Nichtoffener Wettbewerb | 08/2024
Haus der Geschichte Österreich im MuseumsQuartier in Wien (AT)
©Architektur : inFABric / Chartier Corbasson Render : Play-time
2. Rang
Landschaftsarchitektur
Vasko+Partner Ingenieure ZT GmbH
Tragwerksplanung, TGA-Fachplanung, Bauphysik
Erläuterungstext
STÄDTEBAULICHE ASPEKTE
EIN MUSEUM ALS DISKUSSIONSFORUM & VERHANDLUNGSORT
ORT DER GESCHICHTE
Die Modernisierung und Erweiterung des HdGÖ beinhaltet mehr als nur Gebäude und Räume.
Die Wahrnehmung des Museums von außen, soll die Dynamik, seine Nutzung sowie die österreichische Geschichte reflektiert. Offenheit und Demokratisierung sollen in der Gestaltung zum Ausdruck kommen.
Der Umzug des Hauses der Geschichte Österreichs (durch die Umwidmung des denkmalgeschützten Teils des Museumsquartiers in der Mariahilferstraße) und der daraus resultierende Neubau im Klosterhof und dessen Neugestaltung tragen zur Erweiterung eines der größten Museumsviertel Europas bei und machen das HdGÖ sichtbarer.
Das zukünftige neue HdGÖ und dessen Erweiterung ist nicht nur ein Gebäude, sondern auch ein Symbol für die Geschichte und Identität Österreichs. Es repräsentiert die Vielfalt und den Wandel, die das Land im Laufe der Zeit geprägt haben. Es zeigt, wie das Alte und das Neue, das Traditionelle und das Moderne, das Lokale und das Globale miteinander verbunden sind. Mit dem neuen Haus der Geschichte Österreichs samt Klosterhof schaffen wir einen neuen Ort der Debatte und des Austauschs sowie der Reflexion und der Inspiration, der sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft Österreichs beleuchtet.
Die Modernisierung und Erweiterung des HdGÖ beinhaltet mehr als nur Gebäude und Räume.
Die Wahrnehmung des Museums von außen, soll die Dynamik, seine Nutzung sowie die österreichische Geschichte reflektiert. Offenheit und Demokratisierung sollen in der Gestaltung zum Ausdruck kommen.
Durch eine ausstrahlende Präsenz nach außen soll das Museum als öffentlicher Raum erlebbar werden, der anregt, verbindet, bildet und den Horizont erweitert.
URBANISIERUNG DER ARCHITEKTUR
Standort- und Gebäudeanalysen
Grundlage für diesen Entwurf war die intensive Auseinandersetzung mit dem Gebäudebestand des MuseumsQuartiers, dessen Bau- und Funktionsgeschichte sowie deren städtebauliche Einbindung in das Weltkulturerbe Wiens sowie der sensible Umgang mit dem Denkmal- und Umgebungsschutz.
Das bestehende Stadtbild der Gebäude, deren historische Entwicklung sowie die räumlichen und funktionalen Beziehungen sollen sowohl aus Sicht des Denkmalschutzes als auch in Bezug auf die Kulturverträglichkeit des Projektes als Museum in den Entwurf einfließen.
Standort- und Gebäudeanalysen
Grundlage für diesen Entwurf war die intensive Auseinandersetzung mit dem Gebäudebestand des MuseumsQuartiers, dessen Bau- und Funktionsgeschichte sowie deren städtebauliche Einbindung in das Weltkulturerbe Wiens sowie der sensible Umgang mit dem Denkmal- und Umgebungsschutz.
Das bestehende Stadtbild der Gebäude, deren historische Entwicklung sowie die räumlichen und funktionalen Beziehungen sollen sowohl aus Sicht des Denkmalschutzes als auch in Bezug auf die Kulturverträglichkeit des Projektes als Museum in den Entwurf einfließen.
NEUE GENERATION VON UMGEBAUTEN GEBÄUDEN
In diesem Entwurf geht es nicht darum, einen „ursprünglichen“ Zustand des Gebäudes anzustreben. Vielmehr soll die architektonische Handschrift des Gebäudes aufgegriffen und aufgewertet werden, um die aktuellen Herausforderungen zu reflektieren.
Dabei werden insbesondere die Aspekte Nutzung, Klima, Energie und soziale Faktoren berücksichtigt.
Die Bestandsgebäude besitzen zahlreiche architektonische Qualitäten – ihre Struktur, ihre Komposition und ihre Materialität, Fassadenornamentik –, welche wir in diesem Entwurf sichtbar machen wollen, indem wir uns mit dem Neubau respektvoll von den bestehenden Gebäuden visuell absetzen.
In diesem Entwurf geht es nicht darum, einen „ursprünglichen“ Zustand des Gebäudes anzustreben. Vielmehr soll die architektonische Handschrift des Gebäudes aufgegriffen und aufgewertet werden, um die aktuellen Herausforderungen zu reflektieren.
Dabei werden insbesondere die Aspekte Nutzung, Klima, Energie und soziale Faktoren berücksichtigt.
Die Bestandsgebäude besitzen zahlreiche architektonische Qualitäten – ihre Struktur, ihre Komposition und ihre Materialität, Fassadenornamentik –, welche wir in diesem Entwurf sichtbar machen wollen, indem wir uns mit dem Neubau respektvoll von den bestehenden Gebäuden visuell absetzen.
MUSEUMSQUARTIER
Mit der Gründung des MuseumsQuartiers 2001 wurden durch die Erweiterungsbauten von Ortner und Ortner eines der größten Museumszentren Europas geschaffen.Unser Entwurf setzt sich auch mit der jüngsten Geschichte des MuseumsQuartiers auseinander.
Als weiterführender Museumsbau stellt sich der Neubau in Dialog mit den beiden Baukörpern (aus weißem und schwarzem Naturstein) indem er deren Sprache aufnimmt und mit ihnen eine harmonische Einheit bildet.
Somit ist auch der geplante Anbau im Klosterhof eine zeitgemäße Interpretation in Naturstein und schafft einen spannenden Kontrast zu dem denkmalgeschützten Bestand.
Aus diesem Anspruch, die historischen Bauten in den Vordergrund zu stellen, reagieren wir mit einem reduzierten Neubau, der durch eine klare, eigenständige, aber zurückhaltende Sprachlichkeit respektvoll die vorhandene Bausubstanz aufwertet und sich in Gliederung und Kubatur auf den Bestand bezieht und respektvoll von den historischen Fassaden abrückt.
Mit der Gründung des MuseumsQuartiers 2001 wurden durch die Erweiterungsbauten von Ortner und Ortner eines der größten Museumszentren Europas geschaffen.Unser Entwurf setzt sich auch mit der jüngsten Geschichte des MuseumsQuartiers auseinander.
Als weiterführender Museumsbau stellt sich der Neubau in Dialog mit den beiden Baukörpern (aus weißem und schwarzem Naturstein) indem er deren Sprache aufnimmt und mit ihnen eine harmonische Einheit bildet.
Somit ist auch der geplante Anbau im Klosterhof eine zeitgemäße Interpretation in Naturstein und schafft einen spannenden Kontrast zu dem denkmalgeschützten Bestand.
Aus diesem Anspruch, die historischen Bauten in den Vordergrund zu stellen, reagieren wir mit einem reduzierten Neubau, der durch eine klare, eigenständige, aber zurückhaltende Sprachlichkeit respektvoll die vorhandene Bausubstanz aufwertet und sich in Gliederung und Kubatur auf den Bestand bezieht und respektvoll von den historischen Fassaden abrückt.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Projektverfasser suchen mit dem Zubau klar den Kontrast zum Bestand. Dem massi- ven Charakter der Nachbargebäude stellen sie ein Volumen entgegen, welches durch seine Gliederung in zwei ‘schwebende’ Körper sowie durch die Fassadengestaltung Leichtigkeit und einen filigranen Ausdruck erzeugen soll. Der Eingriff wird dadurch klar lesbar und als eigenständige Idee erkennbar. Besonders positiv wird die einladende Geste des Zugangs gewertet.
Das Innere ist klar gegliedert, durch eine großzügige Erschließungsschicht entstehen attraktive räumliche Durchblicke und Sichtbezüge. Allerdings umfasst die Erschließungsschicht die Hälfte der Grundfläche des Neubaus und wirkt so im Verhältnis zur anliegenden Ausstellungsfläche etwas überdimensioniert.
Die Funktionalität ist gegeben, die Zuordnungen sind klar gegliedert. Diskussionsstoff für die Jury liefert die Materialisierung und Gestaltung der vorgehängte Fassadenverkleidung aus Travertin Lamellen. Ob der Naturstein beim vorgeschlagenen Leichtbau sinnvoll ist und mit einem angemessenen Aufwand erstellt und unterhalten werden kann, scheint fraglich.
Insgesamt überzeugt das Projekt durch seinen einladenden Charakter. Den Auftrag des Museums, ein Ort der Kommunikation und des Austauschs zu sein, vermögen das Erscheinungsbild, die offene übergreifende Erschliessung und die klare Gliederung überzeugend zu vermitteln. Weniger stimmig gelingt dies bei den Ausstellungsräumen im Bestandsbau. Die Anpassungen der bestehenden Tragstruktur im 1. und 2. Obergeschoß wirken unmoti- viert und verunklärend.
Die Freiraumgestaltung besteht aus einem Spiel aus Höheversprüngen, das Podeste mit Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten sowie Pflanzflächen kombiniert. Damit entsteht ein vielseitig nutzbarer Hof. Die Gestaltsprache bezieht sich stark auf das neue Gebäude. Der Klosterhof erhält damit einen eigenen Charakter und schafft eine besondere Identität. Die Besetzung der Mitte durch das Podest und die Grünfläche wird jedoch kritisch gesehen. Die Belichtung des Dschungel Wien “Dschungellichter“ im Fürstenhof stellt einen zu starken Eingriff in den Charakter des Hofes dar, welcher für die Funktion des Theaters nicht nötig ist. Die Arbeit integriert größtenteils den alten Baumbestand in die Gestaltung des Klosterhofes.
Die Einhaltung der Baukosten scheint auf Grund des vorgelegten Projekts mit den geplan- ten Maßnahmen (z.B. der Travertin Fassade, einem zusätzlichen 4. OG und der Belich- tungsöffnung im Fürstenhof) unrealistisch.
©Architektur : inFABric / Chartier Corbasson Render : inFABric
Lobby
©Architektur : inFABric / Chartier Corbasson Render : inFABric
vertikale Erschliessung
©Architektur : inFABric / Chartier Corbasson Render : inFABric
vertikale Erschliessung
©Architektur : inFABric / Chartier Corbasson Render : Play-time
Herozogenhof
©Architektur : inFABric / Chartier Corbasson Render : inFABric
Lageplan
©Architektur : inFABric / Chartier Corbasson Render : inFABric
Lageplan
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Axonometrie