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Verhandlungsverfahren | 10/2024

Neubau Bildungszentrum BKH Schwaz (AT)

Axonometrie

Axonometrie

Teilnahme

PPAG architects

Architektur

FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAU
Das neue Haus bildet mit den Bestandsbauten und dem verbindenden Freiraum ein lockeres Ensemble. Das Volumen ist kompakt, aber auch durchlässig. Die Bausteine Garage – Schule – Wohnen – Kindergarten ordnen sich synergetisch und den jeweiligen Raumbezügen entsprechend, idealtypisch zueinander an. Zu den benachbarten Wohnhäusern und der zukünftigen Ortsentwicklung wird vorsorglich Abstand gehalten. Ein breiter grüner Ring vermittelt auf Fußgängerebene nach allen Seiten.

ARCHITEKTUR
Gute Bildung braucht guten Raum. Nicht nur Loris Malaguzzi spricht vom Raum als 3. Pädagogen, neben Lehrenden und Mitschülerinnen. Das BKH Schwaz als Ausloberin hat für sich die Wichtigkeit einer räumlich- pädagogischen Grundlage für das neue Bildungszentrum diagnostiziert. Das Programm vermittelt die dringend notwendige Wertschätzung für Pflegeberufe. Die interessante Typologie, bei der Schule und Wohnen räumlich ineinander gehen, entspricht einem Berufsbild, bei dem die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verschwimmen, was, entsprechend geübt und gelebt, zu einem ganzheitlichen Lebensgefühl und Zufriedenheit im Alltag beiträgt. Die gewünschte enge Verbindung des Lernens zum Wohnen, der Kindergarten im Verband, und nicht zuletzt das Parkierungsangebot lassen eine hohe Attraktivität für die Auszubildenden erwarten.

FREIRAUM
Sockel- und Terrassenebenen sind allesamt mit Retentionsdächern und Substrataufbau begrünt. Sie werden aus den anliegenden Räumen intensiv als Terrassenflächen genutzt. An den Rändern vermittelt ein grünes Band zu den umliegenden Grundstücken. Bestehende Wege zum Krankenhaus werden selbstverständlich aufgenommen und eingebunden.
Regenwassermanagement: Alle Dächer werden als Retentionsdächer ausgeführt. Überschüssige Dachwässer werden in die Zisternen eingeleitet und für die Bewässerung der Außenanlagen gespeichert. Bei Starkregenereignissen werden die Zisternen mittels Überlauf in bauliche flächeneffiziente Versickerungsanlagen eingeleitet und auf Eigengrund versickert.
Im Bereich von Baumpflanzungen wird mind. 150 cm durchwurzelbarer Raum vorgesehen.

BAUSTELLENABWICKLUNG
Aufgrund des engen Zeitplans ist die Baustelle in eine Massivbau- und eine Leichtbauphase getrennt. Fundierung, Garage, und Stiegenhäuser (Massivbau) werden unmittelbar nach Vorentwurf parallel genehmigt/ausgeschrieben und errichtet. Zeitgleich werden die weiteren Geschoße (Schule, Wohnen) geplant, ausgeschrieben, genehmigt und vorgefertigt, sodass deren rasche Errichtung nach Abschluss der Massivbauarbeiten erfolgen kann. Fassadenschluss erfolgt geschoßweise.

KONSTRUKTION
Das Gebäude wird als Hybridgebäude aus folgenden Baukonstruktionen errichtet: Aufgrund der Grundwassersituation wird das Untergeschoss in Stahlbetonbauweise als „Weiße Wanne“ errichtet. In Bereichen mit erhöhten Nutzeranforderungen kann eine „Weiße Wanne plus“ mit einer Frischbetonverbundfolie ausgeführt werden. Darüber wird ein Skelettbau aus Holzstützen und -trägern errichtet, der die vorgefertigten CLT-Deckenelemente trägt. Durch die Wahl des sehr wirtschaftlichen Stützenrasters von ca. 5,25 x 8,00 m, werden in die größere Spannrichtung die Holzleimbinder angeordnet und in die kürzere Spannrichtung die einachsig gespannten als Durchlaufträger ausgebildeten CLT-Platten verlegt.
Die Aussteifung des Gebäudes erfolgt durch StB- Wände und die Kerne. Bedingt durch den hohen Vorfertigungsgrad und in weiterer Folge damit verbundenen Wiederholungseffekt kann das Tragwerk sehr wirtschaftlich und sehr schnell errichtet werden. Durch den hohen Holzanteil und der Verwendung eines klinkerreduzierten Zements CEM II C bei der Betonherstellung wird die CO2 Bilanz massiv reduziert und der Ökologie Rechnung getragen.
Die modularen Fassadenelemente in Holzrahmenbauweise erlauben den Einsatz ökologisch hochwertiger Dämmstoffe pflanzlichen Ursprungs, gegebenenfalls auch von Sekundärbaustoffen. Für die äußere Sicht- und Wetterschicht kommt ein gelochtes Fassadensystem aus Alu-Profilblech zum Einsatz, das partiell auch über die transparenten Bauteile gezogen wird. Vorhangähnlicher Schleier von innen.

NACHHALTIGKEIT
Ein großer Teil des Gebäudes kann in sehr wirtschaftlicher Holzbauweise errichtet werden. Stringentes Konstruktionsraster, geringe Spannweite, kostengünstige CLT-Deckenbauweise.
Fassade in vorgefertigter Leichtbauweise mit ökologischen Dämmstoffen.
Hervorragendes A/V Verhältnis 0,31 m-1 garantiert. Wirtschaftlichkeit in Herstellung und Betrieb.
Vorbewertungen nach den Zertifizierungssystemen von klimaaktiv wurden begleitend bereits für den Wettbewerbsbeitrag durchgeführt. Die verlangten Ziele von klimaaktiv Silber werden verlässlich und sehr wirtschaftlich erreicht.

Lageplan und EG

Lageplan und EG

Grundriss 2.OG

Grundriss 2.OG

Schnitt A-A

Schnitt A-A

Schnitt B-B

Schnitt B-B

Bauphasen

Bauphasen

Konstruktion

Konstruktion