubild - Dachgarten und Innenhöfe

Strukturkonzept

Strukturkonzept