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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2024

Neubau Bezirksregierung Düsseldorf

Blick von Norden auf den gestaffelten Neubau

Blick von Norden auf den gestaffelten Neubau

3. Preis

Preisgeld: 82.500 EUR

Bez+Kock Architekten Generalplaner GmbH

Architektur

asp Architekten GmbH

Architektur

wh-p Ingenieure

Tragwerksplanung

Ingenieurgesellschaft Jensch Kompakt Plan mbH

TGA-Fachplanung

Schöne Neue Welt Ingenieure PartG mbB

Fassadenplanung

Müller-BBM Building Solutions GmbH

Bauphysik, Brandschutzplanung

Grauwald Studio Gesellschaft für Architektur und Bild

Visualisierung

Architekturmodelle Boris Degen Modellbau

Modellbau

Erläuterungstext

Der Neubau der Bezirksregierung zeigt sich als 8-teiliges Volumen mit differenziert gestaffelter Höhenentwicklung. Durch diese Gliederung ergeben sich eine angemessene Maßstäblichkeit der Baumassen im Quartier und zahlreiche begehbare Dachterrassen auf unterschiedlichen Ebenen. Die Höhenstaffelung wurde so gewählt, dass am Kennedy-Damm der gewünschte adressbildende Hochpunkt für die Bezirksregierung entsteht. In seinem zentralen Bereich ist der Neubau im Hinblick auf das südlich angrenzende Verwaltungsgebäude niedriger gehalten, um an seinem westlichen Ende mit Blick auf das Wiesenforum und zum Rhein wieder an Höhe zu gewinnen. Durch die wechselseitige Höhenstaffelung ergibt sich ein allseitig einladender Baukörper ohne Rückseiten.
Das doppelt hohe Erdgeschoss beheimatet sämtliche übergeordneten Funktionen wie Foyers, Gastronomie oder Konferenz. Der öffentliche Charakter dieser Bereiche trägt maßgeblich zur Belebung des umgebenden Quartiers bei. Ein erdgeschossiger parallel zur Allee verlaufender Rücksprung markiert den Zugang zur Bezirksregierung und lässt einen geschützten Vorbereich entstehen, der zudem auch die freiräumliche Ost-West-Verbindung vom Kennedy-Damm in Richtung Rhein stärkt.

Die neue Bezirksregierung vermeidet in Ihrem architektonischen Ausdruck die bei vergleichbaren Hochhäusern häufig anzutreffende Eitelkeit und Prahlerei. Ihre offene Raumstruktur wird von geschossweise leicht ausgespreizten PV-Modul-Bändern geprägt, die dem Haus Horizontalität und Leichtigkeit verleihen. Hinzu kommen horizontale Dachgärten auf zahlreichen Ebenen, sowie vertikale Loggien und Wintergärten im Bereich der Erschließungszonen. Auf sämtlichen Etagen finden sich somit leicht erreichbare üppig durchgrünte Aufenthaltsbereiche, die als wichtige Kommunikationszonen den Arbeitsalltag der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bezirksregierung anreichern. Auf den Dachflächen der beiden Hochpunkte werden die PV-Elemente als aufgeständerte Pergola ausgebildet, so dass an oberster Stelle Orte von ganz besonderer Qualität mit Blick über das angrenzende Quartier entstehen.
Die horizontalen und vertikalen Grünelemente gliedern den Baukörper und werden zum weithin sichtbaren Zeichen für ein Hochhaus neuen Typs. Durch die Fensterbänder hindurch sind die eng getakteten Vollholzträger des Tragwerks zu sehen, die dem Gebäude eine warme Farbigkeit verleihen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser*innen schlagen eine stark differenzierte Verteilung der Baumassen und Höhenentwicklung vor, die durch acht unterschiedliche Baufelder mit vier Baukörpern, welche auf einem durchgehenden zweigeschossigen Sockel aufstehen, geschaffen wird. Die damit erzeugte Maßstäblichkeit wird vor allem auch in Bezug auf die bestehende und neu zu erstellende Umgebung (Neubau Robert Schumann Hochschule) positiv beurteilt. Der Gedanke eines gemischten, zusammengehörenden Quartiers wird so nachvollziehbar gestärkt.
Der Hochpunkt ist in Größe und Positionierung geschickt platziert, so dass er der Robert Schumann Hochschule nicht zu nah kommt, aber auch dem angrenzenden Arbeitsamt ausreichend Belichtung belässt.
Das zwischen Robert Schumann Hochschule und dem neuen Baukörper entstehende grüne Band wird durch den Rücksprung im Erdgeschoss nochmals erweitert. Hier befinden sich folgerichtig und gut platziert die Eingänge zur Bezirksregierung und dem Konferenzbereich. Richtigerwiese sind auch im weiteren Verlauf der nördlichen Platzkante des Erdgeschosses durchgehend öffentliche Nutzungen wie Kantine und Café positioniert.
Durch die interne Verbindung dieser Bereiche entlang eines eingeschnittenen Lichthofes entsteht eine übersichtliche und qualitätvolle innere Erschließung und eine gute Nutzungsverteilung. Lediglich bei Zusammenschaltung aller Konferenzräume ist der Zugang zwischen Bezirksregierung und Kantine unterbrochen. Die unterschiedliche Höhenstaffelung und der Versatz der Baukörper erzeugt in den Obergeschossen eine überwiegend sehr gute Belichtungssituation. Durch begrünte Dachterrassen und an die Baukörper angesetzte begrünte Loggien werden Freiraumqualitäten für viele Arbeitsplätze nutzbar gemacht. So entstehen qualitätsvolle Arbeitsplätze. Die kleinteiligere Grundrissstruktur führt an den Schnittstellen der Baukörper aber auch zu Sonderbereichen, die sich für klassische Arbeitsplätze weniger gut eignen. In der vorgeschlagenen Möblierung sind sie daher als Kommunikationszonen tituliert, die die Baukörper sowohl miteinander verbinden als auch über gesonderte freie Treppen einen Bezug über die Geschosse ermöglichen.
Gleichwohl sind großflächigere zusammenhängende Büroflächen nur eingeschränkt realisierbar. So können die Dezernate nicht immer zusammenhängend organisiert werden und die innere Orientierung wird durch die Vielzahl der Erschließungskerne/Aufzüge und nicht durchgehender Geschossebenen erschwert. Seitens der Nutzer wird eine nicht ausreichende Identifikation der Beschäftigten befürchtet.
Es bestehen leichte Flächendefizite in den Obergeschossen. Die Anzahl der Stellplätze in den Untergeschossen ist dagegen überdurchschnittlich hoch.
Alle Baukörper erhalten oberhalb des Sockels eine einheitliche Fassade. Dadurch wird trotz stark gegliederter Baumasse eine klare Zusammengehörigkeit und notwendige Ruhe erreicht. Die Fassade erhält durch Ausbildung horizontaler, schräg gestellter und mit PV belegter Brüstungen einen energetisch und belichtungstechnisch sinnvollen Verglasungsanteil. Die Schrägstellung ist dabei für den Energieertrag sinnfällig und führt gleichermaßen zu einer gewissen gestalterischen Eigenständigkeit. Als weiteres gestaltprägendes Element werden die begrünten Dachterrassen und Loggien zu einem grünen Band verwoben, das die Baukörper verbindet.
Der Entwurf zeigt Ansätze einer nachhaltigen Planung. Diese beziehen sich auf die Aufenthalts- und raumklimatischen Qualitäten sowie ein plausibles Technik- und Energiekonzept zur Erreichung energetischer Einsparungen. Das Gebäude hat eine vorteilhafte Fassadengliederung, die eine gute Tageslichtausbeute begünstigt. Aufgrund der Baukörpergliederung kommt es zu Nachteilen bei der Erschließung, die eine effiziente Zonierung und Wegeführung vermindern. Die Begrünung der Dachflächen mit intensive Nutzung von Dachgärten erscheint in der dargestellten Weise nicht umsetzbar, auch unter Berücksichtigung von Maßnahmen für hohe Windgeschwindigkeiten. Eine Zertifizierung nach BNB Gold ist nach weiterer Bearbeitung möglich.

Die Arbeit kann auf vielfältige Weise überzeugen mit besonderen Stärken in der durch die differenzierte Baukörperausbildung erzeugten gelungenen Quartiersbildung. Die hierfür verantwortliche große strukturelle Nähe zum Neubau der Robert Schumann Hochschule wird aber auch im Sinne einer zu geringeren Eigenständigkeit der Bezirksregierung ambivalent gesehen.

Gleichwohl sind großflächigere zusammenhängende Büroflächen nur eingeschränkt realisierbar. So können die Dezernate nicht immer zusammenhängend organisiert werden und die innere Orientierung wird durch die Vielzahl der Erschließungskerne/Aufzüge und nicht durchgehender Geschossebenen erschwert. Seitens der Nutzer wird eine nicht ausreichende Identifikation der Beschäftigten befürchtet.

Es bestehen leichte Flächendefizite in den Obergeschossen. Die Anzahl der Stellplätze in den Untergeschossen ist dagegen überdurchschnittlich hoch.

Alle Baukörper erhalten oberhalb des Sockels eine einheitliche Fassade. Dadurch wird trotz stark gegliederter Baumasse eine klare Zusammengehörigkeit und notwendige Ruhe erreicht. Die Fassade erhält durch Ausbildung horizontaler, schräg gestellter und mit PV belegter Brüstungen einen energetisch und belichtungstechnisch sinnvollen Verglasungsanteil. Die Schrägstellung ist dabei für den Energieertrag sinnfällig und führt gleichermaßen zu einer gewissen gestalterischen Eigenständigkeit. Als weiteres gestaltprägendes Element werden die begrünten Dachterrassen und Loggien zu einem grünen Band verwoben, das die Baukörper verbindet.

Der Entwurf zeigt Ansätze einer nachhaltigen Planung. Diese beziehen sich auf die Aufenthalts- und raumklimatischen Qualitäten sowie ein plausibles Technik- und Energiekonzept zur Erreichung energetischer Einsparungen. Das Gebäude hat eine vorteilhafte Fassadengliederung, die eine gute Tageslichtausbeute begünstigt. Aufgrund der Baukörpergliederung kommt es zu Nachteilen bei der Erschließung, die eine effiziente Zonierung und Wegeführung vermindern. Die Begrünung der Dachflächen mit intensive Nutzung von Dachgärten erscheint in der dargestellten Weise nicht umsetzbar, auch unter Berücksichtigung von Maßnahmen für hohe Windgeschwindigkeiten. Eine Zertifizierung nach BNB Gold ist nach weiterer Bearbeitung möglich.

Die Arbeit kann auf vielfältige Weise überzeugen mit besonderen Stärken in der durch die differenzierte Baukörperausbildung erzeugten gelungenen Quartiersbildung. Die hierfür verantwortliche große strukturelle Nähe zum Neubau der Robert Schumann Hochschule wird aber auch im Sinne einer zu geringeren Eigenständigkeit der Bezirksregierung ambivalent gesehen.
Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss 1. und 2. Obergeschoss

Grundriss 1. und 2. Obergeschoss

Grundriss 3. und 6. Obergeschoss

Grundriss 3. und 6. Obergeschoss

Dachaufsicht und 20. Obergeschoss

Dachaufsicht und 20. Obergeschoss

Detailansicht des Hochhauses

Detailansicht des Hochhauses

Nordansicht

Nordansicht

Längsschnitt

Längsschnitt

Detail Fassade / Querschnitt

Detail Fassade / Querschnitt

Modellfoto

Modellfoto