modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 05/2022

Landeswettbewerb 2021 in Würselen-Broichweiden „Nachhaltig Wohnen mit Holz im Quartier Lambertz“

Lageplan

Lageplan

1. Preis

Preisgeld: 26.000

ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS GmbH

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

LORBER PAUL Architektur und Städtebau

Architektur

studio grüngrau Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Landeswettbewerb Würselen stellt exemplarisch die Fragestellung, wie dörfliche Strukturen und Transformationsflächen zukunftsweisend entwickelt und weiterentwickelt werden können.

Unser Ziel ist es, die vorhandenen Potentiale der dörflichen Struktur zu nutzen und ein „neues Dorf“ zu entwickeln, das seinen Bewohner*innen einen qualitätsvollen Lebensraum bietet. Ein offenes soziales Miteinander, generationsübergreifendes Leben, Identifikation mit seinem Haus und seiner Nachbarschaft sowie nachhaltiges ressourcenschonendes Bauen bilden den Ausgangpunkt für das Konzept der fünf Gebäudegruppen.
Der hohe soziale Wert des dörflichen Miteinanders wird durch Gebäudestellung und Freiraumbeziehung so zum Thema dieses Projekts. Insbesondere der städtebauliche Kontext, die kleinteilige Bebauung, die einfachen Bautypen und Dachformen der giebel- und traufständigen Gebäude im gewachsenen Straßendorf des Ortsteils Broichweiden werden in diesem Entwurf behutsam fortgeschrieben.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Entwurfsverfasser erschaffen mit vier großzügigen Wohnhöfen eine aufgelockerte dörfliche Grundstruktur mit einem prägenden inneren Grünzug, der die umliegenden Grünbereiche sehr gut vernetzt. Die Wohngruppen fördern die Adressbildung und bieten durch kleinteilige Mischung unterschiedlicher Gebäudetypen, Wohnformen und Finanzierungsmodelle (frei finanziert und gefördert) die Grundlage für tragfähige und lebendige Nachbarschaften. 
Die lockere Anordnung der Gebäude wurde ausdrücklich gewürdigt, aber in ihrer Umsetzbarkeit auch kritisch diskutiert. Die Umsetzung durch einen Investor bietet jedoch beste Voraussetzung, eine solche Struktur im weiteren Verfahren mit den Planern weiterzuentwickeln und maßgeschneidert in einem Rechtsplan abzusichern. 
Die vorgeschlagen Architekturen entsprechen den städtebaulichen und hochbaulichkonstruktiven Anforderungen an eine Umsetzung in Holzbauweise und bieten alle Möglichkeiten, eine beispielhafte Holzbausiedlung zu realisieren. Besonders überzeugend ist das einfache Prinzip der unmittelbaren Anbindung der Wohnhöfe an die bestehenden Erschließungsstraßen. Dadurch wird der Erschließungsaufwand minimiert und der innere Grünzug komplett vom motorisierten Individualverkehr freigehalten. Außerdem können die einzelnen Baugruppen durch die individuelle Anbindung ggfs. als eigenständige Bauabschnitte verwirklicht werden. Unterstützt wird die Verkehrsreduzierung durch die vorgeschlagenen ‚Parkscheunen‘ (Quartiersgaragen), die zum einen die Fahrbewegungen in den Erschließungshöfen auf ein notwendiges Minimum reduzieren und die Hofflächen von ruhendem Verkehr freihalten. 
Die Jury empfiehlt, die ‚Parkscheunen‘ mindestens mit zwei Ebenen zu planen und als multifunktionale und wandelbare Volumen weiterzuentwickeln. Würdigend hervorgehoben wurde auch die integrierte, mittige und geschützte Lage der Kita mit Anschluss an den inneren Grünzug und die angrenzenden landschaftlichen Freibereiche. Auch der als weitere Hofanlage konzipierte Verwaltungskomplex fügt sich nahtlos in die Maßstäblichkeit des dörflichen Gesamteindrucks ein. Der verbindende Innere Grünraum bietet neben der Verknüpfung der Höfe untereinander und der Vernetzung mit der Umgebung vielfältige informelle Möglichkeiten der Freiraumnutzung. 
Die Gestaltung als Obstbaumwiese unterstützt den dörflich-ländlichen Charakter und sollte möglichst naturnah angedacht sein. Insgesamt stellt die Arbeit einen rundum überzeugenden und vorbildlichen Beitrag zur Entwicklung eines dörflich-kleinstädtischen Holzbauquartieres dar. 
Hofseite

Hofseite

Nutzungsverteilung

Nutzungsverteilung

Perspektive

Perspektive

Konstruktion

Konstruktion