Nichtoffener Wettbewerb | 04/2022
Neubau Anne-Frank-Schule in Karlsruhe-Oberreut
©h4a Architekten
Perspektive
3. Preis
Preisgeld: 28.000 EUR
h4a Gessert + Randecker Architekten | h4a Gessert + Randecker + Legner Architekten
Architektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Nicolas Henn, jing zhao, Carina Peter, Alexander Heimbuch, Leonard Beltramo, Philip Ledwoch, Vuong Khoa Tran
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Verfasser*innen schlagen eine Campus-Struktur mit insgesamt drei Bauvolumen vor. Im 1. Bauabschnitt schaffen zwei dreigeschossige Baukörper, die im Erdgeschoss über einen überdachten Pausenbereich verbunden sind, eine eindeutige Adressbildung an der nordwestlichen Grundstücksfläche. Im 2. Bauabschnitt wird der westlich positionierte Baustein, der die Sekundarstufe 1 beinhaltet, in Richtung Süden verlängert. Kritisch bewertet wird hier die Überschreitung der westlichen Grundstücksgrenze mit der dort vorgesehenen Anlieferung. Im 3. Bauabschnitt wird ein drittes Gebäude für die Sekundarstufe 2 an der östlichen Grundstücksfläche ergänzt und somit der Campus-Gedanke komplettiert.
Die Haupterschließung erfolgt über einen gut dimensionierten Vorplatz direkt in das westliche Gebäudevolumen, wobei die vielen anderen dargestellten Zugangssituationen insgesamt als kritisch, da verunklärend bewertet werden. Die Funktionen der Mensa und des Ganztagesbetriebes sind folgerichtig direkt im Anschluss an den Haupteingangsbereich angeordnet, ebenso wie die Verwaltung mit Lehrerzimmer im nördlichen Baukörper.
Die gewählte Typologie der Häuser mit zentral angeordneten Erschließungsflächen und Lichthöfen ist stimmig und hinsichtlich der Proportionen, Aufenthaltsqualitäten und Rettungswegen gut durchdacht. Kritisch hinterfragt werden müssen aber die vorgeschlagenen Baumpflanzungen in den dafür zu kleinen Lichthofelementen. Die dargestellten Elemente der Tragstruktur erscheinen in Teilen unstimmig in Bezug auf die Raumanordnung, zeigen aber einen grundsätzlich tiefen Grad der Auseinandersetzung mit dem Thema der vorgeschlagenen Hybrid-Konstruktion.
Die Fassaden mit horizontal umlaufenden trogförmigen Pflanzkübeln und vertikalen Fassadenpfosten aus Holz sind angenehm und wertig und binden die drei Gebäudevolumen zu einem einheitlichen Campus-Komplex zusammen. Die vorgeschlagenen bodengebundene Rankpflanzen werden positiv bewertet, wohingegen die Bepflanzung der horizontal umlaufenden Tröge als zu aufwendig hinsichtlich des Unterhaltes angesehen wird.
Durch die Anordnung der Baukörper entstehen differenzierte und angemessene Freibereiche, die eine hohe Verweilqualität erwarten lassen. Der enge Bezug zum nördlich angrenzenden Hortgebäude mit den vorgeschlagenen Überdachungen wird ebenso kritisch bewertet, wie der Kopfbau des 2. Bauabschnittes, der das westliche Volumen der Campusanlage etwas verunklärt.
Insgesamt stellt die Arbeit einen guten Beitrag zur Aufgabe dar, die trotz kleinerer Unstimmigkeiten bezüglich Raumanordnung und Tragstruktur, funktional richtige Antworten gibt und eine wohltuende architektonische Haltung zeigt.
©h4a Architekten
Lageplan
©h4a Architekten
Grundriss Erdgeschoss 1. BA
©h4a Architekten
Grundriss 1. Obergeschoss 1. BA
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Grundriss 2. Obergeschoss 1. BA
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Ansicht Nord
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Ansicht Ost
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Ansicht West
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Längsschnitt
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Querschnitt