Nichtoffener Wettbewerb | 07/2024
Neubau CampinggebÀude Strandbad Mannheim
©formation_a
Perspektive Promenade
2. Preis
Architektur
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Building Applications Ingenieure Kasche LuĂky Dr. KrĂŒhne
TGA-Fachplanung
Tragwerksplanung
Bauphysik
Modellbau
ErlÀuterungstext
ErlÀuterungen
Umgebung und Situation
Malerisch am Rhein gelegen ist das Strandbad Mannheim von einer besonderen natĂŒrlichen Kulisse umgeben; dem Fluss mit seinen Uferbereichen und dem angrenzenden Waldpark. Hier erstreckt sich parallel zur Strandpromenade der Neubau des CampinggebĂ€udes schlank und durchlĂ€ssig entlang des Rheinufers. Ziel ist es, die Promenade behutsam zu bereichern und gleichzeitig eine deutliche Adressbildung sowohl fĂŒr Besucher des Strandbads als auch fĂŒr Campingplatznutzer zu schaffen.
Haus in der Landschaft
Von Relevanz fĂŒr den Entwurf sind die Situation und die vor Ort gegebenen Elemente, der Uferbereich mit seinen Materialien, die existierenden BĂ€ume auf den Wiesen, die Waldparkkante ... Das neue GebĂ€ude bĂŒndelt einen Treffpunkt zur Naherholung inmitten der Naturschönheit, vereint die verschiedenen Funktionen und integriert die landschaftlichen QualitĂ€ten. Um dies zu erreichen, werden zu allen Seiten "ĂbergangsrĂ€ume" arrangiert, die die funktionalen Notwendigkeiten in die naturnahe AtmosphĂ€re einbinden.
Orientierung und Adresse
Zwei Wege fĂŒhren zum CampinggebĂ€ude Strandbad. Die Flanierenden erreichen es ĂŒber die Promenade. Auf RĂ€dern (Fahrrad, PKW, Camper...) gelangt man ĂŒber den Strandbadweg dorthin. Der Strandbadweg biegt auf dem BaugrundstĂŒck sanft in westliche Richtung, weist auf das GebĂ€ude und fĂŒhrt auf einen kleinen Vorplatz, die "Strandbadlichtung".
Von hier, an der sĂŒdöstlichen Giebelseite des Neubaus, erhalten die Ankommenden Ăberblick. Es gibt eine kleine Strandbadloggia, ein ĂŒberdachter Vorbereich zwischen " Strandbadlichtung" und Promenade, die als eine Art Foyer im Freien funktioniert.
Zur Uferseite des Erdgeschosses finden entlang der Promenade Bistro und Ăffentlichkeit ihren Platz. Im Nordwesten weist das GebĂ€ude Richtung Campingplatz und nach Nordosten zum Waldpark.
Waldparkwiesen / Rheinwiesen
Der "rĂŒckseitige" Raum zwischen CampinggebĂ€ude und Waldpark, der Zugang zum Campingbereich, hat eine besondere atmosphĂ€rische QualitĂ€t, die gegenwĂ€rtig deutlich zu kurz kommt und die der Entwurf neu inszeniert.
In der Fortsetzung der "Waldparkwiesen" soll auch hier Freiraum mit Bezug zum Rhein entstehen. Dieser Bezug wird ermöglicht, da sich das GebĂ€ude im Erdgeschoss weitestgehend durchlĂ€ssig prĂ€sentiert (Ăbergangsraum).
Eine entlang des gesamten GebĂ€udes angeordnete ĂŒberdachte Rampe akzentuiert den Aufgang zur Rezeption campingplatzseitig und zeigt deutlich den Zugang fĂŒr alle.
Funktionen / Nutzungsbereiche
Direkt im Eingangsbereich (am Freiluftfoyer) ist das Bistro gelegen. Der Raum orientiert sich zum Ufer, ist aber vom Ufer zum Waldpark durchlĂ€ssig und somit allseitig gut sichtbar gestaltet. Die KĂŒche liegt im Obergeschoss direkt ĂŒber dem Bistro und ist durch einen Lift verbunden. Der Lift ist erdgeschossig zwischen Lager und Verkaufsraum, durch einen Schleusenraum getrennt. Die Anlieferung ist im Eingangsbereich (Strandbadlichtung).
Als Erweiterung der Strandpromenade fungieren die öffentlichen Bereiche entlang der SĂŒdwest Fassade des GebĂ€udes. Dabei ermöglicht das offene Erdgeschoss eine arkadenĂ€hnliche Situation. Im ĂŒberdachten, gebĂ€udenahen Bereich soll durch freie Bestuhlungen eine informelle Gastronomie stattfinden. Die Bewirtung unter Sonnenschirmen ist an der Uferseite der Promenade angedacht.
Die öffentlichen SanitĂ€rbereiche inkl. Wickelbereich im Obergeschoss sind von Bistro und Freiluftfoyer gut erkennbar und zugĂ€nglich (Treppe, Rampe). Eine informelle Passage im rĂŒckwĂ€rtigen Bereich unter dem Haus verbindet die Infrastruktur und Servicebereiche (FahrradstellplĂ€tze, Lager, MĂŒllplĂ€tze ....).
WĂ€hrend die Uferseite im Erdgeschoss weitestgehend der Ăffentlichkeit aufwartet, dient die Waldparkseite mehr dem Campingbetrieb. Eine Rampe fĂŒhrt gut sichtbar in das Obergeschoss direkt zur Rezeption.
Im Obergeschoss befinden sich ĂŒberwiegend die Nutzungen fĂŒr die Camper. Bis auf die Rezeption, die einen guten Ăberblick ĂŒber den Campingplatz bietet, sind alle weiteren RĂ€umlichkeiten der Campingplatznutzung zum Rhein orientiert, wobei der breite terrassenhafte Aufenthaltsbereich als Erschliessung, Funktionsbereich im Freien (GeschirrspĂŒlen) und Veranda (Aufenthaltsraum) dient.
Zur attraktiv nach SĂŒdwesten gelegenen Wasserseite sind im Erdgeschoss auf der Ebene der Promenade die öffentlichen und im Obergeschoss exklusiv die dem Campingbetrieb vorbehaltenen Nutzungen organisiert.
Weiterhin befinden sich im Obergeschoss (auf dem Deck) die RĂ€ume fĂŒr das Aufsichtspersonal Strandbad.
Umgang mit Hochwasser in Typologie und Konstruktion
Aufgrund der Lage am Rhein ist der Hochwasserschutz von zentraler Bedeutung. Dementsprechend sind hochwasserrisikobewusste Planungsparameter angesetzt. Dies bestimmt auch die konstruktive Gestalt des GebĂ€udes. Das Erdgeschoss wird auf die minimal notwendigen Funktionen begrenzt, das Obergeschoss ist auf einer Plattform errichtet, die von zwei "Raumkörpern" und Stelzen getragen wird. Diese tragenden Elemente, Ă€hnlich BrĂŒckenkonstruktionen, ĂŒbertragen die Lasten in den Untergrund. Dabei wird die bestehende Fundierung als maĂgebend angenommen und die Konstruktion des Bauwerks darauf abgestimmt.
GrundsĂ€tzlich wird dem Prinzip des Ausweichens gefolgt, sodass dem Hochwasserschutz Rechnung getragen wird, indem das Wasser sich unbeschrĂ€nkt ausbreiten kann. Dies ermöglicht ein problemloses AbflieĂen. Die tragenden Elemente sind minimiert, im Erdgeschoss sind leichte GefĂ€lle nach auĂen vorgesehen, der FuĂboden ist weitestgehend entsiegelt bzw. wasserdurchlĂ€ssig um einen möglichst schnellen Wasserabfluss zu gewĂ€hrleisten.
Das CampinggebĂ€ude wird ohne klassische Flure organisiert, um mit dieser kompakten Anordnung die AngriffsflĂ€che fĂŒr Wasser minimieren zu können (erleichtert ebenso die Abdichtung) und um die NutzflĂ€che effizient zu gestalten und durch die Intensivierung der AuĂenflĂ€chen eine offene, einladende AtmosphĂ€re zu schaffen. Das FuĂbodenniveau liegt oberhalb HQ 100 (auch RĂŒckstauebene) und die Oberkante der BrĂŒstung bei HQ extrem um mobile Hochwasserbarrieren anbringen zu können. Auch ist ein schnelles RĂ€umen der unteren Bereiche durch die kurzwegige Raumanordnung, Lift und Rampe gewĂ€hrleistet.
Materialien
Als Basismaterial dient Beton, da er sehr stabil und langlebig ist. Die Fundamente und das Erdgeschoss werden aus hochwasserresistentem Beton oder Stahlbeton gebaut. Diese Materialien sind widerstandsfĂ€hig gegen Feuchtigkeit und Druck durch Wasser und bieten eine stabile Grundlage, die auch bei Ăberflutung standhĂ€lt. Weiterhin wird wird korrosionsbestĂ€ndiger Stahl eingesetzt. Aufgrund der geringen statischen Beanspruchung ist eine AusfĂŒhrung der Stahlbetonbauteile mit alternativen Bindemitteln möglich. Diese ersetzen das Zement im Beton in groĂen Anteilen und reduzieren auf diese Weise den CO2-AusstoĂ wĂ€hrend der Produktion.
Lediglich das obere Geschoss ist wÀrmegedÀmmt. Es werden DÀmmmaterialien verwendet, die keine Feuchtigkeit aufnehmen, um die WÀrmedÀmmung des GebÀudes auch bei Hochwasser zu gewÀhrleisten. Die Materialien verhindern Schimmelbildung und reduzieren den WÀrmeverlust.
Das Hauptmaterial im Obergeschoss ist Holz, da es leicht, flexibel (widerstandsfĂ€hig gegen Bewegungen und Vibrationen) und nachhaltig ist. Durch die kompakte, rasterbasierte Konstruktion kann auĂerdem ein hoher Grad an Vorfertigung erreicht werden. GroĂe GlasflĂ€chen ermöglichen bei tiefstehender Wintersonne einen GrundwĂ€rmeeintrag. Im Sommer gewĂ€hrleisten groĂe Dachauskragungen Verschattung. Alle OberflĂ€chen sind leicht zu reinigen und bestĂ€ndig.
Freiraum
Auch die Materialien der Freiraumgestaltung entsprechen dem Geist des Ortes. In Randbereichen werden die bestehenden Vegetionsbilder ergĂ€nzt und erhalten eine weiche Unterpflanzung aus höheren GrĂ€sern. z.B verschiedene FedergrĂ€ser (Stipa). Der Uferbereich wird durch eine neue Gruppe aus mehrstĂ€mmigen Silberweiden ergĂ€nzt (Salix alba). Befestigte FlĂ€chen (auch unterhalb des GebĂ€udes) erhalten einen wasserdurchlĂ€ssigen hellbeige eingefĂ€rbten Drainasphalt (teilversiegte FlĂ€che). Dieses Material wird auch fĂŒr die Promenade vorgeschlagen, sodass diese schlĂŒssig fortgefĂŒhrt und die vorhandene rĂ€umliche VerknĂŒpfung der Promenade mit dem GebĂ€ude in der MaterialitĂ€t des Bodens verdeutlicht wird.
Die PKW-ParkplĂ€tze werden konsequent vom GebĂ€ude getrennt und parallel des Strandbadwegs angeordnet, damit die Erdgeschosszone zum Ufer durchlĂ€ssig benutzt werden kann. Die StellplĂ€tze fĂŒgen sich als SchotterrasenflĂ€chen in die grĂŒnen Randebereiche ein. Vor dem GebĂ€ude sind 12 FahrradstellplĂ€tze, unter dem GebĂ€ude weitere 60 vorgesehen.
Umgebung und Situation
Malerisch am Rhein gelegen ist das Strandbad Mannheim von einer besonderen natĂŒrlichen Kulisse umgeben; dem Fluss mit seinen Uferbereichen und dem angrenzenden Waldpark. Hier erstreckt sich parallel zur Strandpromenade der Neubau des CampinggebĂ€udes schlank und durchlĂ€ssig entlang des Rheinufers. Ziel ist es, die Promenade behutsam zu bereichern und gleichzeitig eine deutliche Adressbildung sowohl fĂŒr Besucher des Strandbads als auch fĂŒr Campingplatznutzer zu schaffen.
Haus in der Landschaft
Von Relevanz fĂŒr den Entwurf sind die Situation und die vor Ort gegebenen Elemente, der Uferbereich mit seinen Materialien, die existierenden BĂ€ume auf den Wiesen, die Waldparkkante ... Das neue GebĂ€ude bĂŒndelt einen Treffpunkt zur Naherholung inmitten der Naturschönheit, vereint die verschiedenen Funktionen und integriert die landschaftlichen QualitĂ€ten. Um dies zu erreichen, werden zu allen Seiten "ĂbergangsrĂ€ume" arrangiert, die die funktionalen Notwendigkeiten in die naturnahe AtmosphĂ€re einbinden.
Orientierung und Adresse
Zwei Wege fĂŒhren zum CampinggebĂ€ude Strandbad. Die Flanierenden erreichen es ĂŒber die Promenade. Auf RĂ€dern (Fahrrad, PKW, Camper...) gelangt man ĂŒber den Strandbadweg dorthin. Der Strandbadweg biegt auf dem BaugrundstĂŒck sanft in westliche Richtung, weist auf das GebĂ€ude und fĂŒhrt auf einen kleinen Vorplatz, die "Strandbadlichtung".
Von hier, an der sĂŒdöstlichen Giebelseite des Neubaus, erhalten die Ankommenden Ăberblick. Es gibt eine kleine Strandbadloggia, ein ĂŒberdachter Vorbereich zwischen " Strandbadlichtung" und Promenade, die als eine Art Foyer im Freien funktioniert.
Zur Uferseite des Erdgeschosses finden entlang der Promenade Bistro und Ăffentlichkeit ihren Platz. Im Nordwesten weist das GebĂ€ude Richtung Campingplatz und nach Nordosten zum Waldpark.
Waldparkwiesen / Rheinwiesen
Der "rĂŒckseitige" Raum zwischen CampinggebĂ€ude und Waldpark, der Zugang zum Campingbereich, hat eine besondere atmosphĂ€rische QualitĂ€t, die gegenwĂ€rtig deutlich zu kurz kommt und die der Entwurf neu inszeniert.
In der Fortsetzung der "Waldparkwiesen" soll auch hier Freiraum mit Bezug zum Rhein entstehen. Dieser Bezug wird ermöglicht, da sich das GebĂ€ude im Erdgeschoss weitestgehend durchlĂ€ssig prĂ€sentiert (Ăbergangsraum).
Eine entlang des gesamten GebĂ€udes angeordnete ĂŒberdachte Rampe akzentuiert den Aufgang zur Rezeption campingplatzseitig und zeigt deutlich den Zugang fĂŒr alle.
Funktionen / Nutzungsbereiche
Direkt im Eingangsbereich (am Freiluftfoyer) ist das Bistro gelegen. Der Raum orientiert sich zum Ufer, ist aber vom Ufer zum Waldpark durchlĂ€ssig und somit allseitig gut sichtbar gestaltet. Die KĂŒche liegt im Obergeschoss direkt ĂŒber dem Bistro und ist durch einen Lift verbunden. Der Lift ist erdgeschossig zwischen Lager und Verkaufsraum, durch einen Schleusenraum getrennt. Die Anlieferung ist im Eingangsbereich (Strandbadlichtung).
Als Erweiterung der Strandpromenade fungieren die öffentlichen Bereiche entlang der SĂŒdwest Fassade des GebĂ€udes. Dabei ermöglicht das offene Erdgeschoss eine arkadenĂ€hnliche Situation. Im ĂŒberdachten, gebĂ€udenahen Bereich soll durch freie Bestuhlungen eine informelle Gastronomie stattfinden. Die Bewirtung unter Sonnenschirmen ist an der Uferseite der Promenade angedacht.
Die öffentlichen SanitĂ€rbereiche inkl. Wickelbereich im Obergeschoss sind von Bistro und Freiluftfoyer gut erkennbar und zugĂ€nglich (Treppe, Rampe). Eine informelle Passage im rĂŒckwĂ€rtigen Bereich unter dem Haus verbindet die Infrastruktur und Servicebereiche (FahrradstellplĂ€tze, Lager, MĂŒllplĂ€tze ....).
WĂ€hrend die Uferseite im Erdgeschoss weitestgehend der Ăffentlichkeit aufwartet, dient die Waldparkseite mehr dem Campingbetrieb. Eine Rampe fĂŒhrt gut sichtbar in das Obergeschoss direkt zur Rezeption.
Im Obergeschoss befinden sich ĂŒberwiegend die Nutzungen fĂŒr die Camper. Bis auf die Rezeption, die einen guten Ăberblick ĂŒber den Campingplatz bietet, sind alle weiteren RĂ€umlichkeiten der Campingplatznutzung zum Rhein orientiert, wobei der breite terrassenhafte Aufenthaltsbereich als Erschliessung, Funktionsbereich im Freien (GeschirrspĂŒlen) und Veranda (Aufenthaltsraum) dient.
Zur attraktiv nach SĂŒdwesten gelegenen Wasserseite sind im Erdgeschoss auf der Ebene der Promenade die öffentlichen und im Obergeschoss exklusiv die dem Campingbetrieb vorbehaltenen Nutzungen organisiert.
Weiterhin befinden sich im Obergeschoss (auf dem Deck) die RĂ€ume fĂŒr das Aufsichtspersonal Strandbad.
Umgang mit Hochwasser in Typologie und Konstruktion
Aufgrund der Lage am Rhein ist der Hochwasserschutz von zentraler Bedeutung. Dementsprechend sind hochwasserrisikobewusste Planungsparameter angesetzt. Dies bestimmt auch die konstruktive Gestalt des GebĂ€udes. Das Erdgeschoss wird auf die minimal notwendigen Funktionen begrenzt, das Obergeschoss ist auf einer Plattform errichtet, die von zwei "Raumkörpern" und Stelzen getragen wird. Diese tragenden Elemente, Ă€hnlich BrĂŒckenkonstruktionen, ĂŒbertragen die Lasten in den Untergrund. Dabei wird die bestehende Fundierung als maĂgebend angenommen und die Konstruktion des Bauwerks darauf abgestimmt.
GrundsĂ€tzlich wird dem Prinzip des Ausweichens gefolgt, sodass dem Hochwasserschutz Rechnung getragen wird, indem das Wasser sich unbeschrĂ€nkt ausbreiten kann. Dies ermöglicht ein problemloses AbflieĂen. Die tragenden Elemente sind minimiert, im Erdgeschoss sind leichte GefĂ€lle nach auĂen vorgesehen, der FuĂboden ist weitestgehend entsiegelt bzw. wasserdurchlĂ€ssig um einen möglichst schnellen Wasserabfluss zu gewĂ€hrleisten.
Das CampinggebĂ€ude wird ohne klassische Flure organisiert, um mit dieser kompakten Anordnung die AngriffsflĂ€che fĂŒr Wasser minimieren zu können (erleichtert ebenso die Abdichtung) und um die NutzflĂ€che effizient zu gestalten und durch die Intensivierung der AuĂenflĂ€chen eine offene, einladende AtmosphĂ€re zu schaffen. Das FuĂbodenniveau liegt oberhalb HQ 100 (auch RĂŒckstauebene) und die Oberkante der BrĂŒstung bei HQ extrem um mobile Hochwasserbarrieren anbringen zu können. Auch ist ein schnelles RĂ€umen der unteren Bereiche durch die kurzwegige Raumanordnung, Lift und Rampe gewĂ€hrleistet.
Materialien
Als Basismaterial dient Beton, da er sehr stabil und langlebig ist. Die Fundamente und das Erdgeschoss werden aus hochwasserresistentem Beton oder Stahlbeton gebaut. Diese Materialien sind widerstandsfĂ€hig gegen Feuchtigkeit und Druck durch Wasser und bieten eine stabile Grundlage, die auch bei Ăberflutung standhĂ€lt. Weiterhin wird wird korrosionsbestĂ€ndiger Stahl eingesetzt. Aufgrund der geringen statischen Beanspruchung ist eine AusfĂŒhrung der Stahlbetonbauteile mit alternativen Bindemitteln möglich. Diese ersetzen das Zement im Beton in groĂen Anteilen und reduzieren auf diese Weise den CO2-AusstoĂ wĂ€hrend der Produktion.
Lediglich das obere Geschoss ist wÀrmegedÀmmt. Es werden DÀmmmaterialien verwendet, die keine Feuchtigkeit aufnehmen, um die WÀrmedÀmmung des GebÀudes auch bei Hochwasser zu gewÀhrleisten. Die Materialien verhindern Schimmelbildung und reduzieren den WÀrmeverlust.
Das Hauptmaterial im Obergeschoss ist Holz, da es leicht, flexibel (widerstandsfĂ€hig gegen Bewegungen und Vibrationen) und nachhaltig ist. Durch die kompakte, rasterbasierte Konstruktion kann auĂerdem ein hoher Grad an Vorfertigung erreicht werden. GroĂe GlasflĂ€chen ermöglichen bei tiefstehender Wintersonne einen GrundwĂ€rmeeintrag. Im Sommer gewĂ€hrleisten groĂe Dachauskragungen Verschattung. Alle OberflĂ€chen sind leicht zu reinigen und bestĂ€ndig.
Freiraum
Auch die Materialien der Freiraumgestaltung entsprechen dem Geist des Ortes. In Randbereichen werden die bestehenden Vegetionsbilder ergĂ€nzt und erhalten eine weiche Unterpflanzung aus höheren GrĂ€sern. z.B verschiedene FedergrĂ€ser (Stipa). Der Uferbereich wird durch eine neue Gruppe aus mehrstĂ€mmigen Silberweiden ergĂ€nzt (Salix alba). Befestigte FlĂ€chen (auch unterhalb des GebĂ€udes) erhalten einen wasserdurchlĂ€ssigen hellbeige eingefĂ€rbten Drainasphalt (teilversiegte FlĂ€che). Dieses Material wird auch fĂŒr die Promenade vorgeschlagen, sodass diese schlĂŒssig fortgefĂŒhrt und die vorhandene rĂ€umliche VerknĂŒpfung der Promenade mit dem GebĂ€ude in der MaterialitĂ€t des Bodens verdeutlicht wird.
Die PKW-ParkplĂ€tze werden konsequent vom GebĂ€ude getrennt und parallel des Strandbadwegs angeordnet, damit die Erdgeschosszone zum Ufer durchlĂ€ssig benutzt werden kann. Die StellplĂ€tze fĂŒgen sich als SchotterrasenflĂ€chen in die grĂŒnen Randebereiche ein. Vor dem GebĂ€ude sind 12 FahrradstellplĂ€tze, unter dem GebĂ€ude weitere 60 vorgesehen.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Arbeit ĂŒberzeugt durch die klare Struktur und Ordnung. Das GebĂ€ude heiĂt Bistro-Besucher wie CampinggĂ€ste gleichermaĂen willkommen. Der Thekenbereich mit Ausgabe öffnet sich zu zwei Seiten und bildet damit das Zentrum des Erdgeschosses. Schattige PlĂ€tze in angenehmer MaĂstĂ€blichkeit entstehen unter dem weit auskragenden Dach.
Die Camper werden ĂŒber eine einlĂ€ufige AuĂentreppe ins Obergeschoss zur Rezeption gefĂŒhrt, vorbei am weiten Blick auf das Rheinufer. Auch fĂŒr die Bistro-GĂ€ste ist die WegefĂŒhrung ins Obergeschoss intuitiv auffindbar und ĂŒber die lange Rampe im Nordosten ganz selbstverstĂ€ndlich in die GebĂ€udekubatur integriert. Die Orientierung im Obergeschoss gelingt mĂŒhelos durch die beiden - an den GebĂ€udeauĂenseiten - gelegenen offenen Ăberdachungen. Die im Kern liegenden Lager und FunktionsrĂ€ume erhalten SekundĂ€rbelichtung ĂŒber lineare Oberlichter, welche Funktion und StellflĂ€che nicht einschrĂ€nken. Ausnahme bilden die Aufenthalts- und BĂŒrobereiche, die im modularen System groĂzĂŒgige Ăffnungen erhalten.
Die Gestalt zeugt von einer sicheren architektonischen Handschrift, die aus der Logik des Tragwerks entwickelt wurde. Eine Besonderheit stellt das Schmetterlingsdach dar, das die Ăffnung zur Wald- und zur Rheinseite gleichermaĂen unterstreicht â verstĂ€rkt durch die vorgelagerte lineare Balkonstruktur.
Die Konstruktion gliedert sich in ein massives Erdgeschoss und einer aufgesetzten leichten Holzkonstruktion. Diese ist streng modular aufgebaut, was den hohen Stand der planerischen Durcharbeitung verdeutlicht.
Die Arbeit lĂ€sst aufgrund des - verhĂ€ltnismĂ€Ăig zu den anderen Arbeiten - geringen Volumens samt sparsamer VerkehrsflĂ€che eine Umsetzung im wirtschaftlich gĂŒnstigen Bereich erwarten.
Zusammenfassend stellt die Arbeit einen wertvollen Beitrag zur gestellten Aufgabe dar, wobei vor allem der architektonische Ausdruck ĂŒberzeugt und - neben der erwartbaren funktionalen - auch eine angemessene atmosphĂ€rische Antwort auf den besonderen Ort des âMannheimer Strandbadsâ geben kann.
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Perspektive Waldparkseite
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Lageplan
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Erdgeschoss
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Obergeschoss
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Fassadenansicht