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einstufiger, nicht anonymer Bauträgerwettbewerb | 03/2018

Gundackergasse II in Wien

1. Preis / Zur Realisierung empfohlen / Bauplatz C2

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Architektur

Carla Lo Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

SIEDLUNGSUNION - Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft m.b.H.

Bauherren / Investoren

Beurteilung durch das Preisgericht

ÖKONOMIE
Das Projekt umfasst mit 89 geförderten Wohnungen, davon 33 SMART-Wohnungen, einem Geschäftslokal sowie einem 4-gruppigen Kindergarten eine förderbare Nutzfläche von 6.258,64 m².
Die Vorgaben der SMART-Wohnungen werden ökonomisch (Finanzierungsbeitrag € 60,--/m² Nfl., Bruttomiete € 7,49/m² Nfl., Erhaltungs- und Verbesserungsbeitrag € 0,30/m² Nfl., Betriebskosten und Verwaltungskostenzuschlag € 1,57/m² Nfl.) genau erfüllt, der Anzahl nach (37 %) sogar übererfüllt.
Für die SMART-Wohnungen wird Superförderung beansprucht.
Bei den sonstigen Mietwohnungen liegt der Eigenmittelanteil mit € 496,98/m² Nfl. (Baukostenbeitrag € 205,26/m² Nfl., Grundkostenbeitrag € 291,72/m² Nfl.) im oberen Bereich, die monatliche Mietbelastung mit Bruttomiete € 6,81/m² Nfl. (Erhaltungs- und Verbesserungsbeitrag € 0,30/m² Nfl., Betriebskosten und Verwaltungskostenzuschlag € 1,57/m² Nfl,) liegt im sehr günstigen Bereich.
Die nutzerbezogenen Gesamtgrundkosten mit € 291,72/m² Nfl. liegen im oberen Bereich.
Die Gesamtbaukosten mit € 1.864,83/m² Nfl. werden im Hinblick auf die Projektgröße und die aktuelle Situation in der Bauwirtschaft positiv beurteilt, wobei die Nebenkostenstruktur mit 18,5 % durchschnittlich beurteilt wird.
Die Kostenrelevanz der Bauausstattung mit Holz-Alu-Fenstern und Laminatboden wird durchschnittlich bewertet.
Das Angebot von Ausstattungspaketen für Wand- und Bodenbeläge zu Fixpreisen wird begrüßt.
Die Stellplatzkosten mit € 79,20/Monat ohne Finanzierungsbeitrag werden durchschnittlich bewertet.
Die Nutzerverträge werden mit 3 Sternen beurteilt.

SOZIALE NACHHALTIGKEIT
Das Projekt steht auch im Bereich der Sozialen Nachhaltigkeit in engem Zusammenhang mit dem benachbarten Projekt des Bauträgers Familienwohnbau auf Bauplatz C1.
Mehrere soziale Qualitäten werden gemeinsam entwickelt und angeboten, z.B. der „Hausbesorger Neu“, der über ein Büro verfügt und bauplatzübergreifend tätig werden soll, oder die Aktivitäten zur Gemeinschaftsbildung wie der Info-Abend vor Bezug oder die Mieterfeste. Auch die Gemeinschaftsräume werden bauplatzübergreifend genutzt – somit ist wünschenswert, dass auch das elektronische schwarze Brett für die BewohnerInnen beider Bauplätze nutzbar wird.
Der sozialen Durchmischung ist einerseits durch den Mix der Wohnungstypen und andererseits durch die Situierung der SMART-Wohnungen in der Anlage Rechnung zu tragen.
Positiv hervorzuheben ist die Erschließung von Kinderwagen- und Fahrradabstellräumen ebenerdig direkt aus dem Freiraum.

ARCHITEKTUR
Städtebaulich reagieren die vier Punkthäuser auf die zentrale Grünachse mit schrägen Außenwänden. Das äußere Erscheinungsbild das von durchgehenden Balkonen und vertikalen Holzlattungen bestimmt wird, ist stimmig. Die raumhohen Fenster und Fenstertüren tragen positiv zur Außenwirkung bei.
Die Punkthäuser sind durch zentral gelegene Kerne erschlossen. Diese sind von minimaler Größe und nicht natürlich belichtet.
Die Wohnungsgrundrisse weisen ein ungünstiges Verhältnis von Zimmergröße zu Gangflächen auf, z.B. 15 m² Gangfläche bei einer D-Typ-Wohnung im Verhältnis zu 10 m² Zimmer.
Die als Balkon vor der A-SMART-Wohnung ausgewiesene Fläche ist gemäß Plandarstellung eine Loggia mit insgesamt 11 m². Dies stellt mit mehr als einem Drittel der Wohnfläche ein ungünstiges Verhältnis dar.

ÖKOLOGIE
Das Projekt erfüllt die wesentlichen Zielsetzungen des klima- und ressourcenschonenden Bauens sowie des gesunden und umweltbewussten Wohnens.
Mit adäquatem Wärmeschutz, Fernwärmeversorgung mit Radiatoren und dezentraler Abluftanlage mit schallgedämmten Nachströmungen wird der Heizenergie-Grenzwert der Neubauverordnung eingehalten und wird eine niedrige CO2-Emission erreicht.
Bauökologisch werden die Zusagen der ökologisch motivierten Baustellenabwicklung und Baustoffauswahl in Selbstkontrolle gewürdigt. Angesichts der gemeinsamen Außenraumgestaltung und auch sonst hohen Korrespondenz des Projektes mit dem Bauvorhaben G-C1 regt die Jury an, die in G-C1 gegebene Zusage zur klimaaktiv-Deklaration unter Nutzung zahlreicher Synergien auch für G-C2 anzustreben.
Der bauplatzübergreifende Freiraum zeigt eine hochqualifizierte und multifunktionale landschaftsarchitektonische Lösung. Der Altbaumbestand wird integriert und standortspezifische Maßnahmen zum Artenschutz werden umgesetzt. Dem städtebaulichen Konzept entsprechend sind Mietergärten zur Aufwertung des Wohnens im Erdgeschoß vorgesehen. Ein durchdachtes Regenwassermanagement sichert zusätzliche Funktionen im Freiraum. Zusätzlich werden Freiflächen für den Kindergarten vorgesehen. Auf Grund dieses hohen Anspruches in Bezug auf Mehrfachnutzungen nimmt die Jury positiv zur Kenntnis, dass die Bauträger sich bereit erklärt haben, eine Beteiligung am Kinder- und Jugendspielplatz im Bereich des Bauplatzes A umzusetzen. Dadurch ist sichergestellt, dass die Vielzahl an Funktionen, die für den Freiraum in diesem Projekt vorgesehen sind, auch gesichert ist.