Einladungswettbewerb | 06/2023
Gebietsentwicklung Böbingen an der Rems
©Hähnig | Gemmeke Architekten und Stadtplaner
Lageplan
3. Preis
Preisgeld: 4.000 EUR
H|G Hähnig | Gemmeke Architekten und Stadtplaner Partnerschaft mbB
Stadtplanung / Städtebau, Landschaftsarchitektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Verfasser:innen der Arbeit 1005 entwickeln mit ihrem Beitrag den Vorschlag, die alte Hauptstraße und die bestehenden Flussräume zu stärken und sie zu identitätsstiftenden Elementen weiterzuentwickeln.
Die Grünräume entlang der Rems und des Klotzbaches sollen aufgewertet und im Falle des Klotzbaches renaturiert werden. Die Fläche oberhalb des B29-Tunnels wird zur grünen Fuge zwischen den Flüssen. Die Verfasser:innen weisen damit auf anschauliche Weise das Potential der Flussauen als verbindendes Element nach. In der Ausarbeitung der freiräumlichen Qualitäten bleibt die Arbeit schematisch. Die Grundidee ist deutlich ist deutlich erkennbar. Die Schnittstellen aus dem Stadtraum in diese Grünbereiche, wie z.B. die Anbindung der tieferliegenden Rems, werden nicht ausdifferenziert.
Die Hauptstraße soll als historisches Element gestärkt werden. Alternierende Baumreihen und attraktive, gut proportionierte Platzräume an den richtigen Stellen werten den bestehenden Stadtraum auf. Folgerichtig sollen sich hier künftig Einzelhandels- und Dienstleistungsnutzungen ansiedeln. Positiv gewertet wird der Ansatz, diesen Stadtraum bis zum Kirchplatz weiterzudenken. Dass die Metzgerei jedoch durch ihre stadträumliche Einordnung eine ähnliche Bedeutung erhält, wirft Fragen auf.
Das kraftvolle freiräumliche Konzept steht im Missverhältnis zur städtebaulichen Entwicklung. Die sparsam ergänzten Wohngebäude sind nach Westen nicht für PKW erschlossen. Entlang der grünen Fuge stört die rückseitige Erschließung den grünen Wohnhof. Die Bebauung gegenüber des östlichen Tunnelmundes bleibt in Teilen unverändert und damit zu schwach für das dominante Verkehrsbauwerk.
Es erscheint zunächst folgerichtig, den Grünraum für die attraktive Erschließung für Fußgänger:innen und Radverkehr zu nutzen. Die Sperrung der Klotzbachstraße in diesem Zuge für den motorisierten Individualverkehr wird jedoch kritisch bewertet. Der gesamte Erschließungsverkehr würde damit ausschließlich über die Rosensteinstraße verlaufen. Die Anwohner des Areals müssten für den Weg in Richtung Bahnhof zum Teil erhebliche Umwege in Kauf nehmen.
Insgesamt können das Erschließungskonzept und der damit verbundene städtebauliche Ansatz nicht gänzlich überzeugen. Die Qualität der Arbeit liegt in ihrer konzeptionellen Klarheit. Sie denkt die Entwicklung des Areals über die Freiräume und zeigt auf, welche Potentiale ein solcher Ansatz hat.
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Grüne Fuge
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Vogelperspektive
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Konzept
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Erschließungskonzept
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Strukturplan
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Nutzungskonzept
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Freiraumkonzept