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Offener Wettbewerb (auch für Studenten) | 06/2024

Ideenfindung zur Wiederbelebung des Karstadtgebäudes in Celle

Visualisierung Fassade

Visualisierung Fassade

1. Preis

Preisgeld: 3.000 EUR

Prof. Cilia Tovar

Sonstige

Moritz Hoffart

Student*in Architektur

Sebastian Uellner

Student*in Architektur

Leonie Wolf

Student*in Architektur

Prof. Maik Neumann

Sonstige

Christian Hillgärtner

Sonstige

Prof. Thomas Vinson

Sonstige

Wolfgang Döring

Sonstige

Erläuterungstext

Teilnahme im Rahmen der Lehrveranstaltung „Entwerfen Master 3“ von Prof. Cilia Tovar am Fachbereich Bauwesen der Technischen Hochschule Mittelhessen

Der Einzelhandel, wie wir ihn kennen, befindet sich im Wandel. Waren- und Kaufhäuser, einst Symbol des Wirtschaftswunders und Anziehungspunkt vieler deutscher Innenstädte, stehen heute oft leer oder kämpfen um ihre Relevanz. Diese Veränderungen stellen uns vor die spannende Herausforderung: Wie können diese großen, oft zentral gelegenen Gebäude sinnvoll und nachhaltig umgenutzt werden? Was passiert mit den umliegenden innerstädtischen Quartieren?

Mit dieser Frage beschäftigten sich drei unserer Studierendengruppen im Rahmen des aktuellen Moduls "Entwerfen M3". Sie nahmen am interdisziplinären Wettbewerb "KARSTADT CELLE | OFFENER INTERDISZIPLINÄRER WETTBEWERB ZUR IDEENFINDUNG" teil. Der Wettbewerb, ausgelobt von der Gemeinschaftswerk-Werkgemeinschaft, einem Zusammenschluss aus dem Deutschen Werkbund Nord, dem Bund Deutscher Baumeister und dem Bund Deutscher Innenarchitektinnen und Innenarchitekten, suchte nach innovativen Konzepten für die Neuprogrammierung des Karstadt-Gebäudes in Celle. Unter den über 90 eingereichten Arbeiten wurde das herausragende Projekt einer unserer Gruppen mit dem ersten Preis ausgezeichnet!
Die Herausforderung: Neue Nutzungen für das Karstadt-Gebäude!

Aufgabe des Wettbewerbs war es, das Karstadt-Gebäude in Celle als gemischt genutztes Objekt neu zu denken. Ziel war es, vielfältige, auch gemeinnützige und öffentliche Nutzungen zu integrieren und das Gebäude mit den umliegenden Quartieren zu verknüpfen. Ein solcher Ansatz könnte dem Gebäude und dem gesamten Quartier neues Leben einhauchen und es zu einem lebendigen Teil der Stadt machen.
Unsere Preisträgergruppe

Entwurf: Moritz Hoffart, Sebastian Uellner, Leonie Wolf
Betreuung durch:

Prof. Dipl.-Ing. Architektin Cilia Tovar, Architektur, Entwerfen und integrales Bauen
Prof. Dipl.-Ing. Architekt Maik Neumann, Nachhaltiges Bauen, DGNB-Auditor
Dipl.-Ing (FH), M. Eng, Christian Hillgärtner, Technische Gebäudeausrüstung
Dipl.-Ing. Architekt Wolfgang Döring, Bauphysik
Prof. Thomas Vinson, Plastisches Gestalten und Freies Zeichnen

Jurykommentar zum 1. Preis (Auszug)
„RaumWerk" nennen die Verfasser ihren konzeptionellen Ansatz für die Umwidmung des ehemaligen Karstadt-Gebäudes in Celle. Der Name ist Programm. Das Haus bleibt strukturell in wesentlichen Zügen erhalten. Mit angemessenen Mitteln wird es zu einem Raumgefüge umgebaut, das urbane Vielfalt ermöglicht und eine für die Stadt Celle nachvollziehbare Nutzungsmischung anbietet. Geschickt nutzen die Verfasser das vorgefundene Raster des ehemaligen Kaufhauses, um flexible Strukturen für unterschiedlichste Nutzungen zu schaffen. (...)

Das gesamte Projekt ist in Entwurf und Programm von einer beeindruckenden Klarheit und Angemessenheit geprägt. Dies gilt auch für den Umgang mit der prägnanten Fassade. In Struktur und Gliederung bleibt sie erhalten. Lediglich die quadratischen Ausfachungen werden durch Öffnungsflügel mit feingliedrigen Lamellen ersetzt. Damit bleibt der Charakter des Hauses erhalten, wird jedoch in Maßstäblichkeit und Transparenz so verändert, dass dem Haus die Monumentalität entzogen wird: eine gelungene Vermittlung zur Fachwerkstadt Celle ohne Anbiederung an Typologie und Materialität der benachbarten Fachwerkhäuser. So erhält das ehemalige Kaufhaus eine neue Identität, ohne seine Herkunft zu leugnen.

Konzeptionell, strukturell, funktional und sozial liefert dieser Entwurf einen herausragenden Beitrag zum Ideenwettbewerb für dieses spezifische Haus an diesem spezifischen Ort.
Gleichzeitig enthält er in seinem strategischen Umgang mit dem Gebäude, der Fassade und der Stadt zahlreiche Ansätze, die übertragbar zu sein scheinen auf vergleichbare Situationen leer stehender Kaufhäuser an anderen Orten. Insbesondere die Zukunftsfähigkeit des neuen Raumwerks fir Anpassungen an zukunfige Nutzungen ist von besonderer Qualität."

Preisverleihung und Ausstellung

Die Preisverleihung und Ausstellungseröffnung fand am 20. Juni 2024 in Celle statt. Anwesend waren neben den teilnehmenden Studierenden auch unsere Dozenten Christian Hillgärtner, Wolfgang Döring und Cilia Tovar, die unsere Gruppen tatkräftig unterstützt haben.

Alle eingereichten Arbeiten können vom 21. Juni bis zum 2. Juli 2024 in der Rundestraße 13/14 in Celle besichtigt werden. Zu sehen sind viele spannende Ideen und Konzepte interdisziplinärer Gruppen. Diese konnten laut Ausschreibung beispielsweise bestehen aus: Architekt:innen, Designer:innen, Filmer:innen, Fotograf:innen, Ingenieur:innen, Innen- und Landschaftsarchitekt:innen, Künstler:innen, Ökonom:innen, Politikwissenschaftler:innen, Stadt- und Verkehrsplaner:innen, Soziolog:innen, Szenograf:innen u.v.m.

Beurteilung durch das Preisgericht

Raumwerk“ nennen die Verfasser ihren konzeptionellen Ansatz für die Umwidmung des ehemaligen Karstadt-Gebäudes in Celle. Der Name ist Programm. Das Haus bleibt strukturell in wesentlichen Zügen erhalten. Mit angemessenen Mitteln wird es zu einem Raumgefüge ungebaut, das urbane Vielfalt ermöglicht und eine für die Stadt Celle nachvollziehbare Nutzungsmischung anbietet. Geschickt nutzen die Verfasser das vorgefundene Raster des ehemaligen Kaufhauses, um flexible Strukturen für unterschiedlichste Nutzungen zu schaffen.

Auf überzeugende Weise erreichen sie damit ihr erklärtes Ziel, eine langfristig tragfähige Lösung zu entwickeln, die nicht nur aktuellen Anforderungen gerecht wird, sondern auch in der Zukunft mit einfachen Eingriffen Nutzungsanpassungen an veränderte Marktbedingungen ermöglicht.

So gelingt es, die Monofunktionalität des Kaufhauses in ein multifunktionales Raumwerk mit vielfältigen Gestaltungsoptionen zu transformieren. Das gesamte Erdgeschoss wird zur Markthalle, sinnfällig über einen zentral gelegenen Eingang von der Poststraße erschlossen. Mit flankierenden Shops und Cafés wird das Haus von allen Seiten begehbar und verwebt sich mit der Stadt. Über den Läden befinden sich auf drei Geschossen Büros, ein Hostel und Wohnungen, zugänglich über den vorhandenen, zentralen Erschließungskorn mit separatem Eingang von der Bergstraße.

Im Innern erfolgt der größte bauliche Eingriff: Über der Markthalle wird das Haus bis zum Dach komplett entkernt. Es entsteht ein glasüberdecktes, begrüntes Atrium als Raum für nachbarschaftliche Begegnung. Büros, Wohnungen und Hostel werden von hieraus über Stege erschlossen. Angedockte Plattformen bieten ganzjährig Platz zum Treffon, Relaxen, Arbeiten oder Urban Gardening in witterungsgeschützten Außenraum

Das gesamte Projekt ist in Entwurf und Programm von einer beeindruckenden Klarheit und Angemessenheit geprägt. Dies gilt auch für den Umgang mit der prägnanten Fassade. In Struktur und Gliederung bleibt sie erhalten. Lediglich die quadratischen Ausfachungen werden durch Öffnungsflügel mit feingliedrigen Lamellen ersetzt. Damit bleibt der Charakter des Hauses erhalten, wird jedoch in Maßstäblichkeit und Transparenz so verändert, dass dem Haus die Monumentalität entzagen wird: eine gelungene Vermittlung zur Fachwerkstadt Celle anne Anbiederung an Typologie und Materialität der benachbarten Fachwerkhäuser So erhält das ehemalige Kaufhaus eine neue Identität, ohne seine Herkunft zu leugnen

Konzeptionell, strukturell, funktional und sozial liefert dieser Entwurf einen herausragenden Beitrag zum Ideenwettbewerb für dieses spezifische Haus an diesem spezifischen Ort Gleichzeitig enthält er in seinem strategischen Umgang mit dem Gebäude, der Fassade und der Stadt zahlreiche Ansätze, die übertragbar zu sein scheinen auf vergleichbare Situationen leer stehender Kaufhäuser an anderen Orten. Insbesondere die Zukunftsfähigkeit des neuen Raumwerks für Anpassungen an zukünftige Nutzungen ist von besonderer Qualität.
RaumWerkCelle 1

RaumWerkCelle 1

RaumWerkCelle 2

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