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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2021

Masterplan IdF NRW - Strukturoptimierung der Standorte in Münster und Telgte

Anerkennung

Preisgeld: 20.950 EUR

behet bondzio lin architekten

Architektur

club L94

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Stammgelände:
Die Leitidee der Arbeit ist der grüne Campus, welcher auf einer starken Trennung von stillen und aktiven Bereichen basiert. Mit diesem Ansatz setzt sich die Arbeit vom Großteil der anderen Einreichungen ab und leistet einen interessanten, wenn auch kontrovers diskutierten Beitrag.

Der Auftakt mit einem weit in die Straßenflucht der Wolbecker Straße hineinragenden viergeschossigen Baukörper wird vom Preisgericht sowohl positiv als auch negativ diskutiert.

Die Adressbildung im Straßenraum wird als angemessen formuliert betrachtet, wenngleich die Baukörper weit vor die angedachte Bauflucht treten. Der Viergeschosser gibt jedoch im Verlauf der Wolbecker Straße mit ihrer heterogenen kleinteiligen Bebauung Orientierung.

Das schwer herzustellende Planungsrecht für diese Lösung ist problematisch. Eine Anpassung wäre ohne Verlust der Entwurfsidee nicht machbar.

Die funktionale Abfolge der Nutzungen auf dem Grundstück wird als gut bewertet. Die Arbeit setzt sich durch den Ansatz einer dichten Wohnbebauung im vorderen Bereich von den anderen Arbeiten ab und stärkt mit seiner Struktur die Clusterbildung.

Die Dichte der Bebauung wird, auch hinsichtlich der Qualität der Außenräume, vom Preisgericht sehr kontrovers diskutiert.

Die Campusmitte mit der angemessenen Öffnung zum Kanal ist gut gelöst. Die Verbindung der beiden angrenzenden Nutzungen Wohnen und Lehre ist mit der Gestaltung des Platzes gut vorstellbar. Die Frei-räume werden allerdings in Teilen als etwas beliebig und wenig strukturiert empfunden. Die fußläufige Wegverbindung von der Wolbecker Straße zur Campusmitte ist nicht klar herausgearbeitet und überzeugt nicht in Gänze.

Die Grundrisse im Bereich der Verwaltung und der Lehre nehmen den Wunsch der Nutzer nach Umsetzung der Ausrichtung der Lehre nach den Vorgaben des Fraunhofer-Instituts auf, bleiben aber an manchen Stellen auf der Ebene einer erweiterten Flurnutzung.

Negativ werden die Zufahrtssituation und die Position der Tiefgarage angesehen. Hier gibt es funktionale Mängel hinsichtlich der Verkehrsführung der unterschiedlichen Besuchergruppen.

Das große Manko des Entwurfs ist der Umgang mit dem Bestand und somit seiner Nachhaltigkeit. Zugunsten der Struktur mit geringer Geschossigkeit wird wenig Bestand erhalten.

Das Lehrsaalgebäude B1 wird stark überarbeitet, welches hinsichtlich des baulichen Aufwands vermutlich einem Neubau nahekommt.

Über die Schaffung vieler Einzelkubaturen, gerade im vorderen Geländebereich wird die Wirtschaftlichkeit hinsichtlich der Erstellungs- als auch der Betriebskosten vom Preisgericht in Frage gestellt.

Außenstelle: Das Außengelände ist nur rudimentär dargestellt, so dass eine Bewertung schwierig ist. Funktionale Fehler im Bereich der Schleppkurven fallen bereits im Lageplan auf.

Der Entwurf suggeriert in der Darstellung des Lageplans deutlich mehr Grünfläche als realisierbar ist.

Resümee:
Das auf einer kleiteiligen Struktur basierende Konzept stellt einen interessanten, diskussionswürdigen Beitrag zur Lösung der gestellten Aufgabe dar.