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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2018

Kulturquartier Lagarde-Campus

2. Preis

Preisgeld: 42.000 EUR

Atelier Loidl

Landschaftsarchitektur

Bruno Fioretti Marquez

Architektur

Kirchner Liem Käuferle Architekten PartGmbB i. G.

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf versteht es, geschickt die beiden Hauptprotagonisten Reithalle und Posthalle mit einem Freiraumkontinuum zu umgeben. Alle wesentlichen Anknüpfungspunkte im Stadtgefüge werden großzügig und einladend bedient.
An strategischen Schlüsselpositionen – Entrees, TG-Erschließung, Platzstirnseiten - werden schlüssig kleine bauliche Strukturen ergänzt (‚Periskope‘). Die dort stattfindende Verquickung von Erschließung bzw. die Betonung der Verbindung von unterirdischem und oberirdischem Geschehen, gemeinsam mit kleinen bespielbaren Räumlichkeiten wird kontrovers diskutiert. Sie hat den Charme von Park-Follies und individualisiert den Stadtbaustein, gleichzeitig wird jedoch im Gesamtkontext der Konversion die Praktikabilität dieser isoliert zu betreibenden Orte kritisch gesehen. In diesem Zusammenhang könnten auch zukünftige weitere bauliche Entwicklungen und Verdichtungen gehemmt werden. Das Gebäude „Cyber-Crime“ kann seine raumbildende Prägnanz behalten, da die neuen Bebauungsvorschläge sich in ihrer Kubatur zurückhalten.
Die Dualität zwischen steinernem, multifunktionalem Kulturhof und sehr extensiv gehaltenem, baumüberstandenem Vorplatz Reithalle wird begrüßt. Gemeinsam mit den durch Vordachanbauten geschaffenen Gebäudevorzonen vermag der Kulturhof zur Bespielung einzuladen. Die südliche Vorzone der Reithalle ist gut proportioniert und klar mit einer Kante zur Grünfläche definiert. So entsteht auch hier zum Boulevard eine gut für die Umnutzung der Halle geeignete Vorzone ohne Not, den gesamten südlichen Grundstücksteil zu befestigen.
Die umgebaute Reithalle mit durchgesteckten Nutzungseinheiten koppelt die Nord- und Südseite geschickt, sodass keine Rückseiten entstehen und die Vielseitigkeit des Geländes weiter befördert wird.
Die Tiefgaragenzufahrt liegt gut auffindbar und dennoch nicht störend im Südwesten des Areals. Die bauliche Integration der TG-Rampe in eines der Periskope wird positiv gewertet. Auch die Energiezentrale wird konzeptgerecht und sinnvoll positioniert, indem sie sich an eines der Periskope andockt.
Insgesamt brilliert dieser Entwurf v. a. mit seiner selbstverständlichen Interpretation der großmaßstäblichen Konversionsfläche und seinen großzügigen Freiräumen und Bespielungsmöglichkeiten, die eine größtmögliche Vielfalt der Nutzungen zur Umwandlung in das zukünftige Bamberger Kulturquartier Lagarde-Campus eröffnen.