modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 01/2025

Neubau Bischöfliches Jugendamt in Wernau

Eingangssituation mit Foyer

Eingangssituation mit Foyer

1. Preis

Preisgeld: 17.500 EUR

Bez+Kock Architekten Generalplaner GmbH

Architektur

Jetter Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

merz kley partner

Tragwerksplanung

Architekturmodelle Boris Degen Modellbau

Modellbau

Erläuterungstext

Das neue Bischöfliche Jugendamt ergänzt die beiden vorhandenen Häuser zu einem dreiteiligen Ensemble im Park. Zusammen umschließen sie einen hofartigen, baumbestandenen Außenraum, der zur gemeinsamen Adresse wird und Orientierung auf dem weitläufigen Areal gibt. Die Außenkontur des Neubaus bezieht sich auf die Bestandsbauten und gibt der gesamten Konfiguration den notwendigen stadträumlichen Halt. Zur Außenseite hin profitieren alle drei Häuser von ihrer Lage auf der parkartig durchgrünten Liegenschaft und dem Blick in den prächtigen Baumbestand. Die Nutzungen gliedern sich in einen öffentlicheren Bereich im Erdgeschoss und die Büroflächen im etwas ruhigeren Obergeschoss. Die Besucher des Hauses werden von einer zentralen Eingangshalle empfangen, der Infotresen ist unmittelbar dem Zugang zugeordnet. Café und Buchladen können sich situationsabhängig offen oder geschlossen zum Foyer hin zeigen. Sämtliche Tagungs- und Konferenzräume sind auf der gegenüberliegenden Südwestseite des Hauses angeordnet und blicken in den angrenzenden Park. Ein vorgelagerter Wandelgang dient der Erschließung und dem Pausenaufenthalt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die VerfasserInnen zeigen für das neue Verwaltungsgebäude an der Antoniusstraße einen angemessenen Lösungsvorschlag auf, der eine flexible Nutzung in der Zukunft ermöglicht und gleichzeitig eine gute Antwort im Umgang mit den bestehenden Gebäuden darstellt.

Städtebaulich wird ein langestrecktes 2-geschossiges Gebäude vorgeschlagen, welches in seiner Dimension nachvollziehbare Bezüge zu den Gebäudekanten der Bestandsbauten aufnimmt. Die klar definierte Verortung des Neubaus auf dem Gelände lässt im Freiraum eine zentrale Mitte zwischen den drei Gebäuden entstehen - zugleich wird dadurch ein stimmiges Gebäude-Ensemble geschaffen.

Der Neubau öffnet sich über seine ganze Längsseite hin zum Bestand und der neuen zentralen Mitte. Die Hauptzugänge sind sinnvoll angeordnet und auch für nicht ortskundige Besucher gut aufzufinden. Durch das etwas tiefer ausgebildete Obergeschoss entsteht im
Bereich der Gebäudeeingänge ein angemessen großer überdachter Vorraum, der ein witterungsunabhängiges Ankommen ermöglicht.

Foyer, Buchladen und Café als öffentliche und belebte Funktionen schließen an diesen Bereich an und orientieren sich richtigerweise zum zentralen Freibereich. Eine Erweiterung des Cafés in den Freiraum wird von den VerfasserInnen vorgeschlagen und vom Preisgericht für richtig beurteilt.

Der Grundriss an sich weist eine sehr klare Struktur mit einem durchgängigen Konstruktionsraster auf. Die beiden geschlossenen Gebäudekerne zonieren den Grundriss weiter und ermöglichen durch die vorgeschlagene Raumaufteilung ein kompaktes Gebäudevolumen und somit eine wirtschaftliche Lösung.
Die beiden Kerne nehmen in den Geschossen sinnvoll dienende Räume und auch die beiden erforderlichen baulichen Rettungswege auf. Die vertikale Haupterschließung erfolgt über eine mittig angeordnete einläufige Treppenanlage, welche vom Preisgericht kritisch diskutiert wird.
Im südwestlich angrenzenden Gebäudeteil wird zentral der Raum für Spiritualität vorgeschlagen. Dieser zeichnet sich durch seine runde Ausformulierung im Grundriss ab und lässt diesen zu einem besonderen Raum im Gebäude werden. Eine Zuschaltbarkeit des Raumes zum angrenzenden Foyerbereich wäre wünschenswert gewesen, um eine flexible Nutzung zu ermöglichen. Flankiert wird der Raum für Spiritualität von den Konferenz- und Sitzungsräumen, welche einen großzügigen "Wandelgang" als Vorzone vorgeschaltet haben. Ein kommunikativer Raum und Treffpunkt wird angeboten, was das Preisgericht würdigt. Auch
die Orientierung und Offenheit der Konferenzräume zum angrenzenden Naturraum wird als
positiv erachtet.
Im Obergeschoss wird die klare Grundrissstruktur fortgeführt und flexibel aufteilbare Bürobereiche angeboten. Im Mittelbereich werden gemeinschaftliche Flächen und die Projekträume vorgeschlagen, welche durch das lang ausgebildete Oberlicht ausreichend
belichtet werden.
Der Holzbau wird mit einer sinnvollen Holzskelettkonstruktion vorgeschlagen - die hinterlüftete Holzfassade wird als angemessen empfunden. Der sommerliche Wärmeschutz ist durch den angemessen Verglasungsanteil und das auskragende Dach gewährleistet und stellt somit einen sehr guten Ansatz dar.

Das Preisgericht sieht in der Arbeit einen sehr guten Lösungsvorschlag für die gestellte Aufgabe und das neue Verwaltungsgebäude in Wernau.
Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Obergeschoss

Grundriss Obergeschoss

Ansicht Südwest und Nordost

Ansicht Südwest und Nordost

Schnitt

Schnitt

Detail Fassade

Detail Fassade

Modellfoto

Modellfoto