EU-weite Bewerbersuche; Auswahl von 8-12 Teilnehmern für anonymen baukünstlerischen mehrstufigen Wettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren mit Shortlisting | 12/2005
Generalsanierung Johann-Joseph-Fux Konservatorium
Perspektive Eingangshalle
Zuschlag
Architektur
Erläuterungstext
Gestaltung der Fassaden und Hauptzugang
Die neue Haupterschließung des Konservatoriums wird in der Mittelachse des Altbaus an der Nicolaigasse angeordnet. Diese Gebäudeachse liegt bauhistorisch betrachtet im Bereich eines nicht unterkellerten ehemaligen Anbaus oder Nachbargebäudes zum Haus Griesgasse 29. Abweichend von der übrigen historischen Ausformung des um 1840 errichteten Gebäudes findet sich hier die Besonderheit eines tonnengewölbten Hallenraumes mit ausgeprägten Gurtbögen. Dieser einzigartige Raum wird zukünftig zur Eingangshalle, die zwischen Straße und Innenhof vermittelt. Die Fassadenstruktur wird in diesem Bereich geöffnet und der neue Eingangsbereich als geschosshoch verglaster Baukörper vorgestellt. Die reduzierte Ausformung des neuen Haupteingangs tritt hinter die subtil ausgeformte historische Fassade zurück. Sie markiert jedoch selbstbewußt und zeichenhaft als Überlagerung von Alt und Neu den zukünftigen Eingang. Der Glasbaukörper korrespondiert mit der neu gestalteten Dachzone, die über gläserne Kuben belichtet wird. Ebenso erfährt der Innenhof eine Aufwertung durch eine zweiseitige raumhohe Verglasung der Erdgeschoss¬zone. Die Eingangshalle und der Saalvorbereich werden so über den reaktivierten Innenhof hinweg miteinander verbunden.
Die historischen Fassaden werden behutsam restauriert und entsprechend der Befunde in den historischen Farbfassungen angelegt.
Interne Orientierbarkeit und räumliche Neuorganisation
Die auf Straßenniveau angelegte Eingangshalle ermöglicht dem Besucher den Überblick und die Orientierung über die wichtigsten Gebäudefunktionen und die Haupterschließung. Der Portier und der Aufenthaltsraum/Schulbuffet sind unmittelbar an die Halle angelagert. Über den als Durchlader ausgebildeten Aufzug sind sämtliche Geschossebenen direkt an den Hauptzugang angebunden und somit barrierefrei zugänglich.
Im Erdgeschoss befindet sich die Bibliothek mit Ausleihe und Medienbibliothek. Der halbgeschossig versetzte Konzertsaal ist über eine kurze Treppe parallel zur Hoffassade aus der Eingangshalle zu erreichen. Der Verbindungsgang wie der abgesenkte unmittelbare Saalvorbereich werden großflächig verglast und öffnen sich zum neu gestalteten Innenhof.
Besuchergarderobe und Toiletten sowie die Musikergarderobe und der Einspielraum befinden sich unterhalb des Konzertsaales und sind über eine separate Stiege von der Saalebene aus erschlossen. Die Obergeschosse bleiben den Unterrichtsräumen unterschiedlicher Größe vorbehalten. In Abstimmung mit dem Konservatorium erfolgt die Belegung der Räume mit Instrumentengruppen und die räumliche Anordnung der vorgesehenen Klassen. Die Erschließung der Obergeschosse erfolgt über die beiden Stiegenhäuser und den neuen Aufzug. Als zentraler Orientierungspunkt und Kommunikationsbereich ist auf jeder Geschossebene eine Sitzgruppe in unmittelbarer Nähe zum Stiegenhaus angeordnet.
Respektierung der bestehenden Substanz/ Materialität und Formensprache
Die historische Bausubstanz des 19. Jhd. wird von den nicht bauzeitlichen An- und Einbauten befreit und denkmalgerecht saniert. Die Haupträume des Nachkriegsbaukörpers werden herausgearbeitet und über das neue Erschließungssystem mit dem Altbau verknüpft. Die Ost- und die Nordfassade des Innenhofes werden durch das vorgeblendete Foyerbauwerk bzw. die großzügige Öffnung des Erdgeschosses neu definiert und treten so in Kontrast zu den historischen Fassadenbereichen.
Der historische Konzertsaal wird restauriert, die ehemalige Deckenstruktur wiederhergestellt. Die beiden Stiegenhäuser werden entsprechend ihrer historischen Ausformung ebenfalls restauriert. Erhaltenswerte historische Türen werden überarbeitet und durch eine Schallschutztür zur Akustikschleuse erweitert. Die Materialität der historischen Bauwerke wird durch wenige, ausgewählte Baustoffe ergänzt, die in ihrer gestalterischen Ausformung und Detailausbildung zurückhaltend, flächig angelegt sind.
Die Bodenbeläge im Erdgeschoss und der Saalebene werden als großformatige Natursteinplatten ausgeführt. Sämtliche Unterrichtsräume werden mit Eiche Stabparkett belegt. In Fluren und Verkehrsflächen kommt zur Trittschalldämmung Linoleum mit Korkmentunterlage zur Ausführung. Wände und Decken werden glatt gespachtelt und gestrichen. Historische Wand- und Deckenelemente werden in die neue Gestaltung integriert.
Bauakustik
Sämtliche Stiegen sowie der neue Aufzug werden schallakustisch von den angrenzenden Bauteilen entkoppelt, so daß Körperschallübertragungen auf Unterrichtsräume ausgeschlossen werden können.
Der notwendige Schallschutz zwischen den Unterrichtsräumen der Hauptebenen wird über die vorhandenen massiven Trennwände gewährleistet. Im Bereich des Dachgeschosses werden zur akustisch wirksamen Raumabtrennung mehrschalige leichte Wandsysteme mit getrennten Ständerwerken eingesetzt. Sämtliche Türen zu Unterrichtsräumen werden als Schallschutztüren mit erhöhtem Schalldämmaß ausgeführt. Vorhandene Deckenhohlräume werden nach Bedarf verfüllt. Im Bereich der Unterrichtsräume werden entkoppelte Akustikhohlraumböden eingebaut.
Der notwendige Emissions- bzw. Immissionsschutz der Unterrichtsräume gegenüber der Nachbarbebauung wird über eine kontrollierte maschinelle Belüftung sichergestellt. Darüber hinaus können die Räume in den Unterrichtspausen über die Fenster belüftet werden.
Raumakustik
Die Deckengewölbe und Stuckelemente der Unterrichtsräume sorgen für eine diffuse Schallreflektion. Die raumakustisch notwendigen Absorbtionsflächen werden an den Wänden der Unterrichtsräume als additive, flexibel einsetzbare Absorberelemente angebracht. Die Absorber sind in Form von Einzelkissen gefertigt, mit Mineralwolle gefüllt und mit einem perforierten Kunststoffgewebe bezogen. Die Verteilung und Anzahl pro Raum steht in Abhängigkeit zur Raumgröße und Instrumentalausstattung. Darüber hinaus dienen die Sonnen- und Blendschutzvorhänge im Bereich der Fenster zur individuellen Regulierung der Nachhallzeit der Unterrichtsräume.
Die neue Haupterschließung des Konservatoriums wird in der Mittelachse des Altbaus an der Nicolaigasse angeordnet. Diese Gebäudeachse liegt bauhistorisch betrachtet im Bereich eines nicht unterkellerten ehemaligen Anbaus oder Nachbargebäudes zum Haus Griesgasse 29. Abweichend von der übrigen historischen Ausformung des um 1840 errichteten Gebäudes findet sich hier die Besonderheit eines tonnengewölbten Hallenraumes mit ausgeprägten Gurtbögen. Dieser einzigartige Raum wird zukünftig zur Eingangshalle, die zwischen Straße und Innenhof vermittelt. Die Fassadenstruktur wird in diesem Bereich geöffnet und der neue Eingangsbereich als geschosshoch verglaster Baukörper vorgestellt. Die reduzierte Ausformung des neuen Haupteingangs tritt hinter die subtil ausgeformte historische Fassade zurück. Sie markiert jedoch selbstbewußt und zeichenhaft als Überlagerung von Alt und Neu den zukünftigen Eingang. Der Glasbaukörper korrespondiert mit der neu gestalteten Dachzone, die über gläserne Kuben belichtet wird. Ebenso erfährt der Innenhof eine Aufwertung durch eine zweiseitige raumhohe Verglasung der Erdgeschoss¬zone. Die Eingangshalle und der Saalvorbereich werden so über den reaktivierten Innenhof hinweg miteinander verbunden.
Die historischen Fassaden werden behutsam restauriert und entsprechend der Befunde in den historischen Farbfassungen angelegt.
Interne Orientierbarkeit und räumliche Neuorganisation
Die auf Straßenniveau angelegte Eingangshalle ermöglicht dem Besucher den Überblick und die Orientierung über die wichtigsten Gebäudefunktionen und die Haupterschließung. Der Portier und der Aufenthaltsraum/Schulbuffet sind unmittelbar an die Halle angelagert. Über den als Durchlader ausgebildeten Aufzug sind sämtliche Geschossebenen direkt an den Hauptzugang angebunden und somit barrierefrei zugänglich.
Im Erdgeschoss befindet sich die Bibliothek mit Ausleihe und Medienbibliothek. Der halbgeschossig versetzte Konzertsaal ist über eine kurze Treppe parallel zur Hoffassade aus der Eingangshalle zu erreichen. Der Verbindungsgang wie der abgesenkte unmittelbare Saalvorbereich werden großflächig verglast und öffnen sich zum neu gestalteten Innenhof.
Besuchergarderobe und Toiletten sowie die Musikergarderobe und der Einspielraum befinden sich unterhalb des Konzertsaales und sind über eine separate Stiege von der Saalebene aus erschlossen. Die Obergeschosse bleiben den Unterrichtsräumen unterschiedlicher Größe vorbehalten. In Abstimmung mit dem Konservatorium erfolgt die Belegung der Räume mit Instrumentengruppen und die räumliche Anordnung der vorgesehenen Klassen. Die Erschließung der Obergeschosse erfolgt über die beiden Stiegenhäuser und den neuen Aufzug. Als zentraler Orientierungspunkt und Kommunikationsbereich ist auf jeder Geschossebene eine Sitzgruppe in unmittelbarer Nähe zum Stiegenhaus angeordnet.
Respektierung der bestehenden Substanz/ Materialität und Formensprache
Die historische Bausubstanz des 19. Jhd. wird von den nicht bauzeitlichen An- und Einbauten befreit und denkmalgerecht saniert. Die Haupträume des Nachkriegsbaukörpers werden herausgearbeitet und über das neue Erschließungssystem mit dem Altbau verknüpft. Die Ost- und die Nordfassade des Innenhofes werden durch das vorgeblendete Foyerbauwerk bzw. die großzügige Öffnung des Erdgeschosses neu definiert und treten so in Kontrast zu den historischen Fassadenbereichen.
Der historische Konzertsaal wird restauriert, die ehemalige Deckenstruktur wiederhergestellt. Die beiden Stiegenhäuser werden entsprechend ihrer historischen Ausformung ebenfalls restauriert. Erhaltenswerte historische Türen werden überarbeitet und durch eine Schallschutztür zur Akustikschleuse erweitert. Die Materialität der historischen Bauwerke wird durch wenige, ausgewählte Baustoffe ergänzt, die in ihrer gestalterischen Ausformung und Detailausbildung zurückhaltend, flächig angelegt sind.
Die Bodenbeläge im Erdgeschoss und der Saalebene werden als großformatige Natursteinplatten ausgeführt. Sämtliche Unterrichtsräume werden mit Eiche Stabparkett belegt. In Fluren und Verkehrsflächen kommt zur Trittschalldämmung Linoleum mit Korkmentunterlage zur Ausführung. Wände und Decken werden glatt gespachtelt und gestrichen. Historische Wand- und Deckenelemente werden in die neue Gestaltung integriert.
Bauakustik
Sämtliche Stiegen sowie der neue Aufzug werden schallakustisch von den angrenzenden Bauteilen entkoppelt, so daß Körperschallübertragungen auf Unterrichtsräume ausgeschlossen werden können.
Der notwendige Schallschutz zwischen den Unterrichtsräumen der Hauptebenen wird über die vorhandenen massiven Trennwände gewährleistet. Im Bereich des Dachgeschosses werden zur akustisch wirksamen Raumabtrennung mehrschalige leichte Wandsysteme mit getrennten Ständerwerken eingesetzt. Sämtliche Türen zu Unterrichtsräumen werden als Schallschutztüren mit erhöhtem Schalldämmaß ausgeführt. Vorhandene Deckenhohlräume werden nach Bedarf verfüllt. Im Bereich der Unterrichtsräume werden entkoppelte Akustikhohlraumböden eingebaut.
Der notwendige Emissions- bzw. Immissionsschutz der Unterrichtsräume gegenüber der Nachbarbebauung wird über eine kontrollierte maschinelle Belüftung sichergestellt. Darüber hinaus können die Räume in den Unterrichtspausen über die Fenster belüftet werden.
Raumakustik
Die Deckengewölbe und Stuckelemente der Unterrichtsräume sorgen für eine diffuse Schallreflektion. Die raumakustisch notwendigen Absorbtionsflächen werden an den Wänden der Unterrichtsräume als additive, flexibel einsetzbare Absorberelemente angebracht. Die Absorber sind in Form von Einzelkissen gefertigt, mit Mineralwolle gefüllt und mit einem perforierten Kunststoffgewebe bezogen. Die Verteilung und Anzahl pro Raum steht in Abhängigkeit zur Raumgröße und Instrumentalausstattung. Darüber hinaus dienen die Sonnen- und Blendschutzvorhänge im Bereich der Fenster zur individuellen Regulierung der Nachhallzeit der Unterrichtsräume.
Perspektive Foyer-Konzertsaal
Straßenfassade mit Eingang
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss Obergeschoss
Schnitt durch beide Gebäudeteile