Offener Wettbewerb | 11/2020
Landtagserweiterung NRW und Freiraumplanung des angrenzenden Bürgerparks in Düsseldorf
©KIMNALLEWEG und CAPATTISTAUBACH (c)Ponnie Images
2. Preis / REALISIERUNGSTEIL
Preisgeld: 50.000 EUR
Architektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Florian Vincent Hennig, Yanik Wagner, Lukas Schlüter, Lukas Wichmann, Karina Fenn
rw+ Gesellschaft von Architekten mbH
Architektur
Visualisierung
hhpberlin - Ingenieure für Brandschutz GmbH
Brandschutzplanung
TGA-Fachplanung
SFB | Saradshow Fischedick Berlin Bauingenieure GmbH
Tragwerksplanung
Beurteilung durch das Preisgericht
Die in der Auslobung geforderte Bezugnahme zum Landtag wird in dem Entwurf durch den mit einem intensiven Baumbewuchs gestalteten sog. Parlamentshain hergestellt. Neben Tiefgaragenausgängen und der baulichen Integration des Rheinturms wird das alte Hafenamt in die aufgeastete Baumwelt integriert. Der neue Park stellt somit einen neuen Kompositionsbaustein zum Bürgerpark und Rheinuferpark dar. Positiv wird seine Durchlässigkeit und Offenheit im Bewegungsablauf der Stadtbewohner gesehen.
Die geforderte funktionale Verbindung zum alten Landtag mit einer eher schmalen, unterirdischen, an der Tiefgarage vorbeilaufenden Wegeverbindung ist der Bedeutung dieser Verknüpfung nicht vollends angemessen und überzeugt nicht.
Das Raum- und Funktionsprogramm ist erfüllt; bemängelt werden kleinere Details wie eine zu klein dimensionierte Sicherheitsschleuse oder die eher geringen Stellplatzangebote. Neben der Anlage des Forums überzeugen die Grundrissaufteilungen der Büros mit Einzelbüros und Zimmerzusammenschlüssen, die nach außen gelegt wurden und im Inneren zum offenen Innenhof die Erfordernisse von Gemeinschaftsflächen realisieren können.
Der Entwurf berücksichtigt die Erschließungsnotwendigkeit des Landtags und Rheinturms, die geforderte Buswendeschleife ist noch nicht erkennbar.
Das Konstruktionsprinzip des Erweiterungsbaus ist klar und nachvollziehbar. Das Sockelgeschoss ist als Stahlbetonkonstruktion konzipiert und der Büroaufbau als reine Stahlgerüstkonstruktion mit tragenden Fassadenelementen geplant, die an den Erschließungskernen verankert werden.
Aufgrund des sehr kompakten Baukörpers und des angemessenen Fensterflächenanteils ist für das Haus ein geringer Energiebedarf zu erwarten. Die Tageslichtversorgung wird jedoch in den Obergeschossen durch die Ausführung einer Doppelfassade und in den teilweise innenliegenden Fluren gemindert. Zudem können die im zweiten Untergeschoss angebotenen Sitzungsräume nur über Kunstlicht versorgt und nur maschinell belüftet werden.
Während sich der Sonnenschutz in den Bürobereichen hinter der Prallscheibe befindet und mäßig effizient wirkt, ist er im Erdgeschoss innenliegend angeordnet und nicht ausreichend gegen die sommerliche Überwärmung bemessen. Die sich auf dem Sockelgeschoss befindliche Piazza mit dem Haupteingang wird über zwei Freitreppen erschlossen und ist leider nur über das Gebäude barrierefrei zugänglich.
Insgesamt ist den Verfassern mit der Komposition des einladenden Solitärs und der Parkgestaltung ein ausgesprochen interessanter Beitrag zur Landtagserweiterung gelungen, der sowohl mit der neuen Gebäudestruktur als auch mit den Freiraumanlagen in der Lage ist, dem Ort eine positive neue Prägung zu geben, wobei die Zusammenführung von Alt- und Neubau vor allem über die Parkgestaltung erreicht wird.
©capattistaubach
Lageplan
©KIMNALLEWEG und CAPATTISTAUBACH
©KIMNALLEWEG und CAPATTISTAUBACH (c)Ponnie Images
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©KIMNALLEWEG und CAPATTISTAUBACH
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