Hörsäle, Bibliothek, Mensa - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Campus Loefflerstraße

Der Entwurf sieht eine Bebauung entlang der Hunnenstraße vor. Dadurch entsteht eine große Freifläche auf der Westseite des Gebäudes, der Campushof. Dieser Campushof kann gut als Kommunikationszone genutzt werden. Die Bebauung entlang der Hunnenstraße nimmt durch Fugenbildung und Geschossigkeit die Maßstäblichkeit der Umgebung auf. Durch die Eckausbildung im Norden ergibt sich ein guter Wiedererkennungswert. "Hier ist die Universität !". Allerdings sollte hier dann auch ein Eingang liegen. Die Realisierung in Bauabschnitten ist möglich. Es gibt keine Durchmischung von Funktionen. Die Erschließung erfolgt über die Westseite durch einen Eingang für alle Gebäudebereiche, durch eine Magistrale. Die Mensa öffnet sich nach Westen, hier sind auch Freisitze möglich. Die Fassade öffnet sich nach Westen durch Verglasungen, zur Hunnenstraße wirkt sie eher abschließend. Die Geschosshöhe für die Bibliothek ist zu gering angesetzt.

DENKMALPFLEGERISCHE STELLUNGNAHME
Die Neubebauung setzt die historische Bebauungsstruktur fort, indem sie sich auf den Randbereich an der Hunnenstraße konzentriert und den Innenhof als erweiterte begrünte Freifläche gestaltet. Dies wird aus denkmalpflegerischer Sicht positiv bewertet. Infolge seiner Grundanlage tritt der Baukörper im Nordosten deutlich über die Bauflucht der Chirurgie vor. Da architektonische Gestaltung der Nordostansicht auf die Situation des Stadteingangs antwortet und durch ihre Staffelung eine mit dem Altbau vergleichbare Gliederung der Baumasse erreicht, ist diese Lösung aus denkmalpflegerischer Sicht tolerabel. Dank der Staffelung der Baukörper in der Ansicht zur Hunnenstraße wird der direkte Anschluss des hohen Neubaus an das Wirtschaftsgebäude als verträglich eingestuft.

STELLUNGNAHME DER NUTZER
Die Bibliothek ist funktional durchdacht und praktikabel. Allerdings ist die Geschosshöhe zu gering. Die Garderobe liegt hinter der Leihstelle. Die Arbeitsplätze des Personals liegen weit auseinander.
Das Programm wird für die Hörsäle angemessen erfüllt, die Funktionalität und die Besucherführung
werden gut gelöst. Die Funktion harmonisiert mit der Form des Baukörpers. Die Umsetzung der Betriebsabläufe innerhalb der Mensa, die im Bestand liegt, ist unklar. Die Ausgabe für die Mensa im Erdgeschoss mit dem vorgelagerten Speisesaal stellt eine gute Lösung dar. Ungünstig ist die Nutzung des Kellergeschosses für die Lagerflächen der Mensa. Es entstehen lange Betriebswege. Die Lage der Cafeteria im 1. OG über der Mensa ist nicht akzeptabel.