Award / Auszeichnung | 06/2021
LILA – Landezine International Landscape Award 2021
©Alexander Luna
Brettspiel
DE-44787 Bochum, Husemannplatz
Winner | Schools and Playgrounds
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Landschaft und Freiraum
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 05/2020
Fertigstellung: 06/2020
Projektbeschreibung
AUSGANGSLAGE
Einer der größten und wichtigsten innerstädtischen Plätze in Bochum, der Husemannplatz, wird in den kommenden Jahren komplett neu gestaltet. Die Stadt Bochum sieht die letzte Phase vor dem Umbau als Chance. Als Chance, die Innenstadt als Freiraum neu zu denken und insbesondere das Spielen in der Innenstadt mit ungewöhnlichen Ideen erlebbar zu machen.
Positionen
1. Wir wollen keinen temporären Spielplatz, wir wollen eine temporäre Landschaft!
2. Es soll ein Ort sein, der Neugierde weckt, unabhängig vom Alter.
3. Das Temporäre, das Experimentelle muss sichtbar sein.
KONZEPT
Der Ausgangspunkt des Brettspiels ist es, die starre Symmetrie des Platzes zu brechen. Das Brettspiel verweigert sich der eigenwilligen Axialität und sucht die Spannung in einer Form, die ein chaotisches Moment in den Platz bringt. Etwa 90 Bretter legen sich wie ein Netz aus schmalen Stegen über die Fläche. Die Bretter verlaufen horizontal, tauchen untereinander durch, sind geneigt oder haben Lücken, die es zu überwinden gilt.
Hinter dem Chaos verbirgt sich die Logik, dass alle Bretter gleich lang und gleichzeitig Teil einer Reihe sind. Kein Brett steht einzeln, sondern immer in einer Reihe mit mindestens einem anderen Brett. Eine Entscheidung, das Werk in ein gestalterisches Gleichgewicht zu bringen und es trotz aller, auch bewusster Unordnung, lesbar zu machen. Ein Ort, der für uns kein Spielplatz ist, sondern eine temporäre, skulpturale (Spiel-)Landschaft, die für alle offen ist. Und ein Werk, das den temporären und experimentellen Charakter in seiner Erscheinung sichtbar macht.
TECHNOLOGIE
Der Umbau des Platzes ermöglichte es uns, die Grundplatten der Stahlkonsolen in die Granitflächen zu schrauben. An den Platten sind Gewindestangen angeschweißt, auf denen Stahlkonsolen mit stabilen Muttern auf die richtige Höhe geschraubt werden können. Dies ermöglichte eine gewisse Flexibilität, um auf die Gegebenheiten des Untergrundes, während des Bauprozesses, zu reagieren. Es gibt insgesamt 3 verschiedene Höhen der Gewindestangen, die maximale Höhe inklusive Brett bleibt immer unter 60cm, um der Absturzsicherung Rechnung zu tragen. Die Lärchenbretter sind gehobelt, geschliffen und an den Kanten kontrastfarbig lasiert, um die Bespielbarkeit zu gewährleisten und die Arbeit in einer sehr heterogenen Umgebung visuell herauszuarbeiten. Um die Arbeit herum wurde ein taktiler Warnstreifen angebracht, um Passanten auf die Situation aufmerksam zu machen.
PROZESS
Gemeinsam mit den verschiedenen Fachabteilungen der Stadt ging dem Projekt ein intensiver Prozess voraus, bei dem es immer darum ging, das Ungewohnte möglich zu machen. Über mehrere Monate hinweg konnten wir die zahlreichen Fragen und Probleme lösen, die ein solches Projekt im öffentlichen Raum mit sich bringt.
Auf Basis der ersten Skizzen und Visualisierungen wurde die Arbeit im physischen Modell M 1:20 entworfen und anschließend in eine detailliertere Planung (Lagepläne, Schnitte und Ansichten) übersetzt, die die Grundlage für die Montage war.
REVIEW
Juliane von Hagen schreibt in Garten + Landschaft über das "dynamische Treiben auf dem einfachen, aber überzeugenden Mikado aus Holzstegen": "Die Installation regt vor allem junge Menschen zum Klettern, Balancieren und Springen an. Sie entwickeln Spiele mit eigenen Regeln, die ihre Bewegungen auf der Brettskulptur leiten. (...) Manchmal stockt einem der Atem, denn Stolpern und Fallen sind Eroberungen. Die Euphorie über die unendlichen Möglichkeiten und Herausforderungen übertüncht jedoch jeden Schmerz. Zu Spitzenzeiten sind Dutzende von Kindern gleichzeitig am Werk, die nach ihren eigenen Regeln spielen. Parcours-Sportler haben die Landschaft als festen Trainingsort etabliert. Junge Leute mit Stunt-Scootern springen über die Anlage. Wieder andere machen es sich einfach auf den Brettern und Plattformen bequem.
Dazu kommt: Keine ernsthaften Verletzungen, erstaunlich geringe Wartungskosten und einfach kein Vandalismus.
Einer der größten und wichtigsten innerstädtischen Plätze in Bochum, der Husemannplatz, wird in den kommenden Jahren komplett neu gestaltet. Die Stadt Bochum sieht die letzte Phase vor dem Umbau als Chance. Als Chance, die Innenstadt als Freiraum neu zu denken und insbesondere das Spielen in der Innenstadt mit ungewöhnlichen Ideen erlebbar zu machen.
Positionen
1. Wir wollen keinen temporären Spielplatz, wir wollen eine temporäre Landschaft!
2. Es soll ein Ort sein, der Neugierde weckt, unabhängig vom Alter.
3. Das Temporäre, das Experimentelle muss sichtbar sein.
KONZEPT
Der Ausgangspunkt des Brettspiels ist es, die starre Symmetrie des Platzes zu brechen. Das Brettspiel verweigert sich der eigenwilligen Axialität und sucht die Spannung in einer Form, die ein chaotisches Moment in den Platz bringt. Etwa 90 Bretter legen sich wie ein Netz aus schmalen Stegen über die Fläche. Die Bretter verlaufen horizontal, tauchen untereinander durch, sind geneigt oder haben Lücken, die es zu überwinden gilt.
Hinter dem Chaos verbirgt sich die Logik, dass alle Bretter gleich lang und gleichzeitig Teil einer Reihe sind. Kein Brett steht einzeln, sondern immer in einer Reihe mit mindestens einem anderen Brett. Eine Entscheidung, das Werk in ein gestalterisches Gleichgewicht zu bringen und es trotz aller, auch bewusster Unordnung, lesbar zu machen. Ein Ort, der für uns kein Spielplatz ist, sondern eine temporäre, skulpturale (Spiel-)Landschaft, die für alle offen ist. Und ein Werk, das den temporären und experimentellen Charakter in seiner Erscheinung sichtbar macht.
TECHNOLOGIE
Der Umbau des Platzes ermöglichte es uns, die Grundplatten der Stahlkonsolen in die Granitflächen zu schrauben. An den Platten sind Gewindestangen angeschweißt, auf denen Stahlkonsolen mit stabilen Muttern auf die richtige Höhe geschraubt werden können. Dies ermöglichte eine gewisse Flexibilität, um auf die Gegebenheiten des Untergrundes, während des Bauprozesses, zu reagieren. Es gibt insgesamt 3 verschiedene Höhen der Gewindestangen, die maximale Höhe inklusive Brett bleibt immer unter 60cm, um der Absturzsicherung Rechnung zu tragen. Die Lärchenbretter sind gehobelt, geschliffen und an den Kanten kontrastfarbig lasiert, um die Bespielbarkeit zu gewährleisten und die Arbeit in einer sehr heterogenen Umgebung visuell herauszuarbeiten. Um die Arbeit herum wurde ein taktiler Warnstreifen angebracht, um Passanten auf die Situation aufmerksam zu machen.
PROZESS
Gemeinsam mit den verschiedenen Fachabteilungen der Stadt ging dem Projekt ein intensiver Prozess voraus, bei dem es immer darum ging, das Ungewohnte möglich zu machen. Über mehrere Monate hinweg konnten wir die zahlreichen Fragen und Probleme lösen, die ein solches Projekt im öffentlichen Raum mit sich bringt.
Auf Basis der ersten Skizzen und Visualisierungen wurde die Arbeit im physischen Modell M 1:20 entworfen und anschließend in eine detailliertere Planung (Lagepläne, Schnitte und Ansichten) übersetzt, die die Grundlage für die Montage war.
REVIEW
Juliane von Hagen schreibt in Garten + Landschaft über das "dynamische Treiben auf dem einfachen, aber überzeugenden Mikado aus Holzstegen": "Die Installation regt vor allem junge Menschen zum Klettern, Balancieren und Springen an. Sie entwickeln Spiele mit eigenen Regeln, die ihre Bewegungen auf der Brettskulptur leiten. (...) Manchmal stockt einem der Atem, denn Stolpern und Fallen sind Eroberungen. Die Euphorie über die unendlichen Möglichkeiten und Herausforderungen übertüncht jedoch jeden Schmerz. Zu Spitzenzeiten sind Dutzende von Kindern gleichzeitig am Werk, die nach ihren eigenen Regeln spielen. Parcours-Sportler haben die Landschaft als festen Trainingsort etabliert. Junge Leute mit Stunt-Scootern springen über die Anlage. Wieder andere machen es sich einfach auf den Brettern und Plattformen bequem.
Dazu kommt: Keine ernsthaften Verletzungen, erstaunlich geringe Wartungskosten und einfach kein Vandalismus.
Beurteilung durch das Preisgericht
As any engaging playscape, Brettspiel welcomes young and old it can be many things at once. As both open and abstract, it encourages young explorers to make up games and invent rules. At the same time, visitors can find themselves in previously undiscovered situations and interacting with each other in new ways.
©Patrick Lambertus
Top view
©Sebastian Sowa
dozens of people are playing at the same time
©Alexander Luna
Sawtooth line as a part of the landscape
©Alexander Luna
null
©Alexander Luna
null
©Sebastian Sowa
Parcours-Crew during training
©Alexander Luna
Relaxing on one of the three platforms
©SOWATORINI Landschaft
Modell M 1:20
©SOWATORINI Landschaft
Schnittsammlung der Bretter-Reihen