Nichtoffener Wettbewerb | 06/2021
METRO-Campus in Düsseldorf-Flingern
©Lorber Paul Architekten / rendertaxi
Perspektive Genuss Campus
2. Preis
Preisgeld: 45.000 EUR
LORBER PAUL Architektur und Städtebau
Architektur, Stadtplanung / Städtebau
Landschaftsarchitektur
Stadtplanung / Städtebau
Erläuterungstext
STÄDTEBAULICHE STRUKTUR UND GESTALT
Die Entwicklung des Metro Campus bildet das fehlende Puzzlestück in der Verbindung der Stadtteile Düsseltal, Grafenberg und Flingern aus. Das nachhaltige und zukunftsorientierte Stadtquartier wurde unter der Prämisse entwickelt, den Bewohner*innen die Vorteile des urbanen Lebens mit kurzen Wegen und üppigen Grünflächen zu bieten.
Über eine räumliche Anknüpfung von Stadt- und Naturräumen verbindet sich das Gebiet mit seiner Umgebung. Durch ihre Dichte und Körnung vermitteln die Baukörper zwischen den großmaßstäblichen Bestandsbauten des Global Gate und den losen Baukörpern in Grafental.
Das Ausreizen der Gebäudehöhen ermöglicht großzügige Freiflächen trotz hoher Dichte. Hierdurch wird ein urbanes Gebiet mit hervorragender Lebensqualität geschaffen. Alle Baukörper adressieren sich direkt oder indirekt an den zentralen Grünzug, der sich wie ein engmaschiges Netz um die Baukörper legt. Der intensive Grünraumbezug steigert die Lebensqualität und macht das Gebiet widerstandsfähiger gegen die Herausforderungen des Klimawandels. Der Park als Frischluftschneise verbessert das Mikroklima und ermöglicht eine schonende Versickerung des Regenwassers.
Die Idee eines heterogenen Gebiets spiegelt sich auch in einer abwechslungsreichen Architektursprache wider. Mehrere Investoren, Baugruppen oder Wohnbaugenossenschaften können sich die Wohnhöfe teilen und tragen so zur sozialen Durchmischung des Gebiets bei.
Der Metro Turm als erster Baustein des Quartiers ist in Holz-Hybrid-Bauweise geplant und soll so für die weitere Bebauung in Bezug auf Konstruktion und Nachhaltigkeit Vorbildcharakter haben. Zielvorstellung ist es, das gesamte Quartier in Holz-Hybrid- Bauweise zu erstellen. Der Baustoff Holz ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie für den Metro Campus. Anstatt einen hohen CO2-Ausstoß mit Betonkonstruktionen zu generieren, wird durch das Holz CO2 in den Gebäuden gebunden (CO2-Storage).
Eine Entwicklung des Gebiets in den unterschiedlichen Bauabschnitten (A/B und C) ist durch die segmentierten Baukörper problemlos möglich.
FREIRÄUME
Der Metro Platz ist der repräsentative Quartiersauftakt in Anknüpfung an die Grafenberger Allee. An den Bestand Brücke 1 über die neue öffentliche Markthalle verbunden, steht hier der Büroturm für die Metro AG als prominenter Hochpunkt des Areals. Um den Metro Turm und entlang der Brücke 2 erstreckt sich der Genuss Campus tief ins Quartier mit kleinteiligem Einzelhandel, Gastronomie und Nahversorgern im Sockel. Der Campus verknüpft sich mit dem Quartierspark und ist durch einen lebendigen, urbanen und begrünten Charakter geprägt. Über die Grünen Passagen ist ein Übergang vom Genuss Campus zum Park geschaffen worden, der die Qualitäten beider Räume verbindet.
Durch den Rückbau eines Teils der Brücke 2 entsteht eine direkte Verbindung für Fußgänger*innen zwischen dem Quartierspark, Genuss Campus und dem Stadt-Natur-Park Flingern. Das Motiv der Auftaktplätze wird an allen Flanken des Gebiets wiederholt
und bindet die Umgebung an den Metro Campus an.
METRO TURM
Zwischen Metro Platz und Genuss Campus erhebt sich der Metro Turm als prägnanter Hochpunkt und Wahrzeichen des Quartiers. In Holz-Hybrid-Bauweise errichtet, ist er ein eindeutiges Statement für Nachhaltigkeit und Klimaschutz der Metro AG. Durch den Einsatz von Holz in der Konstruktion und in der Raumgestaltung werden nicht nur CO2- Emmissionen reduziert, sondern auch ein angenehmes Raumklima geschaffen. Das Thema Holz ist im Innenraum und auch in der Fassade präsent. Durch Urban Mining können die Abbruchmaterialien aus dem Metro- und MediaMarkt Rohstoffe für die Neubauten darstellen.
Um allen Etagen den direkten Zugang zum begrünten Freiraum zu ermöglichen, windet sich vom Dachgarten ausgehend eine grüne Helix den Turm empor. Die Geschossfläche im mittleren Teil des Turms deckt den Bedarf an Büro und Laborflächen für die Metro. Die oberen Geschosse ließen sich als Erweiterungsflächen für die Metro, als extern vermietbare Büroflächen oder als Wohnapartments nutzen.
BRÜCKE 1 + 2 UND MARKTHALLE
Der Bestand der Brücke 1 und 2 wird durch den Metro Turm mit Markthalle/Foyer im Sockel zusammengefasst und ergänzt. Die einst harte Trennung der Nutzungseinheiten mit den geschlossenen Fassaden wird zu einem durchlässigen und intuitiv erlebbaren Raumgefüge, das die Nutzungseinheiten miteinander verzahnt. Eine zentrale Magistrale
läuft als innere Erschließung entlang der Brücke 2, durch die Markthalle/Foyer bis in das Foyer der Brücke 1. Die räumliche Trennung zwischen Magistrale und Marktfläche und Verkaufsflächen ist fließend.
Über die beiden offenen Seiten von Markthalle/Foyer ist eine direkte Wegeverbindung an den Metro Platz, die Piazza, den Genuss Campus, die Magistrale und Brücke 1 und 2 gegeben. Die offene und permeable Struktur dient als zentrales verbindendes Glied im Gefüge der Nutzungseinheiten.
Der mobilen Marktstände lassen sich leicht bewegen und neue Nutzungskonzepte können kontinuierlich adaptiert werden. Bei Bedarf lassen sich auch Veranstaltungen oder Kongresse in Markthalle/Foyer realisieren. Durch eine großzügige Freitreppe entsteht ein offener Zugang zum 1. OG und der offenen Dachfläche.
Die Position des LogistikHubs in der Brücke 2 ermöglicht eine Anlieferung über die Schlüterstraße. Die Weiterverteilung der Waren ins Quartier erfolgt unter minimaler verkehrlicher Belastung.
Entlang der Brücke 2 als Fassade zum Genuss Campus befindet sich das Active Grid. In diesem Raumtragwerk werden die Nutzungen der Innenräume, des Genuss Campus und der Dachfläche zusammengeführt und ergeben eine lebendige Mischung. Kleinteilige Treffpunkte und Freiräume geben die Möglichkeit, sich die Räume anzueignen. Konzerte, Diskussionsrunden und Sport können spontan im bzw. am Active Grid stattfinden.
Die Dachfläche der Brücke 2 wird zur lebendigen Landschaft mit Produktionsflächen für Lebensmittel, Aufenthaltsorten und Sportstätten. In den Gewächshäusern können das ganze Jahr über – für jeden einsehbar – Produkte erzeugt werden, die später unten in der Markthalle verkauft werden. Angebote wie Urban Farming & Gardening ermöglichen es Personen aus der Nachbarschaft hier selber aktiv zu werden und sich einzubringen.
In der Brücke 2 erhalten Einzelhandel, Biomarkt und Drogerie ihren Platz. Das erste Obergeschoss umfasst nichtkommerzielle kulturelle Bausteine, die die Muster- und Konferenzräume der Metro ergänzen. Eingeschnittene Atrien in den Bestand binden das 1. Obergeschoss in die Dachlandschaft mit ein und ermöglichen natürliche Belichtung für die Konferenzräume, Ateliers, etc.
Das Urban Gardening und das Vertical Farming werden von der Dachfläche als klar ablesbare Themen in das Sichtfeld der Besucher*innen des Genuss Campus gezogen. Die Gewächshäuser demonstrieren zeitgemäße Lebensmittelproduktion und leiten zu den Dachgärten.
WOHNHÖFE
Entlang der Walter-Eucken-Straße schirmt eine Reihe von kleinteilig strukturierten Blöcken das Gebiet von Lärmimmissionen ab. Die erhöhten Kopfbauten rhythmisieren den baulichen Abschluss zur Straße. Zum Park öffnen sich die Baukörper und terrassieren sich gen Süden hin ab. Die Gemeinschaftsflächen in den Höfen bieten Raum für nachbarschaftliche Treffpunkte und Kleinkindspielflächen.
In den abwechslungsreichen Gebäudetypologien sollen die unterschiedlichen Lebensmodelle unserer Gesellschaft in variablen Wohngrundrissen ein Zuhause finden. Ein-Personen-Haushalte kommen in den kleinen Apartments zusammen, junge Familien können Ihre Kinder in den Höfen unbesorgt spielen lassen, Cluster-Wohnungen und CoHousing ermöglichen gemeinschaftliches Zusammenleben für alle Altersgruppen. Die Bewohner*innen finden auch für die veränderten Ansprüche im Alter den passenden Wohnraum im Quartier.
Der MediaMarkt wird unmittelbar am Auftaktplatz im Erdgeschoss des ersten Wohnblocks verortet. Auf den Dachflächen sind private Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten für die Bewohner*innen untergebracht. In den Erdgeschosszonen zum Park befinden sich soziale und gemeinschaftliche Nutzungen, die entlang der Erschließungswege durch Mobility Hubs ergänzt werden.
In den Sockelzonen entlang des Parks bereichern gemeinschaftliche und soziale Einrichtungen das Leben im Viertel, wie Bewohnertreffs, Kitas, Repair Cafés und Nachbarschaftszimmer.
PUNKTHÄUSER
Die Punkthäuser legen sich wie eine Kette entlang der Schnittstelle von Park und Bestand. Sie knüpfen an die lose lineare Struktur der südlichen Bebauung von Grafental an und leiten diese ins Gebiet. Zum Campus hin verbinden Sockel die einzelnen Punkthäuser zu urbaneren und hybriden Strukturen. Seitlich des Parkabschlusses an der Metrostraße ist die Grundschule als Abschluss der Punkthäuser verortet. Die Positionierung der Schule minimiert den „Hol-Bring-Verkehr“ im Gebiet und schließt an das benachbarte Grafental an. Bei einer alternativen Planung ohne den Schulbau ließe sich der Baustein – ohne Abstriche bei der städtebaulichen Qualität – zu einem Wohnblock umgestalten.
MOBILITÄT
Um das Leben in der Stadt angenehm und nachhaltig zu gestalten, sind überzeugende Mobilitätskonzepte gefragt, die der Flexibilität ihrer Nutzer*innen entsprechen. Der Wechsel vom Leihauto zum öffentlichen Nahverkehr oder aufs Rad wird durch die verschiedenen Mobilitätsstationen erleichtert und gefördert.
Das gesamte Quartier wird weitestgehend vom motorisierten Individualverkehr freigehalten. Entlang der Gebietsaußenkanten verlaufen die Zufahrten zu den Mobility Hubs, Tiefgaragen und Besucherstellplätzen. Der außenliegende Ring an Tiefgaragenzufahrten ermöglicht ein autofreies Areal mit wohnungsnahen Stellplätzen für die Bewohner*innen. An den Knotenpunkten ergänzen Mobilitätsstationen das Angebot an Fortbewegungsmitteln durch ausleihbare PKW, Fahr- und Lastenräder. Durch den Fokus auf ÖPNV, Fuß- und Radverkehr entsteht ein beispielhafter und nachhaltiger Stadtteil.
Der zentrale Mobility Hub ist im Sockel des nördlichen Wohnhofs mit Zugang zum Metro- Platz verortet. Weitere dezentrale Mobility Hubs verteilen sich gleichmäßig über die Knotenpunkte im Areal. Um die reine Funktion des Parkens sind die Mobility Hubs durch weitere soziale Nutzungen ergänzt.
Die Erschließung der Blöcke für Feuerwehr, Müllfahrzeuge, etc. am Park erfolgt über den Parkboulevard (Shared Space).
FREIRAUM
Das neu entstehende Quartier Metro Campus Düsseldorf fungiert als Trittstein für die angrenzenden Freiraumsysteme Ostpark Düsseldorf und den Stadt-Natur-Park Flingern. Diese Funktion soll durch das freiraumplanerische Konzept gestärkt werden, ebenso soll die Identität des neuen Quartiers hervorgehoben und in ein stimmiges Gesamtkonzept integriert werden. Dabei ist es wichtig, qualitativ hochwertige öffentliche sowie private Frei- und Grünflächen zu konzipieren, die den komplexen Ansprüchen aller Nutzungsgruppen gerecht werden und gleichzeitig richtig auf den Klimawandel mit immer länger anhaltenden Hitzeperioden und Starkregenereignissen reagieren.
Die Auftaktplätze markieren die Quartierseingänge und führen in das Quartiersinnere, das sich in den urbanen Genuss Campus und den grünen Quartierspark aufgliedert. Auf den Auftaktplätzen befinden sich locker verteilt Obstgehölze, die im Frühjahr mit einem schönen Blühaspekt die Eingänge in Szene setzen. Wasser- und Sitzelemente laden zum Verweilen ein.
Den Quartiersmittelpunkt bildet die Piazza vor der Markthalle und dem Metro Turm, der Platz für Außengastronomie ermöglicht und direkt an den Quartierspark Nord anschließt. Ein Wasserspiel auf der Platzfläche wirkt dort als Anziehungspunkt für Jung und Alt.
Der Genuss Campus erhält ebenfalls ein steinernes und urbanes Erscheinungsbild, das sich jedoch im Gegensatz zu der Piazza ebenfalls mit Obstgehölzen mit besonderen Blüh- und Farbaspekten überlagert und aufgelockert wird. Stark geprägt wird dieser durch den angrenzenden Einzelhandel, die Ateliers und die Coworking Spaces. Unter den Bäumen bietet sich viel Raum für Außengastronomie und Sitzmöglichkeiten an, die den Besucher zum Sitzen und Genießen einlädt. Dadurch wird der Genuss Campus belebt und im neuen Quartier ein besonderer Kommunikationsraum geschaffen.
Nicht nur die Besucher*innen sollen dazu eingeladen werden, sich an den Früchten wie Äpfel, Birnen und Kirschen der Obstgehölze zu bedienen, sondern diese bieten gleichzeitig auch den Insekten und Vögeln eine Nahrungsquelle.
Die Grünen Passagen leiten vom Genuss Campus in den Quartierspark. Der Quartierspark fungiert als Grüne Mitte des Quartiers in dessen Zentrum sich eine große Teichfläche befindet, die bei Starkregenereignissen als Retentionsfläche fungiert und gleichzeitig aber auch als Biotop für feuchtigkeitsliebende Flora und Fauna. Die multifunktionale Rasenfläche bietet Platz für Spiel, Sport und Spaß und wird durch vielfältige, angrenzende Nutzungsstrukturen wie Kita, Grundschule und Wohnbebauung geprägt. Durch eine klare Zonierung sind jedoch Kita Außenflächen sowie der Schulhof eindeutig den Gebäuden zugeordnet und von den öffentlichen Bereichen abgegrenzt.
Das Rückgrat des Quartiersparks bildet der Grüne Boulevard – der als Haupterschließung für Fuß- und Radverkehr dient und den Quartierspark Süd und Nord verbindet. Entlang des Boulevards sind im regelmäßigen Abstand Sitzelemente mit Blick in den Park angeordnet. Zwischen den Bänken befinden sich Staudenbeete mit Blühpflanzen, die als Bienenweide für Insekten und als Nahrungsquelle für Vögel dient. Das dazwischen gelagerte Gelenk bietet Platz für eine grüne, öffentliche Spielfläche im Park und setzt sich durch sein Erscheinungsbild vom Quartierspark ab.
Die privaten Grünflächen sind den Gebäuden ebenfalls klar zugeordnet – halböffentliche Wohnhöfe befinden sich in den Innenhöfen der Gebäude. In jedem Innenhof befindet sind eine Kleinkind-Spielfläche.
Im Hinblick auf Klimaschutz und den Klimaanpassungsmaßnahmen wurde darauf geachtet, die Flächenversiegelung auf ein Minimum zu reduzieren, Plätze und
Straßen/Wege mit Gehölzen zu begrünen, um für ausreichend Verschattung zu sorgen und Grünflächen wassersensibel zu gestalten
Das Wasserspiel auf der Piazza sowie einzelne Wasserelemente auf den Auftaktplätzen, sorgen für ausreichend Abkühlung in den heißen Sommermonaten.
Das neue Quartier soll auch der Nachbarschaft aus den angrenzenden neuen Gebieten südlich der Metro und des Grafentals im Norden als neuer Aufenthaltsraum dienen und ein starker neuer Trittstein im bestehenden Freiraumsystem darstellen. Dadurch wird das Konzept nicht nur den Anforderungen des Klima- & Umweltschutzes gerecht, sondern bildet auch einen großen sozialen Baustein für die Düsseldorfer Bevölkerung.
Die Entwicklung des Metro Campus bildet das fehlende Puzzlestück in der Verbindung der Stadtteile Düsseltal, Grafenberg und Flingern aus. Das nachhaltige und zukunftsorientierte Stadtquartier wurde unter der Prämisse entwickelt, den Bewohner*innen die Vorteile des urbanen Lebens mit kurzen Wegen und üppigen Grünflächen zu bieten.
Über eine räumliche Anknüpfung von Stadt- und Naturräumen verbindet sich das Gebiet mit seiner Umgebung. Durch ihre Dichte und Körnung vermitteln die Baukörper zwischen den großmaßstäblichen Bestandsbauten des Global Gate und den losen Baukörpern in Grafental.
Das Ausreizen der Gebäudehöhen ermöglicht großzügige Freiflächen trotz hoher Dichte. Hierdurch wird ein urbanes Gebiet mit hervorragender Lebensqualität geschaffen. Alle Baukörper adressieren sich direkt oder indirekt an den zentralen Grünzug, der sich wie ein engmaschiges Netz um die Baukörper legt. Der intensive Grünraumbezug steigert die Lebensqualität und macht das Gebiet widerstandsfähiger gegen die Herausforderungen des Klimawandels. Der Park als Frischluftschneise verbessert das Mikroklima und ermöglicht eine schonende Versickerung des Regenwassers.
Die Idee eines heterogenen Gebiets spiegelt sich auch in einer abwechslungsreichen Architektursprache wider. Mehrere Investoren, Baugruppen oder Wohnbaugenossenschaften können sich die Wohnhöfe teilen und tragen so zur sozialen Durchmischung des Gebiets bei.
Der Metro Turm als erster Baustein des Quartiers ist in Holz-Hybrid-Bauweise geplant und soll so für die weitere Bebauung in Bezug auf Konstruktion und Nachhaltigkeit Vorbildcharakter haben. Zielvorstellung ist es, das gesamte Quartier in Holz-Hybrid- Bauweise zu erstellen. Der Baustoff Holz ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie für den Metro Campus. Anstatt einen hohen CO2-Ausstoß mit Betonkonstruktionen zu generieren, wird durch das Holz CO2 in den Gebäuden gebunden (CO2-Storage).
Eine Entwicklung des Gebiets in den unterschiedlichen Bauabschnitten (A/B und C) ist durch die segmentierten Baukörper problemlos möglich.
FREIRÄUME
Der Metro Platz ist der repräsentative Quartiersauftakt in Anknüpfung an die Grafenberger Allee. An den Bestand Brücke 1 über die neue öffentliche Markthalle verbunden, steht hier der Büroturm für die Metro AG als prominenter Hochpunkt des Areals. Um den Metro Turm und entlang der Brücke 2 erstreckt sich der Genuss Campus tief ins Quartier mit kleinteiligem Einzelhandel, Gastronomie und Nahversorgern im Sockel. Der Campus verknüpft sich mit dem Quartierspark und ist durch einen lebendigen, urbanen und begrünten Charakter geprägt. Über die Grünen Passagen ist ein Übergang vom Genuss Campus zum Park geschaffen worden, der die Qualitäten beider Räume verbindet.
Durch den Rückbau eines Teils der Brücke 2 entsteht eine direkte Verbindung für Fußgänger*innen zwischen dem Quartierspark, Genuss Campus und dem Stadt-Natur-Park Flingern. Das Motiv der Auftaktplätze wird an allen Flanken des Gebiets wiederholt
und bindet die Umgebung an den Metro Campus an.
METRO TURM
Zwischen Metro Platz und Genuss Campus erhebt sich der Metro Turm als prägnanter Hochpunkt und Wahrzeichen des Quartiers. In Holz-Hybrid-Bauweise errichtet, ist er ein eindeutiges Statement für Nachhaltigkeit und Klimaschutz der Metro AG. Durch den Einsatz von Holz in der Konstruktion und in der Raumgestaltung werden nicht nur CO2- Emmissionen reduziert, sondern auch ein angenehmes Raumklima geschaffen. Das Thema Holz ist im Innenraum und auch in der Fassade präsent. Durch Urban Mining können die Abbruchmaterialien aus dem Metro- und MediaMarkt Rohstoffe für die Neubauten darstellen.
Um allen Etagen den direkten Zugang zum begrünten Freiraum zu ermöglichen, windet sich vom Dachgarten ausgehend eine grüne Helix den Turm empor. Die Geschossfläche im mittleren Teil des Turms deckt den Bedarf an Büro und Laborflächen für die Metro. Die oberen Geschosse ließen sich als Erweiterungsflächen für die Metro, als extern vermietbare Büroflächen oder als Wohnapartments nutzen.
BRÜCKE 1 + 2 UND MARKTHALLE
Der Bestand der Brücke 1 und 2 wird durch den Metro Turm mit Markthalle/Foyer im Sockel zusammengefasst und ergänzt. Die einst harte Trennung der Nutzungseinheiten mit den geschlossenen Fassaden wird zu einem durchlässigen und intuitiv erlebbaren Raumgefüge, das die Nutzungseinheiten miteinander verzahnt. Eine zentrale Magistrale
läuft als innere Erschließung entlang der Brücke 2, durch die Markthalle/Foyer bis in das Foyer der Brücke 1. Die räumliche Trennung zwischen Magistrale und Marktfläche und Verkaufsflächen ist fließend.
Über die beiden offenen Seiten von Markthalle/Foyer ist eine direkte Wegeverbindung an den Metro Platz, die Piazza, den Genuss Campus, die Magistrale und Brücke 1 und 2 gegeben. Die offene und permeable Struktur dient als zentrales verbindendes Glied im Gefüge der Nutzungseinheiten.
Der mobilen Marktstände lassen sich leicht bewegen und neue Nutzungskonzepte können kontinuierlich adaptiert werden. Bei Bedarf lassen sich auch Veranstaltungen oder Kongresse in Markthalle/Foyer realisieren. Durch eine großzügige Freitreppe entsteht ein offener Zugang zum 1. OG und der offenen Dachfläche.
Die Position des LogistikHubs in der Brücke 2 ermöglicht eine Anlieferung über die Schlüterstraße. Die Weiterverteilung der Waren ins Quartier erfolgt unter minimaler verkehrlicher Belastung.
Entlang der Brücke 2 als Fassade zum Genuss Campus befindet sich das Active Grid. In diesem Raumtragwerk werden die Nutzungen der Innenräume, des Genuss Campus und der Dachfläche zusammengeführt und ergeben eine lebendige Mischung. Kleinteilige Treffpunkte und Freiräume geben die Möglichkeit, sich die Räume anzueignen. Konzerte, Diskussionsrunden und Sport können spontan im bzw. am Active Grid stattfinden.
Die Dachfläche der Brücke 2 wird zur lebendigen Landschaft mit Produktionsflächen für Lebensmittel, Aufenthaltsorten und Sportstätten. In den Gewächshäusern können das ganze Jahr über – für jeden einsehbar – Produkte erzeugt werden, die später unten in der Markthalle verkauft werden. Angebote wie Urban Farming & Gardening ermöglichen es Personen aus der Nachbarschaft hier selber aktiv zu werden und sich einzubringen.
In der Brücke 2 erhalten Einzelhandel, Biomarkt und Drogerie ihren Platz. Das erste Obergeschoss umfasst nichtkommerzielle kulturelle Bausteine, die die Muster- und Konferenzräume der Metro ergänzen. Eingeschnittene Atrien in den Bestand binden das 1. Obergeschoss in die Dachlandschaft mit ein und ermöglichen natürliche Belichtung für die Konferenzräume, Ateliers, etc.
Das Urban Gardening und das Vertical Farming werden von der Dachfläche als klar ablesbare Themen in das Sichtfeld der Besucher*innen des Genuss Campus gezogen. Die Gewächshäuser demonstrieren zeitgemäße Lebensmittelproduktion und leiten zu den Dachgärten.
WOHNHÖFE
Entlang der Walter-Eucken-Straße schirmt eine Reihe von kleinteilig strukturierten Blöcken das Gebiet von Lärmimmissionen ab. Die erhöhten Kopfbauten rhythmisieren den baulichen Abschluss zur Straße. Zum Park öffnen sich die Baukörper und terrassieren sich gen Süden hin ab. Die Gemeinschaftsflächen in den Höfen bieten Raum für nachbarschaftliche Treffpunkte und Kleinkindspielflächen.
In den abwechslungsreichen Gebäudetypologien sollen die unterschiedlichen Lebensmodelle unserer Gesellschaft in variablen Wohngrundrissen ein Zuhause finden. Ein-Personen-Haushalte kommen in den kleinen Apartments zusammen, junge Familien können Ihre Kinder in den Höfen unbesorgt spielen lassen, Cluster-Wohnungen und CoHousing ermöglichen gemeinschaftliches Zusammenleben für alle Altersgruppen. Die Bewohner*innen finden auch für die veränderten Ansprüche im Alter den passenden Wohnraum im Quartier.
Der MediaMarkt wird unmittelbar am Auftaktplatz im Erdgeschoss des ersten Wohnblocks verortet. Auf den Dachflächen sind private Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten für die Bewohner*innen untergebracht. In den Erdgeschosszonen zum Park befinden sich soziale und gemeinschaftliche Nutzungen, die entlang der Erschließungswege durch Mobility Hubs ergänzt werden.
In den Sockelzonen entlang des Parks bereichern gemeinschaftliche und soziale Einrichtungen das Leben im Viertel, wie Bewohnertreffs, Kitas, Repair Cafés und Nachbarschaftszimmer.
PUNKTHÄUSER
Die Punkthäuser legen sich wie eine Kette entlang der Schnittstelle von Park und Bestand. Sie knüpfen an die lose lineare Struktur der südlichen Bebauung von Grafental an und leiten diese ins Gebiet. Zum Campus hin verbinden Sockel die einzelnen Punkthäuser zu urbaneren und hybriden Strukturen. Seitlich des Parkabschlusses an der Metrostraße ist die Grundschule als Abschluss der Punkthäuser verortet. Die Positionierung der Schule minimiert den „Hol-Bring-Verkehr“ im Gebiet und schließt an das benachbarte Grafental an. Bei einer alternativen Planung ohne den Schulbau ließe sich der Baustein – ohne Abstriche bei der städtebaulichen Qualität – zu einem Wohnblock umgestalten.
MOBILITÄT
Um das Leben in der Stadt angenehm und nachhaltig zu gestalten, sind überzeugende Mobilitätskonzepte gefragt, die der Flexibilität ihrer Nutzer*innen entsprechen. Der Wechsel vom Leihauto zum öffentlichen Nahverkehr oder aufs Rad wird durch die verschiedenen Mobilitätsstationen erleichtert und gefördert.
Das gesamte Quartier wird weitestgehend vom motorisierten Individualverkehr freigehalten. Entlang der Gebietsaußenkanten verlaufen die Zufahrten zu den Mobility Hubs, Tiefgaragen und Besucherstellplätzen. Der außenliegende Ring an Tiefgaragenzufahrten ermöglicht ein autofreies Areal mit wohnungsnahen Stellplätzen für die Bewohner*innen. An den Knotenpunkten ergänzen Mobilitätsstationen das Angebot an Fortbewegungsmitteln durch ausleihbare PKW, Fahr- und Lastenräder. Durch den Fokus auf ÖPNV, Fuß- und Radverkehr entsteht ein beispielhafter und nachhaltiger Stadtteil.
Der zentrale Mobility Hub ist im Sockel des nördlichen Wohnhofs mit Zugang zum Metro- Platz verortet. Weitere dezentrale Mobility Hubs verteilen sich gleichmäßig über die Knotenpunkte im Areal. Um die reine Funktion des Parkens sind die Mobility Hubs durch weitere soziale Nutzungen ergänzt.
Die Erschließung der Blöcke für Feuerwehr, Müllfahrzeuge, etc. am Park erfolgt über den Parkboulevard (Shared Space).
FREIRAUM
Das neu entstehende Quartier Metro Campus Düsseldorf fungiert als Trittstein für die angrenzenden Freiraumsysteme Ostpark Düsseldorf und den Stadt-Natur-Park Flingern. Diese Funktion soll durch das freiraumplanerische Konzept gestärkt werden, ebenso soll die Identität des neuen Quartiers hervorgehoben und in ein stimmiges Gesamtkonzept integriert werden. Dabei ist es wichtig, qualitativ hochwertige öffentliche sowie private Frei- und Grünflächen zu konzipieren, die den komplexen Ansprüchen aller Nutzungsgruppen gerecht werden und gleichzeitig richtig auf den Klimawandel mit immer länger anhaltenden Hitzeperioden und Starkregenereignissen reagieren.
Die Auftaktplätze markieren die Quartierseingänge und führen in das Quartiersinnere, das sich in den urbanen Genuss Campus und den grünen Quartierspark aufgliedert. Auf den Auftaktplätzen befinden sich locker verteilt Obstgehölze, die im Frühjahr mit einem schönen Blühaspekt die Eingänge in Szene setzen. Wasser- und Sitzelemente laden zum Verweilen ein.
Den Quartiersmittelpunkt bildet die Piazza vor der Markthalle und dem Metro Turm, der Platz für Außengastronomie ermöglicht und direkt an den Quartierspark Nord anschließt. Ein Wasserspiel auf der Platzfläche wirkt dort als Anziehungspunkt für Jung und Alt.
Der Genuss Campus erhält ebenfalls ein steinernes und urbanes Erscheinungsbild, das sich jedoch im Gegensatz zu der Piazza ebenfalls mit Obstgehölzen mit besonderen Blüh- und Farbaspekten überlagert und aufgelockert wird. Stark geprägt wird dieser durch den angrenzenden Einzelhandel, die Ateliers und die Coworking Spaces. Unter den Bäumen bietet sich viel Raum für Außengastronomie und Sitzmöglichkeiten an, die den Besucher zum Sitzen und Genießen einlädt. Dadurch wird der Genuss Campus belebt und im neuen Quartier ein besonderer Kommunikationsraum geschaffen.
Nicht nur die Besucher*innen sollen dazu eingeladen werden, sich an den Früchten wie Äpfel, Birnen und Kirschen der Obstgehölze zu bedienen, sondern diese bieten gleichzeitig auch den Insekten und Vögeln eine Nahrungsquelle.
Die Grünen Passagen leiten vom Genuss Campus in den Quartierspark. Der Quartierspark fungiert als Grüne Mitte des Quartiers in dessen Zentrum sich eine große Teichfläche befindet, die bei Starkregenereignissen als Retentionsfläche fungiert und gleichzeitig aber auch als Biotop für feuchtigkeitsliebende Flora und Fauna. Die multifunktionale Rasenfläche bietet Platz für Spiel, Sport und Spaß und wird durch vielfältige, angrenzende Nutzungsstrukturen wie Kita, Grundschule und Wohnbebauung geprägt. Durch eine klare Zonierung sind jedoch Kita Außenflächen sowie der Schulhof eindeutig den Gebäuden zugeordnet und von den öffentlichen Bereichen abgegrenzt.
Das Rückgrat des Quartiersparks bildet der Grüne Boulevard – der als Haupterschließung für Fuß- und Radverkehr dient und den Quartierspark Süd und Nord verbindet. Entlang des Boulevards sind im regelmäßigen Abstand Sitzelemente mit Blick in den Park angeordnet. Zwischen den Bänken befinden sich Staudenbeete mit Blühpflanzen, die als Bienenweide für Insekten und als Nahrungsquelle für Vögel dient. Das dazwischen gelagerte Gelenk bietet Platz für eine grüne, öffentliche Spielfläche im Park und setzt sich durch sein Erscheinungsbild vom Quartierspark ab.
Die privaten Grünflächen sind den Gebäuden ebenfalls klar zugeordnet – halböffentliche Wohnhöfe befinden sich in den Innenhöfen der Gebäude. In jedem Innenhof befindet sind eine Kleinkind-Spielfläche.
Im Hinblick auf Klimaschutz und den Klimaanpassungsmaßnahmen wurde darauf geachtet, die Flächenversiegelung auf ein Minimum zu reduzieren, Plätze und
Straßen/Wege mit Gehölzen zu begrünen, um für ausreichend Verschattung zu sorgen und Grünflächen wassersensibel zu gestalten
Das Wasserspiel auf der Piazza sowie einzelne Wasserelemente auf den Auftaktplätzen, sorgen für ausreichend Abkühlung in den heißen Sommermonaten.
Das neue Quartier soll auch der Nachbarschaft aus den angrenzenden neuen Gebieten südlich der Metro und des Grafentals im Norden als neuer Aufenthaltsraum dienen und ein starker neuer Trittstein im bestehenden Freiraumsystem darstellen. Dadurch wird das Konzept nicht nur den Anforderungen des Klima- & Umweltschutzes gerecht, sondern bildet auch einen großen sozialen Baustein für die Düsseldorfer Bevölkerung.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Arbeit liefert das fehlende Puzzleteil zwischen den Stadtteilen Grafenberg Flingern und Düsseltal. Durch eine klare Zonierung zweier Gebäudetypologien gelingt zum einen der urbane Anschluss an das vorhandene Gewerbe im Westen als auch die Verzahnung der neuen Wohnbereiche mit den benachbarten Quartieren.
Wohnhöfe, Punktgebäude und der Metroturm als Hochpunkt sind städtebaulich sehr überzeugend um die sich von Süden nach Nord-Westen angeordnete Abfolge von Plätzen und Grünflächen angeordnet.
So entsteht im Westen ein sehr attraktiver urbaner Genuss-Campus als Verbindungs- und Lebensachse. Im Nord-Osten bieten Wohnhöfe zur Walter-Eucker-Straße vor Verkehrslärm geschützte kleinteiligere Angebote, die eine abwechslungsreiche und vielfältige Architektur ermöglichen.
Die Mischung und Anordnung der verschiedenen Nutzungen ist wohl überlegt und überzeugt bis auf wenige Ausnahmen im Bereich der Kita-Nutzungen. Der motorisierte Individualverkehr wird konsequent an den Rand des Quartiers verlagert und durch klug platzierte Mobilitätshubs ergänzt.
Durch eine große Anzahl unterschiedlicher Aufenthaltsqualitäten der Plätze, Freiflächen und Innenhöfe ist eine große Vielfalt gewährleistet, die verspricht für alle Bedürfnisse ein Angebot bieten zu können. Die Verfasser entwickeln den Freiraum für das neue Quartier als Trittsein für die angrenzenden Freiraumsysteme Flingern und Ostpark Düsseldorf mit einem System großzügiger Freiräume (Aktivitäten, Wiese, befestigte Flächen). Deren Dimensionierung, Flächenzuschnitte und das Nutzungsangebot wirken angemessen. Großzügige Verknüpfungen nach Außen machen das neue Quartier durchlässig und einladend.
Auftaktplätze, Quartierspark, Spielplätze und Räume für Nachbarschaften bilden abwechslungsreiche und nutzerfreundliche Freiräume, die zwangloses Beieinander fördern. Verbindungen innerhalb des Quartiers werden nicht über strenge Achsen, sondern über grüne Passagen definiert. Mit dieser wohltuenden Geste stärken die Verfasser die Aufenthaltsqualität und wandeln so Transit- in Aufenthaltsräumen um. Der Wechsel von offenen zu baumbestandenen Flächen bildet – auch mit Blick auf die klimatischen Anforderungen – sehr vielfältige Räume innerhalb des Quartiers.
Leider treffen die Verfasser bis auf Minimierung der Versiegelung und Retentionsflächen keine detaillierteren Aussagen zu Aspekten der Nachhaltigkeit im Freiraum. Hier wären insbesondere Aussagen auch im Zusammenspiel mit der Architektur wünschenswert gewesen.
Der Metroturm setzt als ein Gebäude in Holzhybridbauweise mit „Up-Gecyceltem“ Betonkern ein klares Statement für nachhaltiges Bauen und sollte auf Wunsch der Entwurfsverfasser durch eine komplette Holzhybridbauweise im Quartier ergänzt werden.
Insgesamt überzeugt die städtebauliche Qualität und die Qualität der Freiflächen, wenngleich die erdgeschossige Nutzung der Punkthäuser entlang des Quartiersparks und die Lage des Quartiersweihers mit im Schatten liegender Terrasse hinterfragt werden. Die erreichte Dichte liegt deutlich unterhalb vergleichbarer Arbeiten.
Wohnhöfe, Punktgebäude und der Metroturm als Hochpunkt sind städtebaulich sehr überzeugend um die sich von Süden nach Nord-Westen angeordnete Abfolge von Plätzen und Grünflächen angeordnet.
So entsteht im Westen ein sehr attraktiver urbaner Genuss-Campus als Verbindungs- und Lebensachse. Im Nord-Osten bieten Wohnhöfe zur Walter-Eucker-Straße vor Verkehrslärm geschützte kleinteiligere Angebote, die eine abwechslungsreiche und vielfältige Architektur ermöglichen.
Die Mischung und Anordnung der verschiedenen Nutzungen ist wohl überlegt und überzeugt bis auf wenige Ausnahmen im Bereich der Kita-Nutzungen. Der motorisierte Individualverkehr wird konsequent an den Rand des Quartiers verlagert und durch klug platzierte Mobilitätshubs ergänzt.
Durch eine große Anzahl unterschiedlicher Aufenthaltsqualitäten der Plätze, Freiflächen und Innenhöfe ist eine große Vielfalt gewährleistet, die verspricht für alle Bedürfnisse ein Angebot bieten zu können. Die Verfasser entwickeln den Freiraum für das neue Quartier als Trittsein für die angrenzenden Freiraumsysteme Flingern und Ostpark Düsseldorf mit einem System großzügiger Freiräume (Aktivitäten, Wiese, befestigte Flächen). Deren Dimensionierung, Flächenzuschnitte und das Nutzungsangebot wirken angemessen. Großzügige Verknüpfungen nach Außen machen das neue Quartier durchlässig und einladend.
Auftaktplätze, Quartierspark, Spielplätze und Räume für Nachbarschaften bilden abwechslungsreiche und nutzerfreundliche Freiräume, die zwangloses Beieinander fördern. Verbindungen innerhalb des Quartiers werden nicht über strenge Achsen, sondern über grüne Passagen definiert. Mit dieser wohltuenden Geste stärken die Verfasser die Aufenthaltsqualität und wandeln so Transit- in Aufenthaltsräumen um. Der Wechsel von offenen zu baumbestandenen Flächen bildet – auch mit Blick auf die klimatischen Anforderungen – sehr vielfältige Räume innerhalb des Quartiers.
Leider treffen die Verfasser bis auf Minimierung der Versiegelung und Retentionsflächen keine detaillierteren Aussagen zu Aspekten der Nachhaltigkeit im Freiraum. Hier wären insbesondere Aussagen auch im Zusammenspiel mit der Architektur wünschenswert gewesen.
Der Metroturm setzt als ein Gebäude in Holzhybridbauweise mit „Up-Gecyceltem“ Betonkern ein klares Statement für nachhaltiges Bauen und sollte auf Wunsch der Entwurfsverfasser durch eine komplette Holzhybridbauweise im Quartier ergänzt werden.
Insgesamt überzeugt die städtebauliche Qualität und die Qualität der Freiflächen, wenngleich die erdgeschossige Nutzung der Punkthäuser entlang des Quartiersparks und die Lage des Quartiersweihers mit im Schatten liegender Terrasse hinterfragt werden. Die erreichte Dichte liegt deutlich unterhalb vergleichbarer Arbeiten.
©Lorber Paul Architekten / rendertaxi
Perspektive Park
©Lorber Paul Architekten / rendertaxi
Vogelperspektive
©Lorber Paul Architekten / club L94
Lageplan
©Lorber Paul Architekten
Städtebauliche Leitidee
©Lorber Paul Architekten
Städtebau
©Lorber Paul Architekten
Nutzung
©Lorber Paul Architekten
Aktivierung und Vernetzung der METRO Bestandsbauten
©Lorber Paul Architekten
Schnitt
©Lorber Paul Architekten
Ansicht
©Lorber Paul Architekten
Klimagerechte Stadt
©Lorber Paul Architekten
Modellfoto