Mehrfachbeauftragung | 07/2021
Neubau Büroensemble K30 in Stuttgart
1. Rang
Preisgeld: 20.000
Architektur
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Beitrag des Büros Hascher Jehle Architektur greift eine Blockrandidee auf und bietet dabei eine amorphe Gebäudeform an, deren offene Geste zur Kruppstraße von der Jury gewürdigt wird. Diese Gebäudeform führt jedoch dazu, dass die Grundrisse stellenweise ungünstig geschnitten sind (z. B. an den zum Innenhof gerichteten Ecken und im Bereich der „Brücken“) und ihre Flexibilität dort eingeschränkt ist. Zudem werden die abgerundeten Gebäudeecken als Stilelement positiv, jedoch als nicht wirtschaftlich angesehen. Das Prinzip der Fassadengestaltung ist nicht nachvollziehbar. Die Anlieferung für die Produktionsflächen ist nicht nachgewiesen und sollte an der südwestlichen und nordöstlichen Grundstücksgrenze, nicht über den Innenhof, erfolgen. Die Freiflächen im Innenhof und auf den Dächern haben eine hohe Qualität, insbesondere im Bereich der „Brücken“. Besonders gewürdigt wird, dass diese Freiflächen nicht nur einen Mehrwert für die dort Arbeitenden, sondern auch für die Umgebung bieten. Das Gebäude öffnet sich großzügig zum öffentlichen Raum, wodurch sich klare Adressen bilden. Der Zugangsbereich von der Kruppstraße ist richtig dimensioniert. Die nachhaltige Konzeption des Ensembles in der in den oberen Geschossen vorgeschlagenen Holzbauweise bzw. Holzhybridbauweise erscheint sehr durchdacht und auch so umsetzbar. Die Innenräume bieten eine hohe Qualität und attraktive Arbeitsplätze mit Bezug zu den gut gestalteten Freiflächen. Insgesamt bietet der Entwurf die beste Kombination aus zeitgemäßen, attraktiven und gut vermarktbaren Arbeitsplätzen, attraktiven Freiflächen und einer architektonischen Qualität, die das Gebäude von der Umgebung abheben und einen Mehrwert für die Umgebung schaffen.