Nichtoffener Wettbewerb | 10/2017
Modulare KITA-Bauten für Berlin - Typ 60 plus
©blauraum
KITA-Tami Typ 60+
2. Preis
Preisgeld: 11.000 EUR
Architektur
Tragwerksplanung
Ingenieurbüro Ridder & Prigge GmbH & Co. KG
TGA-Fachplanung
Erläuterungstext
Kitabauten spielen im städtebaulichen Gefüge der Stadt eine wichtige Rolle. Gerade der Gestaltung der Lern- und Lebenswelt von Kindern im Alter bis zu sechs Jahren kommt eine besondere Bedeutung. Kleinkinder verbringen viele Stunden des Tages in diesen prägenden Räumen. Der Hauptaugenmerk im Entwurf des modularen Systems KI-TAMI liegt daher in der Ausbildung von kindgerechten Räumen, die nachhaltig und mit Freude genutzt werden und nicht als „Provisorium“ wahrgenommen werden.
TATAMI
TATAMI sind Matten aus Reisstroh, die in Japan traditionell als Fußböden verwendet werden. Sie haben eine definierte Größe und lassen sich zu Mustern legen. TATAMI ist gleichzeitig ein Flächenmaß und ein Modul für die Größe von Räumen. Das Grundmaß der TATAMI bestimmt die Dimensionierung und die Proportionen der Räume und ganzer Gebäude. TATAMI-WARI ist die Bezeichnung dieses frühzeitigen Modulsystems. Bereits seit Jahrhunderten bringt das TATAMI-System Kosten- und Zeitersparnisse im Fertigungsprozess, sowie Vorteile im Transport und Aufbau. TATAMI-Matten und Raumunterteilungen passen in den Grundriss eines jeden japanischen Hauses.
RAUMPRINZIP KITA-TAMI
KITA-TAMI greift das raumbildende Prinzip des Tatami-Systems auf.
Zu Grunde liegt die kleinste Raumgröße von 5 qm. Größere Räume werden durch die Addition des KITA-TAMI-Elements gebildet. Ein Gruppenraum (30qm) entsteht z.B. durch 6 KITA-TAMIs.
RÄUME FÜR KINDER
KITA-TAMI bietet durch seine polygonale Grundstruktur die Möglichkeit, verschiedenste Raumsituationen für Kinder herzustellen.
Rückzugsmöglichkeiten, das Zusammenfinden in Spiel- und Lernnischen, aber auch große Gemeinschaftsbereiche lassen sich abbilden.
Die einzelnen Gruppenbereiche erhalten klar ablesbare „Raumtaschen“, die sich durch die radiale Anordnung der Räume ergeben. Jede Gruppe besitzt so ihren eigenen Vorbereich. Identifizierung und Orientierung im Gebäude wird erleichtert. Das gesamte Gebäude ist barrierefrei erschlossen.
GRUNDRISSOPTIONEN
Das KITA-TAMI Holzrahmensystem ist aus planerischer und gestalterischer Sicht ein offenes System. Auf der Grundlage des vorgegebenen Konstruktionsrasters für Wände und Decken ist eine nahezu unbegrenzte Anzahl an Grundrisstypologien möglich.
ELEMENTIERTER HOLZRAHMENBAU
Das Gebäude wird modular aus vorproduzierten Boden- und Wandplatten zusammengefügt. Aussteifendes Element sind der Aufzugskern und die Sanitärzellen aus Ortbeton. Die Konstruktion besteht neben den Ortbetonelementen aus tragenden Rahmen aus Voll- oder Brettschichtholz, das durch die Wandelemente, in der Regel Holzwerkstoff oder Gipsfaserplatten, beplankt und ausgesteift wird. Die Lastabtragung erfolgt über das Rahmentragwerk und die Beplankung. Wandaufbauten können relativ dünn gehalten werden, da die Wärmedämmung in einer Ebene mit der Tragkonstruktion liegt.
TATAMI
TATAMI sind Matten aus Reisstroh, die in Japan traditionell als Fußböden verwendet werden. Sie haben eine definierte Größe und lassen sich zu Mustern legen. TATAMI ist gleichzeitig ein Flächenmaß und ein Modul für die Größe von Räumen. Das Grundmaß der TATAMI bestimmt die Dimensionierung und die Proportionen der Räume und ganzer Gebäude. TATAMI-WARI ist die Bezeichnung dieses frühzeitigen Modulsystems. Bereits seit Jahrhunderten bringt das TATAMI-System Kosten- und Zeitersparnisse im Fertigungsprozess, sowie Vorteile im Transport und Aufbau. TATAMI-Matten und Raumunterteilungen passen in den Grundriss eines jeden japanischen Hauses.
RAUMPRINZIP KITA-TAMI
KITA-TAMI greift das raumbildende Prinzip des Tatami-Systems auf.
Zu Grunde liegt die kleinste Raumgröße von 5 qm. Größere Räume werden durch die Addition des KITA-TAMI-Elements gebildet. Ein Gruppenraum (30qm) entsteht z.B. durch 6 KITA-TAMIs.
RÄUME FÜR KINDER
KITA-TAMI bietet durch seine polygonale Grundstruktur die Möglichkeit, verschiedenste Raumsituationen für Kinder herzustellen.
Rückzugsmöglichkeiten, das Zusammenfinden in Spiel- und Lernnischen, aber auch große Gemeinschaftsbereiche lassen sich abbilden.
Die einzelnen Gruppenbereiche erhalten klar ablesbare „Raumtaschen“, die sich durch die radiale Anordnung der Räume ergeben. Jede Gruppe besitzt so ihren eigenen Vorbereich. Identifizierung und Orientierung im Gebäude wird erleichtert. Das gesamte Gebäude ist barrierefrei erschlossen.
GRUNDRISSOPTIONEN
Das KITA-TAMI Holzrahmensystem ist aus planerischer und gestalterischer Sicht ein offenes System. Auf der Grundlage des vorgegebenen Konstruktionsrasters für Wände und Decken ist eine nahezu unbegrenzte Anzahl an Grundrisstypologien möglich.
ELEMENTIERTER HOLZRAHMENBAU
Das Gebäude wird modular aus vorproduzierten Boden- und Wandplatten zusammengefügt. Aussteifendes Element sind der Aufzugskern und die Sanitärzellen aus Ortbeton. Die Konstruktion besteht neben den Ortbetonelementen aus tragenden Rahmen aus Voll- oder Brettschichtholz, das durch die Wandelemente, in der Regel Holzwerkstoff oder Gipsfaserplatten, beplankt und ausgesteift wird. Die Lastabtragung erfolgt über das Rahmentragwerk und die Beplankung. Wandaufbauten können relativ dünn gehalten werden, da die Wärmedämmung in einer Ebene mit der Tragkonstruktion liegt.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Entwurf entwickelt aus der Kombination von einheitlichen polygonalen Grundelementen eine Grundrissstruktur, die als ambitionierte und innovative Umsetzung des Raumprogramms gewertet wird. Dies lässt darüber hinaus die Anpassbarkeit an verschiedene Grundstückszuschnitte erwarten.
Die Zonierung der Bereiche und die Organisation der Raumeinheiten sind im Wesentlichen funktionsgerecht. Unterschiedlich bewertet werden die entstandenen Raumzuschnitte.
Problematisch erscheint der Grundriss hinsichtlich der allgemeinen Orientierung im Gebäude sowie der Nutzbarkeit und Möblierung von Funktionsräumen, z.B. der Küche. Positiv hervorzuheben ist das Angebot natürlich belichteter und belüftbarer Sanitärzonen.
Negativ bewertet wird die überdimensionierte, ohne Tageslicht geplante Hallenzone. Die vorgesehene Nutzung als Spielflur ist zudem im Zusammenhang mit der Rettungswegeführung fragwürdig.
Die vorgeschlagene modulare Holztafelbauweise erscheint rationell, wirtschaftlich und flexibel umsetzbar. Die Ausbildung konstruktiver Details, z.B. die biege- und torsionssteife Verbindung der Deckenelemente bei größeren Spannweiten ist noch ungeklärt.
Die Zonierung der Bereiche und die Organisation der Raumeinheiten sind im Wesentlichen funktionsgerecht. Unterschiedlich bewertet werden die entstandenen Raumzuschnitte.
Problematisch erscheint der Grundriss hinsichtlich der allgemeinen Orientierung im Gebäude sowie der Nutzbarkeit und Möblierung von Funktionsräumen, z.B. der Küche. Positiv hervorzuheben ist das Angebot natürlich belichteter und belüftbarer Sanitärzonen.
Negativ bewertet wird die überdimensionierte, ohne Tageslicht geplante Hallenzone. Die vorgesehene Nutzung als Spielflur ist zudem im Zusammenhang mit der Rettungswegeführung fragwürdig.
Die vorgeschlagene modulare Holztafelbauweise erscheint rationell, wirtschaftlich und flexibel umsetzbar. Die Ausbildung konstruktiver Details, z.B. die biege- und torsionssteife Verbindung der Deckenelemente bei größeren Spannweiten ist noch ungeklärt.
©blauraum
KITA-Tami Typ 60+
KITA-Tami Typ 120
Raumprinzip KITA-Tami
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Grundriss EG - KITA-Tami Typ 60+
Grundriss 1.OG - KITA-Tami Typ 60+
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Gruppenraum - Sichtbare Holzunterkonstruktion
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Eingangsbereich
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Ansichten
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Fassadenschnitt
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Herstellung und Montage
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Grundriss EG - KITA-Tami Typ 120
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Grundriss 1.OG - KITA-Tami Typ 120