Award / Auszeichnung | 01/2015
Holzbaupreis 2015 Bauen mit Holz in Schleswig-Holstein und Hamburg
Foto: Johannes Hünig
Haus in Reinbek
Preis Neubau
Architektur
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Wohnungsbau
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 08/2011
Fertigstellung: 04/2012
Projektbeschreibung
Das Wohnhaus steht auf einem weitläufigen Grundstück im Flusstal der Bille. Der
Baubestand der direkten Umgebung ist geprägt durch villenartige Häuser unterschiedlichen Alters. Die Einfügung in den Ort stellt sich somit weniger als Stil denn als Maßstabsfrage. Das Haus präsentiert sich als fein proportionierte Bauplastik mit einer differenzierten Fassadengliederung. Zusammenhängend geschlossene und geöffnete Flächen bilden spannungsvolle Ansichten.
Das Bauwerk besteht im Untergeschoss (Teilunterkellerung) aus Stahlbeton. Die
oberirdischen Geschosse sind in Holzelement- und Holzstapelkonstruktion errichtet. Eine Lärchenholz-Leistenfassade bildet die Hülle. Im Bereich des Eingangs ist die Fassade mit Cortenstahl beplankt. Dunkel gerahmte Fenster unterstützen den scharfkantigen Eindruck des Baus.
Im Inneren dominieren weiße Wände sowie sichtbar belassene Konstruktionselemente
(Sichtbeton, Holzstapeldecken) den Raumeindruck. Die Fußböden sind mit Holzdielen (EG) und hellem Linoleum belegt.
Der Grundriss ist im Erdgeschoss als Folge von Raumzonen konzipiert. Der Geländeverlauf des Grundstücks wird durch einen Ebenenversatz im Hausinneren
nachgezeichnet. Über einen Luftraum ist ein Bezug zum Obergeschoss gegeben.
Dort befinden sich die Zimmer der Eltern. Das Staffelgeschoss ist das Reich der Kinder. Vor den beiden Kindezimmern ist der Flur zu einem Spielbereich aufgeweitet. Hier ist der Zugang zur 50 m2 großen Dachterrasse. Über einen Tiefhof ist die Ostseite des Untergeschosses belichtet. Dort werden Gäste untergebracht. Dieser Gebäudeteil könnte auch als Einliegerwohnung abgetrennt werden.
Insgesamt wird eine Wohnfläche von 334 m2 erreicht. Das Haus wird über Geothermie beheizt. Der energetische Standard entspricht KfW 70.
Baubestand der direkten Umgebung ist geprägt durch villenartige Häuser unterschiedlichen Alters. Die Einfügung in den Ort stellt sich somit weniger als Stil denn als Maßstabsfrage. Das Haus präsentiert sich als fein proportionierte Bauplastik mit einer differenzierten Fassadengliederung. Zusammenhängend geschlossene und geöffnete Flächen bilden spannungsvolle Ansichten.
Das Bauwerk besteht im Untergeschoss (Teilunterkellerung) aus Stahlbeton. Die
oberirdischen Geschosse sind in Holzelement- und Holzstapelkonstruktion errichtet. Eine Lärchenholz-Leistenfassade bildet die Hülle. Im Bereich des Eingangs ist die Fassade mit Cortenstahl beplankt. Dunkel gerahmte Fenster unterstützen den scharfkantigen Eindruck des Baus.
Im Inneren dominieren weiße Wände sowie sichtbar belassene Konstruktionselemente
(Sichtbeton, Holzstapeldecken) den Raumeindruck. Die Fußböden sind mit Holzdielen (EG) und hellem Linoleum belegt.
Der Grundriss ist im Erdgeschoss als Folge von Raumzonen konzipiert. Der Geländeverlauf des Grundstücks wird durch einen Ebenenversatz im Hausinneren
nachgezeichnet. Über einen Luftraum ist ein Bezug zum Obergeschoss gegeben.
Dort befinden sich die Zimmer der Eltern. Das Staffelgeschoss ist das Reich der Kinder. Vor den beiden Kindezimmern ist der Flur zu einem Spielbereich aufgeweitet. Hier ist der Zugang zur 50 m2 großen Dachterrasse. Über einen Tiefhof ist die Ostseite des Untergeschosses belichtet. Dort werden Gäste untergebracht. Dieser Gebäudeteil könnte auch als Einliegerwohnung abgetrennt werden.
Insgesamt wird eine Wohnfläche von 334 m2 erreicht. Das Haus wird über Geothermie beheizt. Der energetische Standard entspricht KfW 70.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Jury hat an diesem Haus mit Charakter die ihm eigene Allgemeingültigkeit, die Möglichkeit der Übertragbarkeit als Beispiel für hochpreisigen Wohnungsbau begeistert. Die Jury ist davon überzeugt, dass dieses schlicht und gelungene Gebäude in Architektur, Proportionen und Materialität nicht allein an dem konkreten Standort, sondern gleichfalls im verdichteten Kontext, etwa als straßengeleitende Bebauung funktionieren würde.
Bei diesem Objekt handelt es sich um die zeitgenössische Interpretation eines Gebäudes
der klassischen Moderne in Holzbauweise. Ergebnis ist ein hanseatisches Wohnhaus mit
überaus repräsentativem Charakter, auf das der Bauhausstil übertragen wurde. Von der Großform bis ins Detail zeichnet sich das Objekt dadurch aus, dass es in seiner Ästhetik schlicht gehalten und entsprechend konsequent durchgearbeitet ist. Gleichzeitig ist keine reine „Weißkiste“ entstanden, sondern Architektur von hoher Qualität. Grundlage dafür ist die einfache, schlüssige Stapelung kubischer Formen bei gleichzeitiger Reduzierung der Außenfläche.
Die Schlichtheit der Formensprache wird unterstützt durch die Reduzierung auf wenige
Materialien und die damit verbundenen Farbwirkungen. In der Fassade dominieren Holz und Glas ohne dass dabei die unstrukturierten Flächen „wehtun“. Im Innenausbau bedingt das Nebeneinander von weißen Oberflächen für die vertikalen, holzsichtigen Oberflächen für die horizontalen Bauteiloberflächen die Qualität der Innenräume.
Von hoher Qualität ist gleichermaßen die Konstruktion, die auf einem klar definierten Sockel ruht, an dem die Zugänge durch einen sinnvollen Materialwechsel erkennbar gestaltet sind. Nicht allein an dieser Stelle ist dem konstruktiven Holzschutz Rechnung getragen.
Bei diesem Objekt handelt es sich um die zeitgenössische Interpretation eines Gebäudes
der klassischen Moderne in Holzbauweise. Ergebnis ist ein hanseatisches Wohnhaus mit
überaus repräsentativem Charakter, auf das der Bauhausstil übertragen wurde. Von der Großform bis ins Detail zeichnet sich das Objekt dadurch aus, dass es in seiner Ästhetik schlicht gehalten und entsprechend konsequent durchgearbeitet ist. Gleichzeitig ist keine reine „Weißkiste“ entstanden, sondern Architektur von hoher Qualität. Grundlage dafür ist die einfache, schlüssige Stapelung kubischer Formen bei gleichzeitiger Reduzierung der Außenfläche.
Die Schlichtheit der Formensprache wird unterstützt durch die Reduzierung auf wenige
Materialien und die damit verbundenen Farbwirkungen. In der Fassade dominieren Holz und Glas ohne dass dabei die unstrukturierten Flächen „wehtun“. Im Innenausbau bedingt das Nebeneinander von weißen Oberflächen für die vertikalen, holzsichtigen Oberflächen für die horizontalen Bauteiloberflächen die Qualität der Innenräume.
Von hoher Qualität ist gleichermaßen die Konstruktion, die auf einem klar definierten Sockel ruht, an dem die Zugänge durch einen sinnvollen Materialwechsel erkennbar gestaltet sind. Nicht allein an dieser Stelle ist dem konstruktiven Holzschutz Rechnung getragen.
Foto: Johannes Hünig
Foto: Johannes Hünig
Foto: Johannes Hünig
Foto: Johannes Hünig
Foto: Johannes Hünig
Foto: Johannes Hünig
Foto: Anja Richter
©SCHÖNER WOHNEN / Christian Schaulin