Nichtoffener Wettbewerb | 06/2017
Gebietsentwicklung Rodgau West
Lageplan
3. Preis
Preisgeld: 22.500 EUR
tobe.STADT städte.bau.planung.dialog
Stadtplanung / Städtebau
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Mareike Borkeloh, Jonas Kleinemeier, Carolin Morell, Tobias Schafroth
happarchitecture. JJH Architektengesellschaft mbH
Architektur, Stadtplanung / Städtebau
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Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Leitbild
Die Stadt Rodgau lebt vom Zusammenhalt ihrer zu einer Perlenkette verbundenen fünf Ortsteile durch die Qualität ihrer Landschaftsräume und die hervorragende Verkehrsinfrastruktur. Am südöstlichen Rand des Ballungsraums Frankfurt gelegen, ist die landschaftlich-suburban geprägte Stadt einem hohen Entwicklungsdruck ausgesetzt. Leitbild der Arbeit ist, das Verbindende, sowohl im Bezug auf den gemeinschaftlichen Zusammenhalt der Bewohnerinnen und Bewohner, als auch im Hinblick auf die quartiersübergreifende Verzahnung mit den angrenzenden Ortsteilen Jügesheim und Hainhausen sowie dem westlich angrenzenden Landschaftsraum aufzugreifen und zu sichern.
Stadtraum
Neben dem orthogonalen Erschließungsnetz für den PKW-Verkehr durchzieht eine zentrale Radwegachse in weitem Bogen gleichberechtigt das Stadtquartier in Nord-Süd-Richtung und schafft Anbindungen zu den beiden angrenzenden Stadtteilen sowie zur S-Bahn. Beide Erschließungsstränge ermöglichen eine erstklassige Adressbildung. Insgesamt drei Kreisverkehrsanbindungen von der Südtrasse und der Rodgau-Ringstraße führen den motorisierten Verkehr gezielt und übersichtlich in die beiden Teilräume des Entwicklungsareals. Im Zentrum des Quartiers laufen die Wege auf dem zentralen Markt- und Stadtplatz zusammen und treffen hier auf von der Bahnunterführung und in Ost-West-Richtung verlaufende Querspange. Parallel zur S-Bahn-Strecke verläuft ein großzügig dimensionierter Freiraum, der qualitäts-volle Wohnlagen in angemessenem Abstand zur Bahn sicherstellt. Viergeschossige Baukörper im Geschosswohnungsbau schirmen das Quartier zusätzlich mit einer kräftigen Bebauungskante zur Bahn hin ab. Auch aus der Perspektive der Zugreisenden entsteht so eine identitätsstiftende Fassade zur Stadt. Nach Westen nimmt die Dichte zur Rodgau-Ringstraße hin ab, am Übergang zum Landschaftsraum befinden sich überwiegend Einfamilienhausquartiere.
Typologie
Das Bebauungskonzept verwendet unterschiedliche Typologien, die auch eine spätere, kleinteilige Vergabe (z.B. an Baugemeinschaften) ermöglichen. Aufbauend auf einer klaren Blockstruktur wird ein breites Spektrum offener und geschlossener gefasster Nachbarschaften angeboten, immer mit dem Ziel der klaren Differenzie-rung von privat und öffentlich, innen und außen. Wegen der großen Kompaktheit hat der Entwurf gute Voraussetzungen für eine zentrale, effiziente Energieversorgung. Quartiersparks mit Kita sind den beiden Teilgebieten zugeordnet.
Quartierszentrum
Die zentralen Funktionen Markt, Stadtplatz und Schule sind in einem Band entlang der Ost-West-Spange zusammengefasst und liegen für alle Anwohner gut erreichbar im Schwerpunkt des Stadtquartiers.
Freiraum
Die Freiräume in dem neuen Stadtgebiet orientieren sich an den Schwerlinien der Nord-Süd und der Ost-West-Verbindungen. Entlang der Bahn dient eine Grünfuge als Einbindung in die Nord-Süd-Trasse der Stadt Rodgau und Verbindung in die Wohnstraßen und Quartiersblöcke.
An dem Knotenpunkt zwischen Quartiersmitte und Nord-Süd / Ost-West Verbindung liegt der Quartierspark. Er nimmt die großen Spielplatzflächen auf, welche im Übergang zwischen Baumhain und Wiesenflächen angeordnet werden.
Eine Wasserfläche bildet die Schnittstelle zwischen Stadtplatz und Quartierspark, das aus dem Quartierspark aufgefangene Regenwasser wird hier sichtbar gemacht und gesammelt und in Richtung Tiefpunkt im Grünzug entlang der Bahngleise abgeleitet.
In den Baublöcken werden gemeinschaftliche Höfe gebildet, welche Aufenthalt und Funktionen für das Kleinkindspiel bieten. Das Regenwasser wird hier dezentral durch Rigolen sowohl in den Höfen als auch in den Vorgartenzonen versickert.
Neben den extensiv ausgebildeten Wiesenflächen in der Grünfuge und im Quartierspark wurde die naturschutzfachlich Bestandssubstanz an Strauch- und Baumflächen berücksichtigt und z.B. im Nordwesten auf eine Bebauung verzichtet und an der südlichen Kita entsprechend in die Freiräume integriert.
Die Straßenräume werden differenziert durch Baumreihen und Alleen begrünt und bilden mittels Baumarten/Abständen eine der Orientierung dienende Hierarchie.
In den breiter ausgebildeten Straßenräumen wird das anfallende Regenwasser in Mulden versickert. Überläufe führen in Sammler, welche wiederum in die Grünfuge an der Bahn ableiten.
Straßenräume
Das Straßennetz wird auf Basis unterschiedlicher Straßenraumtypen gebildet. Der Charakter der Straßenräume spiegelt die verkehrliche Bedeutung wider und ermöglicht verschiedene Bebauungsformen an den Rändern.
Die Allee ist die adressbildende Hauptschließung in Nord-Süd-Richtung und nimmt auch die Buserschließung. Sie weist eine Fahrbahn mit 7,5 m auf (4,5 m + jeweils 1,5m Angebotsstreifen für den Radverkehr. Sie wird asymmetrisch gestaltet und verfügt auf der Westseite über einen breiten Grünstreifen, der den Wuchs von Großbäumen ermöglicht und auch der Oberflächenwasserversickerung dient.
Die beiden Planstraßen, die von der Ringstraße aus ins Quartier führen, werden symmetrisch mit gleicher Fahrbahnbreite ausgebildet.
Die übrigen Straßenräume werden verkehrsberuhigt im Mischungsprinzip gestaltet. Damit wird eine hohe Aufenthaltsqualität im Quartier sicher gestellt. Der Bogen wird mit einer alternierende Baumstellung versehen, was seine strukturelle Besonderheit unterstreicht.
Die Stadt Rodgau lebt vom Zusammenhalt ihrer zu einer Perlenkette verbundenen fünf Ortsteile durch die Qualität ihrer Landschaftsräume und die hervorragende Verkehrsinfrastruktur. Am südöstlichen Rand des Ballungsraums Frankfurt gelegen, ist die landschaftlich-suburban geprägte Stadt einem hohen Entwicklungsdruck ausgesetzt. Leitbild der Arbeit ist, das Verbindende, sowohl im Bezug auf den gemeinschaftlichen Zusammenhalt der Bewohnerinnen und Bewohner, als auch im Hinblick auf die quartiersübergreifende Verzahnung mit den angrenzenden Ortsteilen Jügesheim und Hainhausen sowie dem westlich angrenzenden Landschaftsraum aufzugreifen und zu sichern.
Stadtraum
Neben dem orthogonalen Erschließungsnetz für den PKW-Verkehr durchzieht eine zentrale Radwegachse in weitem Bogen gleichberechtigt das Stadtquartier in Nord-Süd-Richtung und schafft Anbindungen zu den beiden angrenzenden Stadtteilen sowie zur S-Bahn. Beide Erschließungsstränge ermöglichen eine erstklassige Adressbildung. Insgesamt drei Kreisverkehrsanbindungen von der Südtrasse und der Rodgau-Ringstraße führen den motorisierten Verkehr gezielt und übersichtlich in die beiden Teilräume des Entwicklungsareals. Im Zentrum des Quartiers laufen die Wege auf dem zentralen Markt- und Stadtplatz zusammen und treffen hier auf von der Bahnunterführung und in Ost-West-Richtung verlaufende Querspange. Parallel zur S-Bahn-Strecke verläuft ein großzügig dimensionierter Freiraum, der qualitäts-volle Wohnlagen in angemessenem Abstand zur Bahn sicherstellt. Viergeschossige Baukörper im Geschosswohnungsbau schirmen das Quartier zusätzlich mit einer kräftigen Bebauungskante zur Bahn hin ab. Auch aus der Perspektive der Zugreisenden entsteht so eine identitätsstiftende Fassade zur Stadt. Nach Westen nimmt die Dichte zur Rodgau-Ringstraße hin ab, am Übergang zum Landschaftsraum befinden sich überwiegend Einfamilienhausquartiere.
Typologie
Das Bebauungskonzept verwendet unterschiedliche Typologien, die auch eine spätere, kleinteilige Vergabe (z.B. an Baugemeinschaften) ermöglichen. Aufbauend auf einer klaren Blockstruktur wird ein breites Spektrum offener und geschlossener gefasster Nachbarschaften angeboten, immer mit dem Ziel der klaren Differenzie-rung von privat und öffentlich, innen und außen. Wegen der großen Kompaktheit hat der Entwurf gute Voraussetzungen für eine zentrale, effiziente Energieversorgung. Quartiersparks mit Kita sind den beiden Teilgebieten zugeordnet.
Quartierszentrum
Die zentralen Funktionen Markt, Stadtplatz und Schule sind in einem Band entlang der Ost-West-Spange zusammengefasst und liegen für alle Anwohner gut erreichbar im Schwerpunkt des Stadtquartiers.
Freiraum
Die Freiräume in dem neuen Stadtgebiet orientieren sich an den Schwerlinien der Nord-Süd und der Ost-West-Verbindungen. Entlang der Bahn dient eine Grünfuge als Einbindung in die Nord-Süd-Trasse der Stadt Rodgau und Verbindung in die Wohnstraßen und Quartiersblöcke.
An dem Knotenpunkt zwischen Quartiersmitte und Nord-Süd / Ost-West Verbindung liegt der Quartierspark. Er nimmt die großen Spielplatzflächen auf, welche im Übergang zwischen Baumhain und Wiesenflächen angeordnet werden.
Eine Wasserfläche bildet die Schnittstelle zwischen Stadtplatz und Quartierspark, das aus dem Quartierspark aufgefangene Regenwasser wird hier sichtbar gemacht und gesammelt und in Richtung Tiefpunkt im Grünzug entlang der Bahngleise abgeleitet.
In den Baublöcken werden gemeinschaftliche Höfe gebildet, welche Aufenthalt und Funktionen für das Kleinkindspiel bieten. Das Regenwasser wird hier dezentral durch Rigolen sowohl in den Höfen als auch in den Vorgartenzonen versickert.
Neben den extensiv ausgebildeten Wiesenflächen in der Grünfuge und im Quartierspark wurde die naturschutzfachlich Bestandssubstanz an Strauch- und Baumflächen berücksichtigt und z.B. im Nordwesten auf eine Bebauung verzichtet und an der südlichen Kita entsprechend in die Freiräume integriert.
Die Straßenräume werden differenziert durch Baumreihen und Alleen begrünt und bilden mittels Baumarten/Abständen eine der Orientierung dienende Hierarchie.
In den breiter ausgebildeten Straßenräumen wird das anfallende Regenwasser in Mulden versickert. Überläufe führen in Sammler, welche wiederum in die Grünfuge an der Bahn ableiten.
Straßenräume
Das Straßennetz wird auf Basis unterschiedlicher Straßenraumtypen gebildet. Der Charakter der Straßenräume spiegelt die verkehrliche Bedeutung wider und ermöglicht verschiedene Bebauungsformen an den Rändern.
Die Allee ist die adressbildende Hauptschließung in Nord-Süd-Richtung und nimmt auch die Buserschließung. Sie weist eine Fahrbahn mit 7,5 m auf (4,5 m + jeweils 1,5m Angebotsstreifen für den Radverkehr. Sie wird asymmetrisch gestaltet und verfügt auf der Westseite über einen breiten Grünstreifen, der den Wuchs von Großbäumen ermöglicht und auch der Oberflächenwasserversickerung dient.
Die beiden Planstraßen, die von der Ringstraße aus ins Quartier führen, werden symmetrisch mit gleicher Fahrbahnbreite ausgebildet.
Die übrigen Straßenräume werden verkehrsberuhigt im Mischungsprinzip gestaltet. Damit wird eine hohe Aufenthaltsqualität im Quartier sicher gestellt. Der Bogen wird mit einer alternierende Baumstellung versehen, was seine strukturelle Besonderheit unterstreicht.
Beurteilung durch das Preisgericht
Das Konzept verfolgt konsequent die städtebauliche Verknüpfung des neuen Quartiers mit den Stadtteilen Jügesheim und Hainhausen sowie mit den angrenzenden Landschaftsräumen. Der Anschluss an den Helixpark fehlt allerdings weitgehend. Die signifikante Quartiersmitte wird gestärkt durch ihre Lage am Kreuzungspunkt des ost-west-ausgerichteten Quartiersparks mit den beiden Nord-Süd Magistralen, bewusste »Brüche« in der Kfz-Erschließung vermeiden Durchgangsverkehre. Zentrale, folgerichtig angeordnete Funktionen wie Markthaus und Schule sowie eine fußläufige Anbindung mittels einer Unterführung nach Osten sorgen für die Belebung des Quartierszentrums. Die Pkw-Erschließung des Quartierszentrums von Norden ist schlüssig. Die zwei grünen Quartiersplätze mit den zwei Kitas sorgen für Aufenthalts- und Treffpunktqualitäten.
Als klare Geste wird die Nord-Süd Achse konsequent als Allee mit breiten Grünstreifen zur offenen Regenwasserführung ausgebildet. Durch die dezentrale Versickerung erhöht sich allerdings der Flächenanteil der Verkehrserschließung und ist damit im Vergleich zu anderen Arbeiten im oberen Bereich. Signifikant für den Entwurf ist der durch das gesamte Gebiet in Nord-Süd Richtung aufgespannte Alleebogen, der durch die verdichtete Bebauung betont wird. Sein Auftakt im Norden ist jedoch noch zu unpräzise und der Übergang im Süden nicht gelöst. In Richtung S-Bahn wird eine lärmmindernde verdichtete Bebauung angeordnet, der eine multifunktional nutzbare grüne Fuge vorgelagert ist. Die klare Struktur orthogonaler Baufelder schafft Nachbarschaften mit zentralen grünen Nachbarschaftshöfen und erlaubt eine flexible modulare bauliche Entwicklung die die gewünschten Typologien abzubilden.
In der Trennung der Einfamilienhausstruktur und der Blockstruktur des Mehrfamilienwohnungsbaus vermisst die Jury die soziale Durchmischung. Die Anordnung des ruhenden Verkehrs erfolgt mehrheitlich durch Tiefgaragen, deren Wirtschaftlichkeit noch zu überprüfen und auf den Bedarf abzustimmen wäre. In den weniger verdichteten Bereichen werden dezentrale/gut integrierte Stellplätze angeboten. Die busseitige Erschließung ist durch drei Haltestellen sichergestellt. Die städtebauliche Figur macht eine relativ hohe Verdichtung bei angemessenen stadträumlichen Qualitäten möglich und lässt in Kombination mit vergleichsweise günstigen Erschließungskosten eine wirtschaftliche Entwicklung erwarten.
Als klare Geste wird die Nord-Süd Achse konsequent als Allee mit breiten Grünstreifen zur offenen Regenwasserführung ausgebildet. Durch die dezentrale Versickerung erhöht sich allerdings der Flächenanteil der Verkehrserschließung und ist damit im Vergleich zu anderen Arbeiten im oberen Bereich. Signifikant für den Entwurf ist der durch das gesamte Gebiet in Nord-Süd Richtung aufgespannte Alleebogen, der durch die verdichtete Bebauung betont wird. Sein Auftakt im Norden ist jedoch noch zu unpräzise und der Übergang im Süden nicht gelöst. In Richtung S-Bahn wird eine lärmmindernde verdichtete Bebauung angeordnet, der eine multifunktional nutzbare grüne Fuge vorgelagert ist. Die klare Struktur orthogonaler Baufelder schafft Nachbarschaften mit zentralen grünen Nachbarschaftshöfen und erlaubt eine flexible modulare bauliche Entwicklung die die gewünschten Typologien abzubilden.
In der Trennung der Einfamilienhausstruktur und der Blockstruktur des Mehrfamilienwohnungsbaus vermisst die Jury die soziale Durchmischung. Die Anordnung des ruhenden Verkehrs erfolgt mehrheitlich durch Tiefgaragen, deren Wirtschaftlichkeit noch zu überprüfen und auf den Bedarf abzustimmen wäre. In den weniger verdichteten Bereichen werden dezentrale/gut integrierte Stellplätze angeboten. Die busseitige Erschließung ist durch drei Haltestellen sichergestellt. Die städtebauliche Figur macht eine relativ hohe Verdichtung bei angemessenen stadträumlichen Qualitäten möglich und lässt in Kombination mit vergleichsweise günstigen Erschließungskosten eine wirtschaftliche Entwicklung erwarten.
Lageplan
Detailausschnitt Nord 1:500
Struktur
Detailausschnitt Süd 1:500
Stadtplatz
©Gleispark
Stadtplatz
Gleispark