Einladungswettbewerb | 04/2009
Lippedreieck
Konzept
3. Preis
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Räumliche Situation
Das „Lippedreieck“ befindet sich westlich des Stadtkerns von Lünen direkt angrenzend an den Flusslauf der Lippe. Es wird im Süden durch die Lippe, im Westen durch die Konrad-Adenauer-Straße sowie im Osten durch die Bebauung an der Gartenstraße begrenzt. Das Planungsgebiet teilt sich in das westlich geplante Wohngebiet „Lippewohnpark“, das östlich geplante Zentralhallenbad sowie den vorgelagerten Uferbereich auf. Das „Lippedreieck“ liegt im Schnittpunkt zwischen Stadt- und Landschaftsraum und wird daraus seine eigenen Qualitäten formulieren. Die besondere Lage des Wettbewerbraums in der Stadt beinhaltet ein Potential, die Lünener Innenstadt mit dem Naturschutzgebiet „Lippeaue“ westlich der Konrad-Adenauer-Straße zu vernetzen.
Konzept
Das Konzept greift die besondere Lage des „Lippedreiecks“ zwischen Stadt und Landschaft auf und öffnet das Gebiet durch zwei Plätze zum Stadt- und zum Landschaftsraum. Der Lünenbadplatz verbindet das „Lippedreieck“ mit der Stadt. Die Lippeterrasse erschließt das Lippeufer. Durch die Öffnung zum Fluss wird die attraktive Wohnlage an der Lippe gestärkt. Unterstützt werden die zwei Plätze durch ein neues Wegekonzept, welches die Verknüpfung des urbanen Kerns von Lünen und dem Freiraum stärkt.
Freiraumplanerischer Entwurf
Die Ausgestaltung der zwei Plätze folgt deren unterschiedlichen Orientierungen. Der zur Stadt ausgerichtete Lünenbadplatz erhält eine städtische Gestaltung aus einem einheitlichen Belag aus Betonplatten in den Formaten 60/20, 60/40 und 60/60. Um den Platz aufzulockern wechseln sich helle und dunkle Plattenstreifen unregelmäßig ab. Dadurch wird ein einzigartiger, graphischer Belag mit einem eigenständigen Charakter hergestellt. Das Foyer schiebt sich als einziger Gebäudeteil auf den Platz, so dass der Eingang zum Hallenbad betont wird. Schulbusse können auf dem Platz wenden und die Kinder direkt vor der Schwimmhalle absetzen. Den Abschluss des Platzes Richtung Westen bildet eine doppelte Baumreihe. Darunter sind 48 Parkplätze für das Hallenbad angeordnet, die durch Hecken untergliedert werden. Die Platzfläche nördlich des Lünenbades wird neu geordnet. Neben der Wendeschleife für den Anlieferverkehr sind weitere 15 Stellplätze möglich. 9 Stellplätze befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Eingang des Hallenbades. Insgesamt werden 86 Stellplätze angeboten.
Der zur Lippe orientierte Platz wird landschaftlicher gestaltet. Wassergebundene Wegedecke wechselt sich mit Rasen- und Holzstreifen ab. Auf dem oberen Platzabschnitt bildet ein Baumdach einen klaren Raumabschluss. Darunter befindet sich ein Spielplatz für die Bewohner des Lippewohnparks. Eine Vielzahl an Spielmöglichkeiten z.B. Wackelstege, Netzbrücken, Ausschichtstürme oder Geschicklichkeitsspielgeräte wie z.B. Schaukeln oder Wippen sind in den Spielplatz integriert und bieten den Kindern ein besonderes Spielerlebnis mit Spannung und Action.
Die gesamte Deichkrone entlang des Lippedreiecks wird auf eine einheitliche Höhe von 52,50m ü. NN angepasst, so dass die Bewohner des Lippewohnparks einen freien Blick auf die Lippe erhalten. Der Höhenunterschied von der Deichkrone zum Lippeufer wird mittels einer Sitzstufenanlage aus Rasenstufen ausgeglichen. In unregelmäßigem Abstand sind Trittstufen verteilt. Am Ende der Treppenanlage öffnet sich ein Holzdeck zur Lippe hin und ermöglicht eine hohe Aufenthaltsqualität am Wasser und einen herrlichen Ausblick auf die Lippe auf der Lippeterrasse. Der Zugang zur Lippe führt zu einer verbesserten Erlebbarkeit des Flusses. Bestandsbäume sollen weitestgehend erhalten und in den Entwurf integriert werden. Auf dem Lippeuferplatz werden Bänke angeboten und laden mit Blick auf die Lippe zum Verweilen ein. Am übrigen Ufer werden die Ufergehölze erhalten und zusätzlich ufernahes Weidengebusch gepflanzt, um die Pflanzzonen zu verdichten und die freien Sichtschneisen zu verdeutlichen. Die ufernahe Pflanzung erhält somit eine hohe Bedeutung für Brutplätze. Die Vogelbrutstätten werden vom Lippeuferweg abgeschirmt.
Die Wegestruktur am Lippeufer und dem Lippewohnpark wird neu geordnet. Der bereits bestehende Lippeuferweg bleibt in seiner Lage erhalten, wird jedoch in seiner Wegeführung leicht verändert und auf 3,50m erweitert. Auf der Deichkrone wird ein zweiter parallel verlaufender Weg angelegt, der einen herrlichen Blick ins Lippetal bietet. Dieser Weg ist von untergeordneter Bedeutung für die West-Ostverbindung. Vielmehr ist er dem Wohnquartier zugeordnet und soll dieses mit dem angrenzenden Hallenbadbereich verknüpfen. Durch genügend Abstand zum „Lippewohnpark“ sowie einer Heckenpflanzung um die privaten Terrassen herum bleibt die Privatsphäre der Bewohner geschützt. Die unterschiedlichen Höhenniveaus des Lippeuferwegs und des Deichkronenwegs sind durch die Treppenanlage und einen Verbindungsweg miteinander verbunden. Am Ende der Wege des „Lippewohnparks“ führen Treppen auf den Lippeuferweg. In Verlängerung dieser Achsen werden die Gehölze entfernt und der Blick auf die Lippe freigehalten. Die Zufahrt zu den Tiefgaragen der Wohngebäude erfolgt über den Lünenbadplatz. Östlich der Graf-Adolf-Straße bis zur Treppenkaskade wird der Belag des Weges verändert. Alle Wege werden aus gefärbtem Asphalt ausgebildet. Besucherstellplätze für die Wohnbebauung befinden sich im Norden des Grundstücks.
Beleuchtung
Das Beleuchtungskonzept unterstützt das Stadt-Landschaftsthema und hebt durch gezielt Beleuchtung die Elemente des Entwurfs hervor. Der städtische Lünenbadplatz wird durch große Mastleuchten ausgeleuchtet. Der Lippeuferweg wird in ein dezentes Licht getaucht. Der Lippeuferplatz leuchtet von Innen heraus: unter den Bäumen positionierte Spots setzen die Baumkronen in Szene und generieren eine sanfte Atmosphäre auf dem Platz. Die Stufen leuchten sanft und verbreiten eine gemütliche Stimmung am Flussufer.
Das „Lippedreieck“ befindet sich westlich des Stadtkerns von Lünen direkt angrenzend an den Flusslauf der Lippe. Es wird im Süden durch die Lippe, im Westen durch die Konrad-Adenauer-Straße sowie im Osten durch die Bebauung an der Gartenstraße begrenzt. Das Planungsgebiet teilt sich in das westlich geplante Wohngebiet „Lippewohnpark“, das östlich geplante Zentralhallenbad sowie den vorgelagerten Uferbereich auf. Das „Lippedreieck“ liegt im Schnittpunkt zwischen Stadt- und Landschaftsraum und wird daraus seine eigenen Qualitäten formulieren. Die besondere Lage des Wettbewerbraums in der Stadt beinhaltet ein Potential, die Lünener Innenstadt mit dem Naturschutzgebiet „Lippeaue“ westlich der Konrad-Adenauer-Straße zu vernetzen.
Konzept
Das Konzept greift die besondere Lage des „Lippedreiecks“ zwischen Stadt und Landschaft auf und öffnet das Gebiet durch zwei Plätze zum Stadt- und zum Landschaftsraum. Der Lünenbadplatz verbindet das „Lippedreieck“ mit der Stadt. Die Lippeterrasse erschließt das Lippeufer. Durch die Öffnung zum Fluss wird die attraktive Wohnlage an der Lippe gestärkt. Unterstützt werden die zwei Plätze durch ein neues Wegekonzept, welches die Verknüpfung des urbanen Kerns von Lünen und dem Freiraum stärkt.
Freiraumplanerischer Entwurf
Die Ausgestaltung der zwei Plätze folgt deren unterschiedlichen Orientierungen. Der zur Stadt ausgerichtete Lünenbadplatz erhält eine städtische Gestaltung aus einem einheitlichen Belag aus Betonplatten in den Formaten 60/20, 60/40 und 60/60. Um den Platz aufzulockern wechseln sich helle und dunkle Plattenstreifen unregelmäßig ab. Dadurch wird ein einzigartiger, graphischer Belag mit einem eigenständigen Charakter hergestellt. Das Foyer schiebt sich als einziger Gebäudeteil auf den Platz, so dass der Eingang zum Hallenbad betont wird. Schulbusse können auf dem Platz wenden und die Kinder direkt vor der Schwimmhalle absetzen. Den Abschluss des Platzes Richtung Westen bildet eine doppelte Baumreihe. Darunter sind 48 Parkplätze für das Hallenbad angeordnet, die durch Hecken untergliedert werden. Die Platzfläche nördlich des Lünenbades wird neu geordnet. Neben der Wendeschleife für den Anlieferverkehr sind weitere 15 Stellplätze möglich. 9 Stellplätze befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Eingang des Hallenbades. Insgesamt werden 86 Stellplätze angeboten.
Der zur Lippe orientierte Platz wird landschaftlicher gestaltet. Wassergebundene Wegedecke wechselt sich mit Rasen- und Holzstreifen ab. Auf dem oberen Platzabschnitt bildet ein Baumdach einen klaren Raumabschluss. Darunter befindet sich ein Spielplatz für die Bewohner des Lippewohnparks. Eine Vielzahl an Spielmöglichkeiten z.B. Wackelstege, Netzbrücken, Ausschichtstürme oder Geschicklichkeitsspielgeräte wie z.B. Schaukeln oder Wippen sind in den Spielplatz integriert und bieten den Kindern ein besonderes Spielerlebnis mit Spannung und Action.
Die gesamte Deichkrone entlang des Lippedreiecks wird auf eine einheitliche Höhe von 52,50m ü. NN angepasst, so dass die Bewohner des Lippewohnparks einen freien Blick auf die Lippe erhalten. Der Höhenunterschied von der Deichkrone zum Lippeufer wird mittels einer Sitzstufenanlage aus Rasenstufen ausgeglichen. In unregelmäßigem Abstand sind Trittstufen verteilt. Am Ende der Treppenanlage öffnet sich ein Holzdeck zur Lippe hin und ermöglicht eine hohe Aufenthaltsqualität am Wasser und einen herrlichen Ausblick auf die Lippe auf der Lippeterrasse. Der Zugang zur Lippe führt zu einer verbesserten Erlebbarkeit des Flusses. Bestandsbäume sollen weitestgehend erhalten und in den Entwurf integriert werden. Auf dem Lippeuferplatz werden Bänke angeboten und laden mit Blick auf die Lippe zum Verweilen ein. Am übrigen Ufer werden die Ufergehölze erhalten und zusätzlich ufernahes Weidengebusch gepflanzt, um die Pflanzzonen zu verdichten und die freien Sichtschneisen zu verdeutlichen. Die ufernahe Pflanzung erhält somit eine hohe Bedeutung für Brutplätze. Die Vogelbrutstätten werden vom Lippeuferweg abgeschirmt.
Die Wegestruktur am Lippeufer und dem Lippewohnpark wird neu geordnet. Der bereits bestehende Lippeuferweg bleibt in seiner Lage erhalten, wird jedoch in seiner Wegeführung leicht verändert und auf 3,50m erweitert. Auf der Deichkrone wird ein zweiter parallel verlaufender Weg angelegt, der einen herrlichen Blick ins Lippetal bietet. Dieser Weg ist von untergeordneter Bedeutung für die West-Ostverbindung. Vielmehr ist er dem Wohnquartier zugeordnet und soll dieses mit dem angrenzenden Hallenbadbereich verknüpfen. Durch genügend Abstand zum „Lippewohnpark“ sowie einer Heckenpflanzung um die privaten Terrassen herum bleibt die Privatsphäre der Bewohner geschützt. Die unterschiedlichen Höhenniveaus des Lippeuferwegs und des Deichkronenwegs sind durch die Treppenanlage und einen Verbindungsweg miteinander verbunden. Am Ende der Wege des „Lippewohnparks“ führen Treppen auf den Lippeuferweg. In Verlängerung dieser Achsen werden die Gehölze entfernt und der Blick auf die Lippe freigehalten. Die Zufahrt zu den Tiefgaragen der Wohngebäude erfolgt über den Lünenbadplatz. Östlich der Graf-Adolf-Straße bis zur Treppenkaskade wird der Belag des Weges verändert. Alle Wege werden aus gefärbtem Asphalt ausgebildet. Besucherstellplätze für die Wohnbebauung befinden sich im Norden des Grundstücks.
Beleuchtung
Das Beleuchtungskonzept unterstützt das Stadt-Landschaftsthema und hebt durch gezielt Beleuchtung die Elemente des Entwurfs hervor. Der städtische Lünenbadplatz wird durch große Mastleuchten ausgeleuchtet. Der Lippeuferweg wird in ein dezentes Licht getaucht. Der Lippeuferplatz leuchtet von Innen heraus: unter den Bäumen positionierte Spots setzen die Baumkronen in Szene und generieren eine sanfte Atmosphäre auf dem Platz. Die Stufen leuchten sanft und verbreiten eine gemütliche Stimmung am Flussufer.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Arbeit überzeugt durch einen kraftvollen Gestaltungsansatz, der die heterogene
Ausgangsituation zu einem prägnanten wie richtig gesetzten Quartier im Übergang
von Stadt zur Landschaft zusammenfasst.
Das orthogonale Wegesystem entwickelt sich schlüssig aus den städtebaulichen
Vorgaben und führt nahtlos in die Uferzone der Lippe. Zwei Promenaden inszenieren
dort die vorhandene Topographie und erschließen durch ihre Hoch- und Tieflage
die besonderen Blickbeziehungen des Ortes. Subtil, wenn nicht fast zu zurückhaltend,
wird die Baumkulisse geöffnet.
Konsequent konzentrieren die Verfasser in dem ansonsten ruhigen Raum die intensiven
Bereiche auf zwei Plätze – den Uferplatz und den Lünenbadplatz. Auch
wenn am Lünenbadplatz nicht die voll erforderliche Stellplatzzahl nachgewiesen
werden konnte, so bietet sich jedoch ein überzeugendes Entree für das neue Hallenbad.
Der Uferplatz setzt geschickt die Topographie in Szene; der Uferterrasse
wird ein lichter Baumhain mit einem familiengerechten Spielplatz entgegengestellt.
Kritisch bleibt anzumerken, dass der Uferplatz mit seiner Verortung im privaten
Wohnbereich als Empfangsgeste zu groß gewählt bzw. falsch platziert wurde und
an dieser Stelle zuviel Öffentlichkeit bietet. Auch der Lünenbadplatz kann das Ziel
einer stärkeren Anknüpfung an den urbanen Kern der Stadt Lünen mit der gewählten
Platzierung und Dimensierung nur eingeschränkt erfüllen. Es überzeugt jedoch
der funktionale Ansatz eines verknüpfenden Elementes zwischen Lippewohnpark
und Lippeufer.
Insgesamt zeigt die Arbeit ein kraftvolles Konzept, dem es gelingt, mit wenigen
Elementen ein überzeugendes Ganzes zu schaffen.
Ausgangsituation zu einem prägnanten wie richtig gesetzten Quartier im Übergang
von Stadt zur Landschaft zusammenfasst.
Das orthogonale Wegesystem entwickelt sich schlüssig aus den städtebaulichen
Vorgaben und führt nahtlos in die Uferzone der Lippe. Zwei Promenaden inszenieren
dort die vorhandene Topographie und erschließen durch ihre Hoch- und Tieflage
die besonderen Blickbeziehungen des Ortes. Subtil, wenn nicht fast zu zurückhaltend,
wird die Baumkulisse geöffnet.
Konsequent konzentrieren die Verfasser in dem ansonsten ruhigen Raum die intensiven
Bereiche auf zwei Plätze – den Uferplatz und den Lünenbadplatz. Auch
wenn am Lünenbadplatz nicht die voll erforderliche Stellplatzzahl nachgewiesen
werden konnte, so bietet sich jedoch ein überzeugendes Entree für das neue Hallenbad.
Der Uferplatz setzt geschickt die Topographie in Szene; der Uferterrasse
wird ein lichter Baumhain mit einem familiengerechten Spielplatz entgegengestellt.
Kritisch bleibt anzumerken, dass der Uferplatz mit seiner Verortung im privaten
Wohnbereich als Empfangsgeste zu groß gewählt bzw. falsch platziert wurde und
an dieser Stelle zuviel Öffentlichkeit bietet. Auch der Lünenbadplatz kann das Ziel
einer stärkeren Anknüpfung an den urbanen Kern der Stadt Lünen mit der gewählten
Platzierung und Dimensierung nur eingeschränkt erfüllen. Es überzeugt jedoch
der funktionale Ansatz eines verknüpfenden Elementes zwischen Lippewohnpark
und Lippeufer.
Insgesamt zeigt die Arbeit ein kraftvolles Konzept, dem es gelingt, mit wenigen
Elementen ein überzeugendes Ganzes zu schaffen.
Übersichtsplan
Lageplan
Schnittansicht
Vogelperspektive
Lippeterrasse