Nichtoffener Wettbewerb | 10/2017
Modulare KITA-Bauten für Berlin - Typ 150 minus
3. Preis
Preisgeld: 10.000 EUR
Architektur
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Vjekoslav Buha, Stephan Adelbrecht, Daniel Glebe, Philipp Sontach
Tragwerksplanung
Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH
TGA-Fachplanung
TOPOS Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Modularität / serielles Konzept / Elementierung
Der gewünschte schnelle, kostengünstige, ökologische und serielle Bau von mehreren Kitas, lässt sich mit einem Holz- Modulbausystem nach unserer Erfahrung am besten umsetzen. Dabei sind drei Faktoren von wesentlicher Bedeutung: die modulare Typologie, die Konstruktion, sowie das Konzept zum Brandschutz und zur technischen Gebäudeausstattung.
Wir schlagen eine Grundrisstypologie vor, die auf der modularen Ausbildung immer gleicher Grundrisseinheiten beruht. Das Grundmodul ist eine kompakte Rechteckfigur aus einem Gruppenraum, einem Differenzierungs-(Ruhe)Raum und der dazugehörigen Sanitäreinheit. Diese bedienten Grundmodule werden um eine offene Mitte herum mit dienenden Modulen ergänzt. Dieses modulare ringförmige Raumgefüge wird auf drei Geschossen gestapelt. Vor jedem Geschoss befindet sich ein Fluchtbalkon, der in zwei notwendige Treppenräume entfluchtet. Nach Innen entsteht so ein großzügiger kommunikativer Freiraum mit offenen Freitreppen, einem Oberlicht und versetzten Lufträumen durch die Geschosse. Das besondere Konzept der Kita Typ 150 Minus besteht darin, dass eine dreigeschossige 10-gruppige Basiskita durch Herausnehmen des Gebäudemittelteils zu einer 8-gruppigen Kita verkleinert werden kann. Bei dem Transformationsprozess handelt es sich lediglich um das Entfernen von zwei mittig gelegenen Mehrzweckräumen und um die Nutzungsänderung (ohne Eingriff in die Konstruktion) von zwei Gruppenmodulen in Mehrzweckmodule.
Die Differenzierung von U3 und Ü3 Gruppen erfolgt auf eine baulich einfache und flexible Art: Während Ü3-Kinder das Gruppenmodul und den Sanitärbereich über einen kleinen Flur betreten, ist bei den U3-Gruppen der Sanitärbereich an den Gruppenraum angebunden, größer und mit einem Wickeltisch mit Brause ausgestattet.
Der gewünschte schnelle, kostengünstige, ökologische und serielle Bau von mehreren Kitas, lässt sich mit einem Holz- Modulbausystem nach unserer Erfahrung am besten umsetzen. Dabei sind drei Faktoren von wesentlicher Bedeutung: die modulare Typologie, die Konstruktion, sowie das Konzept zum Brandschutz und zur technischen Gebäudeausstattung.
Wir schlagen eine Grundrisstypologie vor, die auf der modularen Ausbildung immer gleicher Grundrisseinheiten beruht. Das Grundmodul ist eine kompakte Rechteckfigur aus einem Gruppenraum, einem Differenzierungs-(Ruhe)Raum und der dazugehörigen Sanitäreinheit. Diese bedienten Grundmodule werden um eine offene Mitte herum mit dienenden Modulen ergänzt. Dieses modulare ringförmige Raumgefüge wird auf drei Geschossen gestapelt. Vor jedem Geschoss befindet sich ein Fluchtbalkon, der in zwei notwendige Treppenräume entfluchtet. Nach Innen entsteht so ein großzügiger kommunikativer Freiraum mit offenen Freitreppen, einem Oberlicht und versetzten Lufträumen durch die Geschosse. Das besondere Konzept der Kita Typ 150 Minus besteht darin, dass eine dreigeschossige 10-gruppige Basiskita durch Herausnehmen des Gebäudemittelteils zu einer 8-gruppigen Kita verkleinert werden kann. Bei dem Transformationsprozess handelt es sich lediglich um das Entfernen von zwei mittig gelegenen Mehrzweckräumen und um die Nutzungsänderung (ohne Eingriff in die Konstruktion) von zwei Gruppenmodulen in Mehrzweckmodule.
Die Differenzierung von U3 und Ü3 Gruppen erfolgt auf eine baulich einfache und flexible Art: Während Ü3-Kinder das Gruppenmodul und den Sanitärbereich über einen kleinen Flur betreten, ist bei den U3-Gruppen der Sanitärbereich an den Gruppenraum angebunden, größer und mit einem Wickeltisch mit Brause ausgestattet.
Beurteilung durch das Preisgericht
Geplant ist für beide Größenvarianten ein kompakter solitärer Holzbau, mit einem überzeugenden Erscheinungsbild. Mit der ringförmigen Anordnung aller Raumeinheiten um eine offene zentrale Hallenzone entsteht ein in sich schlüssiger Baukörper. Eine Anpassung an unterschiedliche Grundstückssituationen ist bei dieser Konfiguration allerdings nur durch Spiegelung oder Drehung des Grundrisses möglich. Der Grundstücksflächenbedarf ist relativ hoch.
Die Erschließung ist insgesamt sehr großzügig angelegt, beginnend bei dem gut auffindbaren und witterungsgeschützt eingerückten zweigeschossigen Haupteingangsbereich und fortgesetzt mit Freitreppen in über Deckenöffnungen verbundenen Hallen. Als räumliche Elemente überzeugen die Hallen, ihr Nutzwert wird kontrovers diskutiert, vor allem hinsichtlich Lärmentwicklung und Beaufsichtigung. Die offen in der Halle liegenden und somit viel Platz bietenden Garderobenzonen werden als gutes Angebot gewertet.
Die Zuordnung der Funktionen ist grundsätzlich in Ordnung. Gruppenraummodule werden in schlüssigen Varianten für U3 und Ü3 angeboten. Die Vollverglasung der Gruppen- und Gruppennebenräume über die gesamte Raumbreite ist allerdings hinsichtlich Wärmeverlust im Winter bzw. Überhitzung im Sommer fragwürdig.
Die Fluchtbalkone sind mit baulichem und betrieblichem Mehraufwand verbunden. Bemängelt wird zudem, dass der Zugang zu den Treppenräumen nicht aus dem Gebäudeinneren - auch für einen kurzen Weg zu den Außenanlagen - ermöglicht wird.
Die vorgeschlagene Konstruktion mit Holzständerwänden und weitgehend einheitlich dimensionierten Elementen wird als rationell, wirtschaftlich und flexibel bewertet. Im Sinne einer optimierten seriellen Fertigung wird die Deckenvariante in Holz gegenüber der Betonvariante bevorzugt.
Die Erschließung ist insgesamt sehr großzügig angelegt, beginnend bei dem gut auffindbaren und witterungsgeschützt eingerückten zweigeschossigen Haupteingangsbereich und fortgesetzt mit Freitreppen in über Deckenöffnungen verbundenen Hallen. Als räumliche Elemente überzeugen die Hallen, ihr Nutzwert wird kontrovers diskutiert, vor allem hinsichtlich Lärmentwicklung und Beaufsichtigung. Die offen in der Halle liegenden und somit viel Platz bietenden Garderobenzonen werden als gutes Angebot gewertet.
Die Zuordnung der Funktionen ist grundsätzlich in Ordnung. Gruppenraummodule werden in schlüssigen Varianten für U3 und Ü3 angeboten. Die Vollverglasung der Gruppen- und Gruppennebenräume über die gesamte Raumbreite ist allerdings hinsichtlich Wärmeverlust im Winter bzw. Überhitzung im Sommer fragwürdig.
Die Fluchtbalkone sind mit baulichem und betrieblichem Mehraufwand verbunden. Bemängelt wird zudem, dass der Zugang zu den Treppenräumen nicht aus dem Gebäudeinneren - auch für einen kurzen Weg zu den Außenanlagen - ermöglicht wird.
Die vorgeschlagene Konstruktion mit Holzständerwänden und weitgehend einheitlich dimensionierten Elementen wird als rationell, wirtschaftlich und flexibel bewertet. Im Sinne einer optimierten seriellen Fertigung wird die Deckenvariante in Holz gegenüber der Betonvariante bevorzugt.
©Ferdinand Heide
GR_Typ150minus(150)
©Ferdinand Heide
GR_Typ150minus(120)
©Ferdinand Heide