modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 11/2008

Landesgartenschau Löbau/Oberlausitz 2012

1. Preis

Preisgeld: 24.000 EUR

hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

thoma architekten vfa

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Prägendes Strukturelement ist eine als Berg- und Talpromenade bezeichnete Hauptwegeachse durch das nördliche und östliche Planungsgebiet. Unter Nutzung vorhandener Wegebeziehungen entsteht so eine gut dimensionierte und die Orientierung erleichternde Verbindung zwischen den Hauptzugängen am Zuckerplateau und der Altstadt. An ihr werden die unterschiedlichen Ausstellungs- und Themenbereiche gleichsam aufgefädelt. Ausnahme ist der großflächige Ausstellungsbereich nördlich de Herrmannbades. Hier entsteht am Zwangspunkt der vorhandenen Brücke eine funktional unbefriedigende und irritierende Situation unter der die Qualität des hier angeordneten Hauptzugangs leidet. Der westliche Bereich hinter dem Herrmannbad erscheint in dieser Konzeption nur mehr als Nebenausgang des Ausstellungsbereichs. Dominierendes Element des Ausstellungskonzeptes ist die Nutzung und Überformung der ehemaligen Absetzbecken zu phantasievollen Erlebnisbereichen unter Nutzung assoziativ eingesetzter Materialien, Pflanzen und differenzierter Wasserstände nach dem Leitthema „Zucker“, wie Zuckerhut oder Zuckerspiegel. Die eigentlichen Ausstellungsflächen der Leistungsschauen sind entlang der gesamten Promenade in Form langgestreckter , sog. Wechselflore und im Talraum als Themenbereiche in Form prägnanter kristalliner Strukturen angeordnet. Vor allem für die Themenbereiche werden vielfältige Themen aus der Stadt- und Industriegeschichte Löbaus zwar verbal anboten, aber nicht visualisiert. Die Arbeit betont bewusst die Linie Altstadt-Zuckerplateau und passt sich weitgehend in die vorhandene Topographie ein. Aufwendige Eingriffe in das vorherrschende Landschaftsbild und die Wasserläufe werden vermieden mit Ausnahme einer neu hergestellten Aufschüttung nördlich des Zuckerlagers zur Herstellung einer Art Naturbühne. Ihre Lage neben dem Bahngelände ist wenig attraktiv, die nötige Stützmauer entlang der Görlitzer Strasse gestalterisch unbefriedigend. Problematisch ist die Anordnung des Festzelt- bzw. Zirkusstandplatzes in unmittelbarer Nähe zur kleinmaßstäblichen Wohnbebauung im Norden des Zuckerplateaus. Der Umbauvorschlag des Zuckerlagers folgt der konstruktiven Grundstruktur des Gebäudes, ist funktional stringent entwickelt und verspricht mit der hofartigen Öffnung der Geschossdecken in der Mitte ein attraktives Ambiente für die Ausstellungsbereiche. Das Hermannbad wird in Anlehnung an die historische Figur hinter einem abschirmenden Funktionsgebäude mit Orientierung auf den Talraum als Naturbad in angemessener Form und Dimension neu errichtet. Die Prägnanz der Ausstellungsarchitektur wird wesentlich von der gestalterischen Qualität der kristallin geformten Themeninseln bestimmt. Hier bleibt die Arbeit den Nachweis der dreidimensionalen Ausformung und Materialität schuldig und öffnet große Interpretationsspielräume. Die baulich-funktionalen Vorgaben einer gärtnerischen Leistungsschau werden erfüllt. Die wesentlichen landschaftlichen und baulichen Elemente sind für dauerhafte Nutzung konzipiert. Der Rückbauaufwand beschränkt sich auf die Themeninsen im Bereich des Hermannbades und im mittleren Talraum. Wegeverbindungen, Terrassierungen und Baumpflanzungen sind auf dauerhafte Nachnutzung hin konzipiert und können ohne Veränderung in städtische Nutzung übernommen werden. Aufgrund des kontextuellen Planungsansatzes ist von einer wirtschaftlichen Realisierbarkeit auszugehen.