Einladungswettbewerb | 05/2025
Haus der Musik in Braunschweig
©Grauwald Studio
Anerkennung
Preisgeld: 12.500 EUR
Tragwerksplanung
Grauwald Studio Gesellschaft für Architektur und Bild
Visualisierung
Beurteilung durch das Preisgericht
Das große Volumen des Raumprogramms wird vertikal in drei Nutzungsbereiche getrennt. Dadurch ergibt sich eine gute organisatorische Zuordnung, Verantwortlichkeit und tolle Maßstäblichkeit mit sehr guten Raumbezügen. Durch die entstehenden Fugen fügt sich das Programm in die mittelalterliche Parzellenstruktur und Maßstäblichkeit ein.
Das Ensemble entwickelt eine fünfte Fassade und nimmt mit dem Elm-Kalkstein Bezug zum Gewandhaus.
Im mittleren Teil ist der Konzertsaal in das Kellergeschoss abgesenkt, z. T. unter die aktuelle Gründung. Der Zugang für rd. 1200 Besucher:innen von der Poststraße ist nicht klar ausformuliert.
Die Niederschwelligkeit für den Zugang zum Dritten Ort ist nicht gegeben. Der Dritte Ort ist nicht vorhanden.
Die Anlieferung LKW / PKW ist nicht ausreichend ausgeprägt.
Die Breite des Konzertsaals lässt keine Vergrößerung der Fugen zu, da auch in den äußeren Ensembleteilen keine Raumreserven vorhanden sind. Lediglich zur Poststraße öffnet sich das Dach mit einer Terrasse. Die Fugen trennen die Körper, werden durchquert. Eine Verbindung ist im EG. Die Fugen sind jedoch zu schmal, um Funktionen (Dritter Ort) aufzunehmen.
Die Künstler-Garderobe ist über vier Geschosse verteilt und daher unpraktisch.
Der Zugang zur Musikschule für besonders schutzbedürftige Verkehrsteilnehmer ist von der Brabandtstraße nicht verkehrssicher möglich. Die Anlieferung ist nicht dargestellt, der Entwurf bietet keinen Platz, eine Optimierung erscheint nicht möglich. Öffentliche Radstellanlagen müssen entfallen, es gibt keine eigenen Radstellanlagen, es ist kein Platz im Gebäude dafür.
Der angesprochene Teilerhalt des Tragwerks wird kaum größer umzusetzen sein. Der Entwurf berücksichtigt die bestehende Struktur nicht, eine Teilabsenkung der Bodenplatte wird ebenso vorgeschlagen wie der Rückbau aller Treppenhäuser. Der Erhalt der Gebäude-Aussteifung, erschwert auch durch die Fugenausbildung, wäre in der weiteren Planung sicherzustellen.
Ein langer Rechtecksaal in leichter Trapezform ist der Vorschlag, er ist im OG etwas zu lang. Raumvolumen und Platzkapazität sind absolut richtig. Notwendig wäre eine baulich aufwendige Luft- und Körperschalltrennung zwischen Großem Saal und darüberliegendem kleinen Saal.
Durch die Türen des Musikschulbetriebs werden vier Geschosse in einem komplett übereinander gelegenen Bereich bzw. Bauteil untergebracht. Die Musikschul-Säle befinden sich im 4. OG mit Balkon. Die Musikschule kann sehr gut autark betrieben werden. Alle Räume befinden sich an der Brabandtstraße, gut mit Tageslicht und Lüftung versehen. Für die Musikschule ist die Anlieferung an idealer Stelle gelegen. Allerdings ist die Anlieferfläche zu klein geraten und müsste auf mind. 2 PKWs vergrößert werden.
Die mittelalterlich geprägte Stadtstruktur des historischen Stadtkerns als Entwurfsansatz zu wählen besticht. Der Respekt vor der Körnung des Umfeldes führt zu der vorgeschlagenen Dekomposition des Raumprogramms in drei beinahe vollständig voneinander getrennten Volumina. Dieses Konzept würdigt die Jury in besonderem Maße, die stadträumliche Einpassung ´in das Gesamtnarrativ´ der Innenstadt ist schlüssig. Die kollektive Erinnerung wird in ´vor-böhmsche-Zeiten´verortet, ein für die Zukunft der Innenstadt nachvollziehbarer und anerkennenswerter Ansatz.
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Isometrie Erdgeschoss
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Isometrie 2. Obergeschoss
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Isometrie 4. Obergeschoss
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