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Verhandlungsverfahren | 03/2024

GNUE Forschungsbau „Interdisziplinäres Forschungszentrum für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion“ (InFonaL) - Vergabe der Objektplanung Gebäude

Visualisierung

Visualisierung

Zuschlag

heinlewischer

Architektur

Erläuterungstext

Im Forschungszentrum InFonaL werden nachhaltige, innovative und funktionale Lebensmittel auf der Grundlage neuer Rohstoffbasen sowie der Nutzung von bisherigen Side-Products erforscht und entwickelt. Die Nutzfläche des Neubaus beträgt 2.082 m²: 1.438 m² für Laboratorien (davon zwei S2-Labore), 264 m² Büroflächen und 380 m² Funktionalbereiche (Seminar- und Beratungsraum, Bibliothek, Lager, Sozialräume). Der Baubeginn ist für 2026, die Fertigstellung bis Ende 2028 geplant. Weitere Anforderungen sind die angestrebte BNB-Zertifizierung in Silber sowie die Ausführung der Planung mittels BIM.

Leitidee
Die komplexen Anforderungen an Organisation und Versorgung des InFonaL werden in einer einfachen baulichen Struktur abgebildet. Durch die klare funktionale Gliederung können für die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Synergieeffekte gefördert werden. Somit hat der Neubau des Forschungszentrums das Potenzial, einen aktiven Beitrag zu den Verbesserungen der Kommunikation und Kooperation zu leisten.

Städtebauliche Einordnung
Das Gebäude wird über die bestehende Zufahrt „Am Hubertus“ erschlossen. Stellplätze werden an der Gebäudenordseite platziert. Der Anlieferungsverkehr kann umlaufend um das Gebäude erfolgen. Eine neu geschaffene Ausfahrt in Verbindung mit den bestehenden Stellplätzen erfolgt in Richtung „Am Hubertus“. Somit kann auf eine südliche Ausfahrt auf die Fasanerieallee verzichtet werden. Der Hauptzugang zum InFonaL erfolgt aus östlicher Richtung und stärkt somit die Idee eines internen Campusplatzes. Er ist fußläufig auf kurzem Weg von den Stellplätzen aus zu erreichen. Das Foyer, als erdgeschossige Verlängerung des Lichthofes verbindet und öffnet das Gebäude zum Campusplatz. Der zweigeschossige Baukörper setzt in seiner reduzierten Anmutung ein zeitgemäßes Zeichen der Maßstäblichkeit in einem heterogenen Umfeld.

Organisation
Das InFonaL gliedert sich in vier Bauteile, die sich um eine gemeinsame Mitte, den zweigeschossigen Lichthof anordnen. Durch einen Loop, der alle Funktionsbereiche miteinander verbindet, werden kurze Wege geschaffen. Die Technikumshallen werden im Westen des Baufeldes platziert und damit auf kürzestem Weg über die Zufahrt „Am Hubertus“ erschlossen. Die Zulieferung erfolgt aus westlicher Richtung über insgesamt drei Toranlagen. Zwei Laborriegel schließen sich nördlich und südlich an die Technikumshallen an und sind über vertikale Treppenverbindungen verknüpft. Die Raumgruppen D und E befinden sich im EG, die Gruppen C und F im Obergeschoss. Die Bürobereiche werden nach Osten, zur Platzfläche mit perspektivischer Aufenthaltsqualität orientiert. Co-Working Labore und Bibliotheksflächen werden gemeinsam mit Seminarbereichen zwischen den Büro- und Laborflächen im 1. Obergeschoss angeordnet. Ausgehend vom Foyer werden Blickbeziehungen durch das Gebäude eröffnet, die den Campusplatz und die Technikumshallen über den zentralen Hof miteinander verbinden. Der eingeschossige, lichte Innenhof wird somit die Verbindende Mitte des InFonaL.

Aspekte zur Nachhaltigkeit
Zur Reduzierung der Treibhausgasimmissionen tragen insbesondere die schlanken Dimensionen der tragenden Bauteile bei. Mit Blick auf die kompakte Bauweise des zweigeschossigen Baukörpers müssen die ökologischen und wirtschaftlichen Aspekte verschiedener Konstruktionsprinzipien gegenübergestellt werden.
Zur Verbesserung der Ökobilanz ist es außerdem entscheidend, den Energiebedarf zu senken und den regenerativen Anteil im Energiekonzept zu erhöhen. Dazu tragen PV-aktive Dach- und Fassadenflächen bei. Und um einen hohen Eigennutzungsanteil zu erzielen, sind ein Stromspeicher sowie eine prädiktive Regelung vorgesehen. Mithilfe der prädiktiven Regelung können Speicher sinnvoll be- und entladen und der erzeugte Strom besser ausgenutzt werden.
Zur Minimierung des Wärme- und Kältebedarfs wird ein Passivhauskonzept vorgeschlagen bei dem die internen Lasten zur Beheizung von Büroräumen genutzt werden können.
Durch den räumlichen Abschluss wird eine Platzsituation mit Aufenthaltsqualität geschaffen, die den Standort soziokulturell aufwertet: Kurze Wege, leichte Orientierung und visuelle Verbindungen fördern die Arbeitsplatzqualitäten.
Der kompakte, zweigeschossige Baukörper lässt durch seine einfache Organisation und seinen modularen Aufbau ein hohes Maß an Wirtschaftlichkeit erwarten und bietet Spielraum zur Untersuchung verschiedener Varianten und Maßnahmen.

Team
Jens Krauße (verantwortlicher Partner), Thomas Gräning (Projektleitung), Dorett Kockisch (VgV), Norbert Mayer, Justin Müller (Modell), Steffen Thombansen (Objektüberwachung)
Schnitt

Schnitt

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Obergeschoss

Grundriss Obergeschoss