Award / Auszeichnung | 09/2017
KAP Kölner Architekturpreis 2017
©Brigida González
II. Bauabschnitt
Domumgebung Köln - II. Bauabschnitt
Anerkennung
Bauherren
Architektur
Pirlet & Partner Ingenieurgesellschaft mbH
Tragwerksplanung
Ingenieurbüro Heiming Energie- und Gebäudetechnik
TGA-Fachplanung
Landschaftsarchitektur
Landschaftsarchitektur
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Städtebauliche Projekte
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 01/2013
Fertigstellung: 04/2017
Projektbeschreibung
Mit der Neugestaltung der gesamten Domumgebung wird die Präsenz des Kölner Doms im Stadtbild wieder stadträumlich betont und von jahrzehntelanger Überlagerung durch bauliche Strukturen und Sekundärarchitektur befreit. Das städtebauliche Gesamtkonzept wurde von Allmann Sattler Wappner Architekten im Jahr 2010 vorgestellt und seitdem in vier Bauabschnitten realisiert. Es folgt dem Prinzip der pointierten Reduktion zugunsten des stadträumlichen Erlebens des Kölner Doms als UNESCO-Weltkulturerbe auf allen Ebenen des Stadtbodens, weg von der autogerechten Stadt der 60-er Jahre hin zur Stadt der Fußgänger und Radfahrer. Jetzt wurde mit der gesamten östlichen Domumgebung ein wesentlicher Bauabschnitt fertiggestellt.
Prinzip der pointierten Reduktion
Der bauliche Bestand wird mit größtmöglicher Zurückhaltung und durch wenige, präzise gesetzte Interventionen und Materialien bereinigt und konturiert – mit dem Ziel, den Raum im Kontext von Dom und Nachbarbauten spannungsvoll und vielfältig nutzbar zu inszenieren. In der Konsequenz entstehen einfach lesbare, räumliche Situationen, die die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Bereich auf allen Ebenen um den Dom wieder herstellen.
Moderiertes Beteiligungsverfahren
Das architektonische Gesamtkonzept für die Domumgebung ist das Ergebnis eines moderierten Beteiligungsverfahrens, in das alle direkt von der Planung Betroffenen – Architekten, Anlieger und Vertreter der Politik und Kirche – eingebunden worden sind. In demdreimonatigen Verfahren entstand ein Konzept neuer Qualität und größtmöglichem Konsens, das seine ganz eigene Identität und konzeptionelle Kraft entwickeln konnte. Seitdem wird das Projekt in einzelnen Bauabschnitten realisiert.
Interventionen im zweiten Bauabschnitt
Im Rahmen der Umgestaltung wurden große Teile der Domplatte abgerissen, um die tunnelartigen Überbauungen zu reduzieren und mehr freie Fläche auf dem eigentlichen Stadtboden zu gewinnen. Durch den Rückbau großer Teile der Domplatte wurde der Bau einer auf den Haupteingang des Museums Ludwig gerichteten, einladenden Freitreppe möglich. Eine geschwungene Rampentreppe stellt auf der gegenüberliegenden Seite eine direkte Verbindung zwischen Domplatte und Baptisterium her. So wird das Baptisterium, gemäß seiner historischen und kulturellen Bedeutung als ältester, frühchristlicher Tauf-Ort nördlich der Alpen, in den Domsockel integriert und im Stadtraum verankert. Die vorgelagerte platzartige Aufweitung mit dem versetzten Dionysos-Brunnen wurde zu einem öffentlich nutzbaren Raum mit neuen Qualitäten weiterentwickelt. Im bereinigten Sockelbereich sind zusätzlich Schauräume und Depots integriert worden, die als öffentliche Vitrinen von der Dombauhütte und dem Römisch-Germanischen Museum genutzt und gestaltet werden. Zu den Maßnahmen gehörte ebenso die möglichst weitgehende Zurücknahme der Verkehrsbelastung im Domumfeld. So wurden die Flächen für den Straßenverkehr auf zwei Spuren beschränkt; Flächen für den Rad- und Fußgängerverkehr wurden erweitert und neu gestaltet. Schmuddelecken, Angsträume und Nadelöhre sind verschwunden. Ein weiteres Resultat des Sockelumbaus ist, dass die topographisch und historisch herausgehobene Lage des Doms auf dem über Jahrhunderte gewachsenen Domhügel durch die subtile Freilegung und kraftvolle Betonung des Domsockels wieder ablesbar wird.
Prinzip der pointierten Reduktion
Der bauliche Bestand wird mit größtmöglicher Zurückhaltung und durch wenige, präzise gesetzte Interventionen und Materialien bereinigt und konturiert – mit dem Ziel, den Raum im Kontext von Dom und Nachbarbauten spannungsvoll und vielfältig nutzbar zu inszenieren. In der Konsequenz entstehen einfach lesbare, räumliche Situationen, die die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Bereich auf allen Ebenen um den Dom wieder herstellen.
Moderiertes Beteiligungsverfahren
Das architektonische Gesamtkonzept für die Domumgebung ist das Ergebnis eines moderierten Beteiligungsverfahrens, in das alle direkt von der Planung Betroffenen – Architekten, Anlieger und Vertreter der Politik und Kirche – eingebunden worden sind. In demdreimonatigen Verfahren entstand ein Konzept neuer Qualität und größtmöglichem Konsens, das seine ganz eigene Identität und konzeptionelle Kraft entwickeln konnte. Seitdem wird das Projekt in einzelnen Bauabschnitten realisiert.
Interventionen im zweiten Bauabschnitt
Im Rahmen der Umgestaltung wurden große Teile der Domplatte abgerissen, um die tunnelartigen Überbauungen zu reduzieren und mehr freie Fläche auf dem eigentlichen Stadtboden zu gewinnen. Durch den Rückbau großer Teile der Domplatte wurde der Bau einer auf den Haupteingang des Museums Ludwig gerichteten, einladenden Freitreppe möglich. Eine geschwungene Rampentreppe stellt auf der gegenüberliegenden Seite eine direkte Verbindung zwischen Domplatte und Baptisterium her. So wird das Baptisterium, gemäß seiner historischen und kulturellen Bedeutung als ältester, frühchristlicher Tauf-Ort nördlich der Alpen, in den Domsockel integriert und im Stadtraum verankert. Die vorgelagerte platzartige Aufweitung mit dem versetzten Dionysos-Brunnen wurde zu einem öffentlich nutzbaren Raum mit neuen Qualitäten weiterentwickelt. Im bereinigten Sockelbereich sind zusätzlich Schauräume und Depots integriert worden, die als öffentliche Vitrinen von der Dombauhütte und dem Römisch-Germanischen Museum genutzt und gestaltet werden. Zu den Maßnahmen gehörte ebenso die möglichst weitgehende Zurücknahme der Verkehrsbelastung im Domumfeld. So wurden die Flächen für den Straßenverkehr auf zwei Spuren beschränkt; Flächen für den Rad- und Fußgängerverkehr wurden erweitert und neu gestaltet. Schmuddelecken, Angsträume und Nadelöhre sind verschwunden. Ein weiteres Resultat des Sockelumbaus ist, dass die topographisch und historisch herausgehobene Lage des Doms auf dem über Jahrhunderte gewachsenen Domhügel durch die subtile Freilegung und kraftvolle Betonung des Domsockels wieder ablesbar wird.
Beurteilung durch das Preisgericht
Zu den größten Verheerungen der Nachkriegszeit gehört die Kölner Domplatte. Dass Städtebau aber auch heilsam sein kann, beweisen die so behutsamen wie präzisen Eingriffe in die östliche Domumgebung. Die Zusammenhänge zwischen der singulären Sakralarchitektur und dem gemeinschaftlich organisierten Stadtraum sind dank der geglätteten Raumkanten und entschlossener Rückbauten nun wieder lesbar. Aus einem Ort der Autogerechtigkeit wurde auf diese Weise wieder eine Sphäre der Passanten.
©Brigida González
II. Bauabschnitt
©Brigida González
II. Bauabschnitt
©Brigida González
II. Bauabschnitt
©Brigida González
II. Bauabschnitt
©Brigida González
II. Bauabschnitt
©Brigida González
II. Bauabschnitt
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II. Bauabschnitt
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II. Bauabschnitt