Nichtoffener Wettbewerb | 09/2024
Generationen- und Kulturzentrum mit Bücherei in Deining
©dürschinger architekten
dürschinger architekten
3. Preis
Preisgeld: 7.200 EUR
Erläuterungstext
Generationen und Kulturzentrum mit Bücherei in Deining
3. Preis | 2024 Realisierungswettbewerb | 23 Teilnehmer
Städtebauliche Idee + Körnung
Mit der Situierung und Einflechtung des neuen Kulturzentrums wird die Chance aufgegriffen die Ortsmitte der Gemeinde Deining um das Rathaus und die Kirche St. Willibald mit einem neuen, prominenten Baustein unverwechselbar zu stärken.
Mit seiner giebelständigen Verankerung in die vorhandene Hanglage nimmt dieser die bewegte Topografie zur Ruhe kommt - mit den Angeboten eines Lese- und selbstverständlich auf und ergänzt Bücherei und Mehrzweckräume – dort wo die bestehenden Wegebeziehungen vom unteren Kirchweg zum Rathaus und zur Kirche Hesperidengartens sowie einer Loggia zum kommunikativen Verweilen.
Ein kompakter, giebelständiger Baukörper öffnet sich einladend zum Rathausplatz hin, nimmt die Körnung und Maßstäblichkeit der Nachbarschaft auf und lässt mit angemessener baulicher Fuge Rathaus und Kirche Platz zum Atmen.
Das bestehende Wohnhaus kann zeitgemäße Raumerfordernisse nur mit größtem baulichem Aufwand erfüllen und steht bei Erhalt oder Ergänzung im Widerspruch zur öffentlichen Bedeutsamkeit eines gemeindlichen Kulturzentrums.
Andienung- Barrierefreiheit
Ein zentraler Erschließungskern mit Liftanlage verbindet in wettergeschützer und zentraler Position den Kirchenweg mit dem Rathausplatz sowie dem Kirchenplatz. Eine synergetische barrierefrei Verbindung, welche auch die obere Büchereiebene mit den Mehrzweckräumen intern mit einladendem Treppenhaus verbindet.
Bücherei – Lesegarten
situiert und öffnet sich mit einladender Geste zur Ortsmitte hin.
Die Bücherei ist mit ihrer ganztäglichen Frequenz auf der Ebene des Rathausplatzes mit südlicher Leseterrasse und das nahe Treppenhaus zu den sanitären Anlagen. Die Hier befinden sich die zentralen Funktionen der Ausleihe, ein angegliedertes Lesecafé Büchereiebenen sind vielfältig bespielbar und ermöglichen Aus - und Rückblicke in die Gemeinde und den Naturraum. Die Galerieebene bietet zudem interne Rückzugsbereiche für visuelle und auditive Medien und nachfolgende Lagerfläche mit Liftanbindung.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der klare und gut proportionierte regionaltypische Satteldachbaukörper ist mit respektvollem Abstand zur historischen Kirchenmauer städtebaulich richtig gesetzt. Das Vorrücken der straßenseitigen Giebelfront lenkt das neue Gemeinschaftsgebäude interessant in den Blick, die gegenüberliegende Giebelfassade fasst den attraktiv erweiterten Rathausplatz räumlich wirklungsvoll.
Die 4 Stellplätze entlang dem Kirchweg sind hier wenig attraktiv platziert und engen Bürgersteig und Zugang zum Haus problematisch ein.
Das Raumprogramm ist erfüllt, der vorgeschlagene Vereinsraum ist jedoch von der Infrastruktur des Gebäudes abgeschnitten.
Positiv wird bewertet, dass dem Hauptthema Büchereibereich mit seiner Situierung zum Rathausplatz und den vorgeschlagenen Galerienutzungen unter der raumhaltigen Dachkonstrukion eine hohe Innenräumliche Wertschätzung gesichert wird. Die der Bücherei zugeordnete Leseterrasse ist ein attraktiv nutzbarer Freibereich. Die wichtige Aufgabenstellung einer barrierenfreien Verbindung von Kichweg zum Rathausplatz ist zwar über den Aufzug ausreichend funktionell gelöst, die Zugangssituation vom Kirchweg aus ist jedoch in seiner wenig attraktiven Ausgestaltung in keiner Weise angemessen. Es sollte überprüft werden, ob sich für die Themen Zugang und abseitiger Vereinsraum im EG nicht noch eine bessere (einladendere, sichere und atmosphärischere) Lösung finden lässt.
Die Freibereiche sind interessant differenziert.
Der Rathausplatz bietet nun mit der höhengleich erweiterten Platzfläche und dem Vorschlag eines Zugangs zum Kirchenumfeld sowie der etwas intim abgesetzten Leseterrasse eine hohe Aufenthaltsqualität.
Dem Mehrzweckbereich wird mit dem abgetreppt liegenden und eingefassten Kulturgarten ein eigener attraktiver Freibereich zugeordnet.
Der Treppenaufgang vom Kirchweg zum Rathausplatz wird neu gestaltet, er präsentiert sich mit seiner Sichtbeziehung zum Rathaus sehr einladend.
Die vorgeschlagene elementierte Holzbauweise mit tragender Konstruktion und Fassaden-Elementen fügen das Gebäude mit traditionellen Materialoberflächen gut in de Ortszentrum ein. Die elementierte Bauweise bleibt dabei schlüssig ablesbar.
Die Verwendung des nachwachsenden und CO2-neutralen Werkstoffes Holz sichert dem Projekt einen deutlichen Nachhaltigkeitsstatus und in der elementierten vorgefertigten Konstruktionsweise auch eine gute Wirtschaftlichkeit.
Das Projekt liegt mit seinem Bauvolumen nur minimal über dem Durchschnittswert aller beurteilten Arbeiten.
Die Bücherei findet hier ein wunderbares Platzangebot im OG; eine freie, attraktive Gestaltung ist möglich, der Lesegarten ansprechend.
Die Galerie bietet zusätzlich Möglichkeiten, um die Besucher anzusprechen (Aufenthaltsqualität).
©dürschinger architekten
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