Nichtoffener Wettbewerb | 06/2021
Neubau Besucherzentrum und Umbau Besucherempfang Schloss Charlottenburg Berlin
©Thomas Müller Ivan Reimann Architekten GmbH
ein 3. Preis
Preisgeld: 11.200 EUR
WINTER Beratende Ingenieure für Gebäudetechnik
TGA-Fachplanung
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Anforderung in diesem Wettbewerb besteht in der Gratwanderung zwischen Einpassung und Eigenständigkeit. Ob die Anmutung eines eingeschossigen, hölzernen Gartenpavillons an dieser Stelle eine überzeugende Lösung darstellt, wurde im Preisgericht kontrovers diskutiert, auch wenn das Konzept im architektonischen Ausdruck die Jury voll überzeugte. Dazu tragen die elegante Dachform und das gewählte Material ebenso bei wie die feinen Rhythmen und Proportionen des gesamten Gebäudes. Schon die hier gezeigten Details, wie die vorgesetzten, sich verjüngenden Holzstützen oder der horizontale Dachabschluss, weisen auf eine hohe architektonische Qualität und Detailsicherheit hin. Das vorgegebene Baufenster wird im Norden und Süden leicht überschritten, und auch im Osten, was hier allerdings schmerzhaft im Gegenüber des Wachhäuschens auffällt.
Das Besucherzentrum ist über zwei eindeutig definierte Zugänge zugänglich. Doch ist es streng genommen allseitig über den Museumsshop und über das Bistro zu betreten, was den offenen Charakter des gesamten Gebäudes widerspiegelt. Einladende und zugleich lenkende Elemente sind die umlaufenden Sitzbänke unter dem weit auskragenden Dach.
Die funktionalen Abläufe sind insgesamt gut gelöst. Die gewünschte Abschließbarkeit der einzelnen Bereiche wird architektonisch überzeugend integriert, mit den vier eingestellten Körpern wird eine großzügige Raumfolge erreicht. Das Verlagern der WC-Bereiche in den Keller ist im Sinne der Nutzbarkeit der EG-Bereiche gut nachvollziehbar, hat aus Nutzersicht allerdings funktionale Nachteile. Für die Lüftungstechnik sind ausreichende Flächen sowohl im Keller als auch im Dach vorgesehen. Bei einer Weiterbearbeitung wäre zu prüfen, ob nicht Teile der Dachkonstruktion bzw. des Dachraums sichtbar sein könnten.
Abgesehen von der durchgängigen Holzkonstruktion sind keine besonderen Angebote hinsichtlich der Nachhaltigkeit erkennbar.
Im Küchenflügel wird mittels einer Geländemodulation ein barrierefreier Zugang in der nordöstlichen Ecke geschaffen, wodurch eine Rampe vor dem Eingang vermieden werden kann, andererseits wird durch diesen zweiten Zugang eine ambivalente Eingangssituation geschaffen.
Grundsätzlich ist die Anordnung der Funktionen gut gelöst. Im Detail sind Verbesserungen notwendig, insbesondere müssen die Toiletten in bereits „gestörte Bereiche“ verlegt werden. Nur um Einheitlichkeit im Innenraum zu schaffen, wurde der Korbbogen entfernt. Das Einbeziehen des kleinen Atriums ist gelungen, noch schöner wäre eine Verbindung Hof-Warteraum-Fassadensüdseite.
Dieser elegante Entwurf ruft in besonderem Maße danach, den vorgegebenen schwierigen Standort in dem engen historischen Kontext zu überdenken. Denn als Gartenpavillon, freistehend im Baumhain, könnte das Konzept seine Wirkung freier und großzügiger entfalten.
Denkmalpflegerische Stellungnahme
Der Entwurf bedient sich der Grundidee einer Parkarchitektur, die an die Tradition der Chinoiserien erinnert. Wegen seiner Größe und Positionierung in der Flucht der kleinen Orangerie scheint dieses Motiv nicht für die Bauaufgabe geeignet zu sein. Die Idee des Gartenpavillons, der zu allen Seiten in die Parklandschaft geöffnet ist, widerspricht dem architektonischen Gedanken der orthogonal strukturierten barocken Schlossarchitektur.
Aus denkmalpflegerischen Gründen wird der Entwurf an dieser Stelle daher als problematisch angesehen. Aus denkmalpflegerischer Sicht wird die Lösung des barrierefreien Zugangs in das Schloss positiv bewertet und als beispielhaft herausgehoben.
Das Besucherzentrum ist über zwei eindeutig definierte Zugänge zugänglich. Doch ist es streng genommen allseitig über den Museumsshop und über das Bistro zu betreten, was den offenen Charakter des gesamten Gebäudes widerspiegelt. Einladende und zugleich lenkende Elemente sind die umlaufenden Sitzbänke unter dem weit auskragenden Dach.
Die funktionalen Abläufe sind insgesamt gut gelöst. Die gewünschte Abschließbarkeit der einzelnen Bereiche wird architektonisch überzeugend integriert, mit den vier eingestellten Körpern wird eine großzügige Raumfolge erreicht. Das Verlagern der WC-Bereiche in den Keller ist im Sinne der Nutzbarkeit der EG-Bereiche gut nachvollziehbar, hat aus Nutzersicht allerdings funktionale Nachteile. Für die Lüftungstechnik sind ausreichende Flächen sowohl im Keller als auch im Dach vorgesehen. Bei einer Weiterbearbeitung wäre zu prüfen, ob nicht Teile der Dachkonstruktion bzw. des Dachraums sichtbar sein könnten.
Abgesehen von der durchgängigen Holzkonstruktion sind keine besonderen Angebote hinsichtlich der Nachhaltigkeit erkennbar.
Im Küchenflügel wird mittels einer Geländemodulation ein barrierefreier Zugang in der nordöstlichen Ecke geschaffen, wodurch eine Rampe vor dem Eingang vermieden werden kann, andererseits wird durch diesen zweiten Zugang eine ambivalente Eingangssituation geschaffen.
Grundsätzlich ist die Anordnung der Funktionen gut gelöst. Im Detail sind Verbesserungen notwendig, insbesondere müssen die Toiletten in bereits „gestörte Bereiche“ verlegt werden. Nur um Einheitlichkeit im Innenraum zu schaffen, wurde der Korbbogen entfernt. Das Einbeziehen des kleinen Atriums ist gelungen, noch schöner wäre eine Verbindung Hof-Warteraum-Fassadensüdseite.
Dieser elegante Entwurf ruft in besonderem Maße danach, den vorgegebenen schwierigen Standort in dem engen historischen Kontext zu überdenken. Denn als Gartenpavillon, freistehend im Baumhain, könnte das Konzept seine Wirkung freier und großzügiger entfalten.
Denkmalpflegerische Stellungnahme
Der Entwurf bedient sich der Grundidee einer Parkarchitektur, die an die Tradition der Chinoiserien erinnert. Wegen seiner Größe und Positionierung in der Flucht der kleinen Orangerie scheint dieses Motiv nicht für die Bauaufgabe geeignet zu sein. Die Idee des Gartenpavillons, der zu allen Seiten in die Parklandschaft geöffnet ist, widerspricht dem architektonischen Gedanken der orthogonal strukturierten barocken Schlossarchitektur.
Aus denkmalpflegerischen Gründen wird der Entwurf an dieser Stelle daher als problematisch angesehen. Aus denkmalpflegerischer Sicht wird die Lösung des barrierefreien Zugangs in das Schloss positiv bewertet und als beispielhaft herausgehoben.