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Begrenzt offener Wettbewerb mit 40 Teilnehmern, davon 7 vorausgewählt. Die Auswahl der weiteren Teilnehmer erfolgt durch Auslosung | 07/2004

Landschaftsarchitektonischer Realisierungswettbewerb zur 4. Hessischen Landesgartenschau 2010

Kernbereich Kurpark

Kernbereich Kurpark

4. Preis

Preisgeld: 6.470 EUR

scape Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext



Ein Netz aus Parks und Plätzen, repräsentativen Straßenräumen und Landschaftsachsen gliedert Bad Nauheim und verknüpft die Stadt mit der Landschaft. Doch viele dieser Bezüge sind verloren gegangen und es fehlen Orte, aus denen sich Zukunftsperspektiven für Bad Nauheim entwickeln können. Ziel des Entwurfes ist es, die alten Strukturen sensibel instand zu setzen und durch neue, spannende Freiraumelemente und Zukunftsnutzungen zu ergänzen. Die Gartenschau trägt das neue Image von Bad Nauheim nach außen und setzt die Verbindung von alt und neu effektvoll in Szene.

Historischer und Neuer Kurpark
Um den Park wieder in das Zentrum des städtischen Lebens zu rücken, werden an den markanten städtischen Punkten neue Schnittstellen ausgebildet, die sich wie Bühnen in den Park hinein schieben. Die Schnittstellen werden bewusst mit einer modernen Formensprache gestaltet, während der Park selbst in seiner prägnanten historischen Form wiederhergestellt wird.

Wohn- und Erlebnispark Goldstein
Am Goldstein wird ein neuer Ort für Wohnen, Spiel und Freizeit geschaffen. Zwei Hauptelemente prägen den Park: Die historische Landschaftsschneise am Wasserturm wird analog zum Kurpark sensibel herausgearbeitet. Auf der großen Wiese entsteht im Kontrast zur historischen Achse eine multifunktionale Spiellandschaft: Eine organische farbige Asphaltfläche entwickelt sich aus dem Gelände heraus. Spielfelder, Skate- und Laufbahnen bilden sich aus der Form heraus, vorhandene Bäume durchdringen die Spielfläche. Mit der Playstation wir ein futuristischer Spielort geschaffen, der auf Dauer einen markanten Ort für Kinder und Jugendliche schafft.

Gartenschaukonzept
Das Gartenschaukonzept baut auf dem ursprünglichen Gedanken der Ausstellung als temporäre, intensive Inszenierung auf. Auf der einen Seite werden die Schauelemente konzentriert und als echte Events mit großem Erinnerungswert in Szene gesetzt. Auf der anderen Seite wird Bad Nauheim mit seiner Geschichte, seiner Architektur und seinen Parks selbst zum Ausstellungsstück.

Ausstellungskonzept Kurpark: Der Park als Bühne
Die Ausstellung im Kurpark lebt von dem Kontrast zwischen intensiver, künstlerischer Garteninszenierung und dem Kurpark selbst als ruhigem, großräumigem Gartenkunstwerk. Auf den neuen „Parkbühnen“ an den Parkeingängen entstehen vier spannende Ausstellungsorte: In Verlängerung des Sprudelhofes und auf dem neuen Terrassen am Kurtheater werden mit Hilfe von flexiblen Pflanzcontainern im jahreszeitlichen Kontext wechselnde Pflanzbilder realisiert. Ein Raster aus Quellsteinen bzw. lineare Wasserrinne bilden das Grundgerüst für die Inszenierung der modernen Parterres.
Auf der „Stadtbühne“ am Alice-Platz werden Räume aus halbtransparenten Wänden zum Ausstellungsort für urbane, künstlerische Gartenkreationen. Gleichzeitig dient der Platz als Eingangsort, durch die transluzenten Wände werden abstrakte Gartenbilder in den Stadtraum projiziert. Die Landschaftsbühne am See stellt den vierten Attraktionspunkt dar. Hier soll ein schwimmender „Tretbootgarten“ entstehen, der den Übergang vom Park zur Landschaft markiert.

Ausstellungskonzept Bahnhofsachse / Goldstein: Die Stadt stellt sich zur Schau
Außerhalb des Kurparks wird die Stadt selbst zur Schaubühne: Entlang der Bahnhofsachse werden Mustervorgärten realisiert, nach dem Prinzip der offenen Pforte werden die Kleingärten und Hausgärten der neuen Siedlung am Goldstein in die Gartenschau integriert. Die Playstation bildet das zentrale Spielevent auf der Gartenschau. Zentrales Ausstellungselement ist die Hallenschau im Salinengebäude.

Beurteilung durch das Preisgericht



Die Arbeit ist gekennzeichnet durch eine zeitgenössische Ausstattung der Schnittstellen, die den Kurpark mit dem städtischen Umfeld verbinden. In ihrer Beschränkung auf wenige markante Bereiche und einer weitestgehend vollständigen Akzeptanz der historischen Parkgestalt findet die Entwurfshaltung ein sehr positives Echo.

Als nicht realisierbar wird die in ihrer Dimension überzogene Promenade am Südufer des Großen Teichs gesehen, nicht zuletzt wegen ihrer negativen ökologischen Auswirkungen.
Die Übergänge zum Goldsteinpark sind schlüssig, ebenso die Weiterführung und Einführung in den Goldsteinpark. Allerdings bildet die Erschließungsachse eine lange „Durststrecke" für den Besucher bis er endlich nach einem langen unspektakulären Marsch seine spielerischen Aktivitäten ausleben kann.

Auch wenn der Erhalt des vorhandenen Bewuchses aus ökologischen Gründen positiv erscheint, werden die Nutzungsvorschläge was Freizeitaktivitäten und visuelle Erlebniswelt angeht eher als bescheiden beurteilt. Sicher ein Vorteil was die Wirtschaftlichkeit und Realisierbarkeit anbetrifft.

Die Themenfindung für eine Gartenschau beschränkt sich im Wesentlichen auf die Eingänge zum Kurpark und Goldsteinpark, was insgesamt gesehen für ein übergreifendes Gartenschaukonzept im Ansatz richtig erscheint, aber noch weiter ausgebaut werden müßte.
Kernbereich Goldsteinpark

Kernbereich Goldsteinpark

Gartenräume am Eingang Parkstraße

Gartenräume am Eingang Parkstraße

Gartenräume auf der Stadtbühne Parkstraße

Gartenräume auf der Stadtbühne Parkstraße

Parterres aus Pflanzcontainern am Sprudelhof

Parterres aus Pflanzcontainern am Sprudelhof

Playstation im Goldsteinpark

Playstation im Goldsteinpark