Award / Auszeichnung | 01/2015
Holzbaupreis 2015 Bauen mit Holz in Schleswig-Holstein und Hamburg
©Martin Schlueter
Eingangsfassade Block 5
Treehouses Bebelallee
Preis Bauen im Bestand
Architektur
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Wohnungsbau
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 01/2007
Fertigstellung: 01/2010
Projektbeschreibung
Zukunft im Bestand
Der Grundansatz für die Gesamtmaßnahme war von vornherein die Schaffung eines neuen, zeitgemäßen innerstädtischen Wohnquartiers, das seine Herkunft nicht verleugnet. Die Nachverdichtung und energetische Sanierung im Bestand ist immer eine Kombination aus individuellen Voraussetzungen und maßgeschneiderten Strategien.
Das Konzept der respektvollen Erneuerung
Die Bauten aus den 1950er und 60er Jahren zeichnen sich durch sparsamen Materialeinsatz und eine hohe Auslastung statischer Reserven in Konstruktion und Gründung aus. Vor diesem Hintergrund wurde sich für eine Leichtbaukonstruktion in Holztafel-Fertigbauweise entschieden, die zudem auch den Vorteil mit sich bringt, in relativ kurzer Bauzeit und geringem Baulärm die Aufstockung über dem bewohnten Bestand zu realisieren. Die Dämmung der Bestandsfassaden wurde wieder mit einem Klinker verkleidet, jedoch mit einer anderen Farbe. Der Charakter der Siedlung wird erhalten, ohne sie jedoch im Ausdruck der 1960er Jahre zu konservieren.
Architektur des Holzbaus
Die Fassade des Neubaus sollte sowohl die Holzbauweise sichtbar machen, als auch auf die vorhandenen Baumkronen (Treehouses) bezug nehmen. Um eine hinterlüftete Holzfassade gem. ENEV 2007 in der Gebäudeklasse IV zu realisieren, mussten vielfältige Brandschutzauflagen erfüllt werden. Die Schindel aus Zedernholz wurde in der Herstellung gesägt; die Oberfläche erhielt dadurch eine grobe Textur und musste nicht versiegelt werden. Sie ist widerstandsfähig gegen Flugfeuer und strahlende
Wärme nach DIN 4102. Der Baustoff Holz ist in der Produktion CO2-neutral und benötigt
bis zur Verarbeitung nur die regenerative Energie der Sonne. Somit symbolisiert die sichtbare Holzfassade auch den bewussten Umgang mit den Ressourcen und steht in Opposition zum Weltbild des Baubestandes.
Insgesamt wurd mit der Planung das Ziel erreicht, die Wohnfläche zu verdoppeln und den bisherigen jährlichen CO2-Ausstoss zu halbieren.
Der Grundansatz für die Gesamtmaßnahme war von vornherein die Schaffung eines neuen, zeitgemäßen innerstädtischen Wohnquartiers, das seine Herkunft nicht verleugnet. Die Nachverdichtung und energetische Sanierung im Bestand ist immer eine Kombination aus individuellen Voraussetzungen und maßgeschneiderten Strategien.
Das Konzept der respektvollen Erneuerung
Die Bauten aus den 1950er und 60er Jahren zeichnen sich durch sparsamen Materialeinsatz und eine hohe Auslastung statischer Reserven in Konstruktion und Gründung aus. Vor diesem Hintergrund wurde sich für eine Leichtbaukonstruktion in Holztafel-Fertigbauweise entschieden, die zudem auch den Vorteil mit sich bringt, in relativ kurzer Bauzeit und geringem Baulärm die Aufstockung über dem bewohnten Bestand zu realisieren. Die Dämmung der Bestandsfassaden wurde wieder mit einem Klinker verkleidet, jedoch mit einer anderen Farbe. Der Charakter der Siedlung wird erhalten, ohne sie jedoch im Ausdruck der 1960er Jahre zu konservieren.
Architektur des Holzbaus
Die Fassade des Neubaus sollte sowohl die Holzbauweise sichtbar machen, als auch auf die vorhandenen Baumkronen (Treehouses) bezug nehmen. Um eine hinterlüftete Holzfassade gem. ENEV 2007 in der Gebäudeklasse IV zu realisieren, mussten vielfältige Brandschutzauflagen erfüllt werden. Die Schindel aus Zedernholz wurde in der Herstellung gesägt; die Oberfläche erhielt dadurch eine grobe Textur und musste nicht versiegelt werden. Sie ist widerstandsfähig gegen Flugfeuer und strahlende
Wärme nach DIN 4102. Der Baustoff Holz ist in der Produktion CO2-neutral und benötigt
bis zur Verarbeitung nur die regenerative Energie der Sonne. Somit symbolisiert die sichtbare Holzfassade auch den bewussten Umgang mit den Ressourcen und steht in Opposition zum Weltbild des Baubestandes.
Insgesamt wurd mit der Planung das Ziel erreicht, die Wohnfläche zu verdoppeln und den bisherigen jährlichen CO2-Ausstoss zu halbieren.
Beurteilung durch das Preisgericht
Aufgrund einer ganzen Reihe von Aspekten hat der Beitrag Treehouses Bebelallee die Jury überzeugt. So steht das Objekt vor allem als beispielgebende Lösung im Umgang mit dem Gebäudebestand. In der umgesetzten Art und Weise wurde angesichts der Notwendigkeit innerstädtischer Verdichtung deutlich gemacht, wie mit den ganz typischen Bauaufgaben im Zusammenhang des Bestands der 1950er bis 1970er Jahre als einer der wesentlichen Zukunftsaufgaben konzeptionell wie konstruktiv umgegangen werden kann.
Die Beteiligten haben in diesem Bauvorhaben mit den Mitteln des modernen Holzbaus das
optimale Konzept umgesetzt. Die Bestandsstruktur wurde nicht nur gesichert, da der Abriss vermieden werden konnte, vielmehr wurde die gesichtslose Bestandsarchitektur aufgewertet. Schließlich sind aufgrund des geringen Gewichts der Holzbaulösung keine zusätzlichen Maßnahmen zur Nachgründung erforderlich geworden.
Insgesamt handelt es sich um ein gelungenes baukonstruktives Sanierungskonzept, bei dem der konstruktive Holzbau überzeugend im urbanen Raum einsetzt wird. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Einhausung der Objekte während der Bauphase. Auf diese Weise wurde die dem modernen Holzbau innewohnende bautechnische Qualität witterungsunabhängig gesichert. Daneben weist das Projekt vorbildliche Lösungen zum konstruktiven Brandschutz auf. Geringfügige Defizite bei den Grundrisslösungen fallen dem gegenüber fast nicht ins Gewicht.
Formal ist es gelungen, die Ablesbarkeit der Aufstockung möglich zu machen, ohne dass es zu einem Auseinanderfallen, zu einer überdeutlichen Trennung von Bestand und Erweiterung kommt. Die Fassaden des Bestandes mit ortstypischem Klinker kontrastieren mit den für die Aufstockung verwendeten Holzschindeln, wobei mit zunehmender Reife der Schindeln die Wirkung an Qualität hinzu gewinnt. Die mit der Aufstockung einhergehende Veränderung der städtebaulichen Erscheinung des Gebäudebestands stellt daher einen deutlichen Zugewinn für den konkreten Ort dar.
Die Beteiligten haben in diesem Bauvorhaben mit den Mitteln des modernen Holzbaus das
optimale Konzept umgesetzt. Die Bestandsstruktur wurde nicht nur gesichert, da der Abriss vermieden werden konnte, vielmehr wurde die gesichtslose Bestandsarchitektur aufgewertet. Schließlich sind aufgrund des geringen Gewichts der Holzbaulösung keine zusätzlichen Maßnahmen zur Nachgründung erforderlich geworden.
Insgesamt handelt es sich um ein gelungenes baukonstruktives Sanierungskonzept, bei dem der konstruktive Holzbau überzeugend im urbanen Raum einsetzt wird. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Einhausung der Objekte während der Bauphase. Auf diese Weise wurde die dem modernen Holzbau innewohnende bautechnische Qualität witterungsunabhängig gesichert. Daneben weist das Projekt vorbildliche Lösungen zum konstruktiven Brandschutz auf. Geringfügige Defizite bei den Grundrisslösungen fallen dem gegenüber fast nicht ins Gewicht.
Formal ist es gelungen, die Ablesbarkeit der Aufstockung möglich zu machen, ohne dass es zu einem Auseinanderfallen, zu einer überdeutlichen Trennung von Bestand und Erweiterung kommt. Die Fassaden des Bestandes mit ortstypischem Klinker kontrastieren mit den für die Aufstockung verwendeten Holzschindeln, wobei mit zunehmender Reife der Schindeln die Wirkung an Qualität hinzu gewinnt. Die mit der Aufstockung einhergehende Veränderung der städtebaulichen Erscheinung des Gebäudebestands stellt daher einen deutlichen Zugewinn für den konkreten Ort dar.
©Martin Schlueter
Südwestfassade Block 1-4
©Martin Schlueter
Eingangsfassade Block 1-4
©Martin Schlueter
Südwestfassade Block 1-4
©Martin Schlueter
Grünflächen
©Martin Schlueter
Laubengang Block 5
©blauraum
Lageplan
©blauraum
©blauraum