Nichtoffener Wettbewerb | 09/2023
Neubau Bildungscampus Bau Geradstetten
©Schwinde Architekten l Leonard Mitchell
Anerkennung
Preisgeld: 16.600 EUR
Architektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Roberta Cezar, Klaus Seltmann, Anna Ghillani, Linda Obermaier, Mariana Atanasova
Landschaftsarchitektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Modellbau
Visualisierung
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Verfassenden bilden mit der langen Magistrale an der Rems, den überdachten Freibereichen und den Seminarräumen im Obergeschoss und mit der Kammstruktur der Hallen zum „Oberen Wasen“ eine klare städtebauliche Situation aus. Der Auftakt wird durch das 6-geschossige Gästehaus mit der Verwaltung im Erdgeschoss ebenso aussagekräftig formuliert. Die drei Freiräume bzw. Höfe haben eine hohe freiräumliche Qualität, die Frage die sich jedoch stellt ist, wie die zahlreichen überdachten Aufenthaltsflächen entlang der Rems möbliert werden.
Es stellt sich die Frage, ob der Eingang an der richtigen Stelle liegt und nicht eher von der Nordwestseite erfolgen müsste. Das zentrale offene Treppenhaus im Gästehaus mit der Verwaltung im Erdgeschoss ist brandschutztechnisch nur mit sehr hohen Kosten zu realisieren. Die V-Stützen im Bereich der Hallen und der Magistralen an der Rems müssten bei einer Realisierung den Funktionen angepasst werden.
Das Gästehaus ist derzeit als Gebäude mit 6 Vollgeschossen geplant. Der Bebauungsplan gibt aktuell maximal 5 Geschosse für diesen Bereich vor. Es gelingt den Verfassenden durch das kompakte Gästehaus einen optimalen Bauphasenplan vorzulegen, der ermöglicht, dass das alte Gästehaus erst nach Fertigstellung des neuen Gästehauses abgerissen werden kann. Das Raumprogramm ist in Teilbereichen nicht vollumfänglich erfüllt. Bei diversen Räumen sind die Flächen ca. 10% zu gering bemessen. Positiv bewertet wurde, dass die Seminarräume dicht an den Werkstätten liegen.
Die Baggerschadendemonstrationsanlage im mittleren Freigelände liegt zu nah am Gebäude. Die Freigelände sind funktional richtig den entsprechenden Hallenbereichen zugeordnet. Das Gebäude hat sehr viele einhüftige Erschließungen. Dadurch sind die Wege innerhalb der Gebäude im Tagesablauf und auch außerhalb des Gebäudes im Freiraum sehr lang.
Der Entwurf ist mit ca. 17% über dem Budget bewertet. Dies liegt im Wesentlichen an der hohen BGF, welche insbesondere aus hohen Verkehrsflächen resultiert. Der Entwurf weist eine hohe Dachfläche auf. Die Magistrale wird bauabschnittsweise realisiert und ist daher aufwendig in der Herstellung.
Der Entwurf berücksichtigt den Einsatz von Recyclingmaterial, explizit Recyclinggesteinskörner, sowie die Minimierung der CO2-Emissionen im Stahlbeton. Die elementierte Holzfassade passt nicht zu den Lehrinhalten.
Durch die Verwendung von PV-Anlagen, Geothermie sowie Wärmerückgewinnung ist ein CO2 neutraler Betrieb unter Umständen möglich.
Insgesamt leistet die Arbeit durch die Klarheit der städtebaulichen Figur mit dem Auftaktgebäude, der Magistrale mit dem Seminarbereich an der Rems und der kammartigen Hallenstruktur einen gelungenen Beitrag. Aufgrund einiger funktioneller und wirtschaftlicher Mängel kann die Arbeit nicht vollends überzeugen.
©Schwinde Architekten / mk.landschaft
Remsufer
©Schwinde Architekten l Leonard Mitchell
©Schwinde Architekten / mk.landschaft
Lageplan
©Schwinde Architekten
©Schwinde Architekten / mk.landschaft
Foyer
©Schwinde Architekten
©Schwinde Architekten / mk.landschaft
Grundriss / Ansichten
©Schwinde Architekten
©Schwinde Architekten / mk.landschaft
Erschließung
©Schwinde Architekten
©Schwinde Architekten
©Schwinde Architekten