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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2019

Landesgartenschau Thüringen 2024 in Leinefelde-Worbis: "Gartenstadt mit Augarten"

Auenpark

Auenpark

3. Preis

A24 Landschaft

Landschaftsarchitektur

rheinflügel severin

Stadtplanung / Städtebau

Holzer Kobler Architekturen

Architektur

Erläuterungstext

GARTENSTADT LEINEFELDE.
Die Ohne ist ein Element der Natur und zugleich Teil einer sich kontinuierlich verändernden Kulturlandschaft. Natur und Kultur überlagern und durchdringen sich, sodass sich das Eine vom Anderen kaum trennen lässt.Die Gartenstadt Leinefelde steht für eine Fortsetzung dieses Prinzips. Die Bebauung passt sich in die fließende Struktur der Natur ein. Sie verdichtet sich am zentralen Platz punktuell urban und setzt damit ebenso Zeichen wie der in das Quartier hineingezogene Landschaftsraum. Es entsteht eine Stadtlandschaft die diesen Namen verdient und die Dichotomie von Natur und Kultur hinter sich lässt. Konkret stellt die Gartenstadt mit ihrer Gliederung in 5 Wohnhöfe einen aufgelockerten weichen Übergang von Stadt und Land her. Grüne Finger sorgen für eine Verzahnung mit der Landschaft und unterstützen das Prinzip der Höfe. Das Wohnen in Höfen fördert Aspekte des gemeinschaftlichen Lebens und bildet überschaubare Nachbarschaften aus. Die Mischung der verschiedenen Wohntypologien und Eigentumsformen erfolgt innerhalb der Höfe, um eine soziale Segregation zu vermeiden. Zentrum des neuen Quartiers ist ein Platz als informeller Treffpunkt. Er befindet sich am Schnittpunkt mehrerer Wegeachsen, die das neue Quartier mit seiner Umgebung verknüpfen.

GARTENBAND.
Ein vorgelagertes Gartenband schafft einen subtilen Filter zwischen Landschafts- und Siedlungsraum. Vielfältige Raumfolgen verknüpfen private Gartenräume, gemeinschaftliche Wohnhöfe, quartiersbezogene Plätze und öffentliche Freiraumachsen miteinander und schaffen eine kleinteilige Hierarchie an Aufenthalts- und Begegnungsräumen im Quartier. Extensive Wiesenfinger ziehen sich bis tief in das Wohnquartier hinein und schaffen einen weichen Übergang zur Landschaft durch eine inszenierte Abfolge unterschiedlicher Gartenthemen. Linien aus variierenden Obstbaumsorten unterstützen die Nord-Süd-Verzahnung. Öffentliche Nutzungen wie Picknickdecks, Gemeinschaftsgärten und ein Spielplatz am östlichen Auftaktplatz werden in das Gartenband eingewoben und stärken die Ost-West-Verbindung. Die lineare Promenade definiert eine gebaute Kante zum Landschaftsraum der Ohne-Auen.

AUENPARK. Der dichte, momentan nahezu undurchdringliche Auwald wird ausgelichtet und in Fragmenten erhalten, so dass ein interessantes Zusammenspiel zwischen dichten schattigen Baumhainen und offenen sonnigen Wiesenräumen entsteht. Ein Auenpfad zieht sich als mehrfach geknickte Linie durch den Wiesenraum, spielt mit der Nähe und Ferne zum Wasser und lenkt den Blick auf immer wieder neue Aspekte. Kleine platzartige Aufweitungen mit Sitzelementen und Picknickdecks betonen introvertierte Rückzugsorte in der Aue. Die renaturierte Ohne rückt stärker ins Zentrum des neuen Auenparks und wird zum erlebbaren Bestandteil der Parkgestaltung. Das Zentrum beider Parkteile wird durch eine Aufweitung der Ohne zu einem stimmungsvollen Sehnsuchtsort inmitten der wilden Auwiesen. Betont durch ein großmaßstäbliches Holzdeck, das Au-Podium, wird die Nähe zum Wasser inszeniert.

WIESENPARK.
Im Gegensatz zum Auenpark mit seinen dichten Baumclustern schafft der Wiesenpark einen weitläufigen Wiesenraum, gerahmt durch umlaufende Wegebänder. Der Eingangsplatz im Westen bildet den räumlichen Abschluss und ein wichtiges stadträumliches Gelenk zur Grünen Achse Leinefelde. Die südliche Übergangszone zur Bundesstraße B 247 wird durch ein dicht getaktetes Aktivband bespielt. Trendsportarten wie Skaten, Pump Track und Parcour werden mit Flächen für Fußball und Beachvolleyball ergänzt. Sitzelemente und Tribünen bilden die Verbindungsstücke. Vereinzelte gärtnerische Nutzungen werden ebenfalls in dieses Band eingewoben und erzeugen einen abwechslungsreichen Rhythmus, der durch die Obstgehölzreihen betont wird. Den Abschluss des Aktivbandes am Ufer der Ohne krönt der neue Bachspielplatz.

AUSSTELLUNGSKONZEPT. Die Gartenschau erhält einen zentralen Eingangsbereich rund um den zukünftigen Quartiersplatz innerhalb der neuen Gartenstadt. Busvorfahrten und temporäre Stellplätze werden in unmittelbarer Nähe angeordnet. Der zentrale Platz schafft ein starkes Gelenk innerhalb der Ausstellungsorganisation und erlaubt eine optimale Besucherführung. Direkt angeschlossen sind wichtige Highlights wie die Blumenhalle, die Hauptgastronomie, der Gärtnermarkt sowie die neue Mustersiedlung. Die Einteilung des zukünftigen Wohnquartiers in 5 eigenständige Einheiten erlaubt eine einfache Umsetzung des ersten Bauabschnitts zur Gartenschau.
In den zukünftigen Siedlungsfingern ordnen sich die überwiegende Anzahl der Ausstellungsbeiträge ein und erlauben somit bereits im Veranstaltungsjahr die deutliche Ablesbarkeit der späteren Siedlungsstruktur. Teile der späteren Gartenstrukturen werden in die Ausstellungsplanung übernommen und spiegeln in den Kleingärten der Zukunft zeitgenössische Trends im gemeinsamen Gärtnern wider. Die übergeordnete, dauerhaft angelegte Wegestruktur erlaubt Rundwege unterschiedlicher Länge. Gleichzeitig ergeben sich über die seitlichen Grünfinger unterschiedliche Themen-Routen. Zwei zusätzliche Nebeneingänge verankern die Landesgartenschau in der Stadt. Der westliche Eingang knüpft an die Grüne Achse Leinefelde an und der östliche an der Birkunger Straße dient als direkte Verbindung zum Birkunger Stausee.
Der Veranstaltungsbereich mit Hauptbühne wird unmittelbar am Eingang West positioniert und nach Süden orientiert, abgewandt von den Wohnquartieren. Ein Biergarten ergänzt diesen Bereich und schafft einen zweiten Veranstaltungsschwerpunkt im Gartenschaugelände. Ergänzt durch den Trendsportbereich spricht dieser Parkabschnitt besonders Kinder, Jugendliche und Familien an.
Der Auenbereich wird zur Gartenschau bereits dauerhaft hergestellt und dient als ruhigeres naturnahes Verbindungsstück zwischen den beiden Aktiv-Polen. Das Au-Podium kann für kleinere Veranstaltungen z.B. zur Vermittlung von Umweltthemen genutzt werden. Im Wiesenpark werden die Flächen für Weidetiere untergebracht und unterstützen den landschaftlichen Charakter.
Gartenstadt Leinefelde

Gartenstadt Leinefelde

Daueranlagen M 1:1.000

Daueranlagen M 1:1.000

Strukturplan

Strukturplan

Ausstellungskonzept M1:1.000

Ausstellungskonzept M1:1.000

Lageplan Landesgartenschau

Lageplan Landesgartenschau

Neue Gartenstadt

Neue Gartenstadt

Lageplan Folgenutzung

Lageplan Folgenutzung

Schnitt Gartenstadt M1:250

Schnitt Gartenstadt M1:250

Piktogramme

Piktogramme

Modell

Modell

Detail Gartenstadt

Detail Gartenstadt

Typologien Gartenstadt 01

Typologien Gartenstadt 01

Typologien Gartenstadt 02

Typologien Gartenstadt 02