Nichtoffener Wettbewerb | 09/2023
Interimsstandort Württembergische Staatstheater Stuttgart / Maker City Stuttgart
©Vivid Vision
Exterior
1. Preis
Preisgeld: 128.000 EUR
Architektur
Architektur
-
Verfasser:
Alexander Lange, Kamiel Klaasse, Pieter Bannenberg, Walter van Dijk, Oliver Braun
-
Mitarbeitende:
Philipp Stiebler, Cassandra Sauter, Fiona Rey, stefan hofmann, Chia Hao Chang
Landschaftsarchitektur
Schöne Neue Welt Ingenieure GbR
Tragwerksplanung
hhpberlin - Ingenieure für Brandschutz GmbH
Brandschutzplanung
Akustikplanung
sonstige Fachplanung
Visualisierung
Erläuterungstext
Der gemeinsame Entwurf von a+r Architekten und NL Architects hat den europaweiten Wettbewerb für die Interimspielstätte des Württembergischen Staatstheaters Stuttgart gewonnen. Der temporäre Bau stellt sicher, dass sowohl die Staatsoper Stuttgart als auch das Stuttgarter Ballett während der Sanierung ihres derzeitigen Spielortes, dem ikonischen Littmann-Bau, weiterhin auftreten können.
Nutzungsprogramm
Der neue Komplex umfasst die Produktionsbereiche (Back of House): Proberäume, Werkstätten für Bühnenbilder, Büros, Lagerräume und vieles mehr verteilt auf drei Stadtblöcke. Das Dach der Oper ist die Basis für eine neuartige Wohnbebauung: Ein Dorf auf dem Dach der Oper. Produktion und Wohnen werden kombiniert, um einen Ort der Gemeinschaft zu schaffen. Sobald die Oper und das Ballett an ihren ursprünglichen Standort zurückgekehrt sind, wird die Produktionsstätte als „Makers City“ umgenutzt. Das Projekt ist auch Teil der internationalen Bauausstellung IBA’27.
Nachhaltigkeit
Die städtebauliche Leitidee ist, im Sinne der Ökologie und Wirtschaftlichkeit an die Folgenutzung schon in der ersten Bauphase zu denken, um einen Abriss in der Zukunft zu vermeiden. Unser Ziel ist deshalb, langfristig ein Maximum der Interimsoper als Permanent-Struktur stehen zu lassen. Möglichst viel Re-Use und möglichst wenig Recycling als Prinzip. Die gebauten Strukturen ermöglichen eine hohe Flexibilität für verschiedenste gewerbliche Nachnutzungen in der späteren Makers City. Nur die Oper mit ihren zentralen Funktionen wie Zuschauerraum und Bühne sind demontierbar in Holz konstruiert. Die restlichen Strukturen der Oper, die auch in Zukunft stehen bleiben, werden als robustes CO2 reduziertes Betonskelett geplant. In den Fassaden ist das ablesbar: Holzfassaden im Bereich des Zuschauerraums, die Permanentstruktur der restlichen Oper mit Betonstützen und vorgefertigten nichttragenden Holztafelelementen und oben drauf das Dorf wieder in Holz.
Auftakt am Wagenhallenplatz
Die neue Interimsoper wird großzügig über den Wagenhallenplatz erschlossen. Das Foyer ist über mehrere Ebenen verteilt. Eine Besonderheit ist der Veranstaltungsraum im obersten Geschoss mit attraktiven Blickbeziehungen in die Umgebung.
Die Hauptfassade verweist mit Respekt auf das bestehende große Haus in der Stadtmitte: Die massiven Doppelstützen der alten Oper werden als Motiv in der neuen Interimsoper in Form von Holz-Doppelstützen aufgenommen.
Opern Boulevard
Eine klare und einfache übergeordnete interne Erschließung verbindet alle Funktionsbereiche der Oper. Die Orientierung auf dem „Opern-Boulevard“ ist sehr einfach, intuitiv und übersichtlich.
Ein Dorf auf dem Dach
Wohnen auf dem Land und doch in der Stadt - die Vorteile beider Varianten werden vereint. Die Interimsoper wird kompakt auf die drei unteren Geschosse organisiert. Auf dem Dach der Oper gruppiert sich ein vollständiges Dorf, inklusive Dorfplatz. Der vertikale Übergang zwischen Oper und Wohnen wird durch ein grünen umlaufenden Pflanzengürtel inszeniert.
Eine Oper als Bausatz
Das Tragwerk der Oper (Zuschauerraum und Bühne) wird in Holzbauweise geplant. Der Fokus liegt auf ein demontierbares Tragwerk, welches einen Abbau und einen Wiederaufbau in einer anderen Stadt ermöglicht. Die Elemente sind in transportfähigen Maßen entworfen.
Vertikaler Park
Für die Zukunft haben wir die Vision, einen vertikalen Park an der Fassade des Blocks 3 in Richtung Wagenhallenplatz zu kultivieren (nach Demontage der Holzkonstruktionen). Ein begrüntes und öffentlich begehbares Gerüst führt den Platz in die Vertikale. Über diesen vertikalen Park wird das Dorf neu an die Öffentlichkeit angebunden.
Lage : Quartier C1 Wagenhallen Stuttgart
Größe: BGF Gesamt 45.500 m²
BGF Wohnen: 8.300 m²
BGF Oper Funktionen: 24.800 m²
BGF Spielstätte: 12.400 m²
Auftraggeber: Landeshauptstadt Stuttgart Referat Wirtschaft , Finanzen und Beteiligungen (WFB) Liegenschaftsamt
Verfahrensbetreuung: Pesch Partner Architektur Stadtplanung GmbH
Planerteam
a+r Architekten
Alexander Lange, Oliver Braun, Chia Hao Chang, Fiona Rey, Cassandra Sauter, Anton Stuby, Stefan Hofmann
NL Architects
Walter van Dijk, Pieter Bannenberg, Kamiel Klaasse, Philipp Stiebler, Laura Riaño Lopez, Gen Yamamoto, David Bernatek, Aurora Olivotto, Daan van den Hende, Xinghe Guo
Planerteam
Kahle Acoustics (Akustik)
HHP Berlin (Brandschutztechnik)
Koen Koch Podiumbouwadvies (Bühnentechnik)
Schöne Neue Welt Ingenieure GbR (Tragwerksplanung)
Faktorgruen (Landschaft)
Vivid Vision (Visualisierungen)
Studio Lta (Modellbau)
Beurteilung durch das Preisgericht
©Vivid Vision
Interior Hall
©Studio Lta
Model
©Studio Lta
Model
©a+r Architekten/NL Architects
Diagram overview 1st phase
©a+r Architekten/NL Architects
Diagram overview 2nd phase
©a+r Architekten/NL Architects
Diagram phases
©a+r Architekten/NL Architects
Siteplan 1st phase
©a+r Architekten/NL Architects
Siteplan 2nd phase
©a+r Architekten/NL Architects
Elevation
©a+r Architekten/NL Architects
Section
©a+r Architekten/NL Architects
Floorplan groundfloor
©a+r Architekten/NL Architects
Floorplan 3rd floor
©Vivid Vision
Exterior
©a+r Architekten/NL Architects
Diagram section theaterhall
©a+r Architekten/NL Architects
Diagram facade