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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2019

Neubau der Asklepios Klinik Altona in Hamburg

Klinik im Park

Klinik im Park

1. Preis

Preisgeld: 80.000 EUR

HASCHER JEHLE Architektur

Architektur

Architektengruppe Schweitzer

Architektur

reichardt+partner architekten

Architektur

hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebau und Freiraum
Die städtebauliche Konzeption für das neue Klinik-Areal in Altona sieht eine U-förmige Fassung der Parkanlage an der Behringstraße vor. Die Parkanlage wird auf der Westseite von dem Klinikneubau, auf der Südseite durch die Klinikerweiterung und das denkmalgeschützte Ensemble der AK Altona und auf der Ostseite von der neuen Kita sowie dem Erweiterungsgebäude für Forschung und Lehre gerahmt. Auf der Nordseite öffnet sich die Parkanlage zum Stadteil Othmarschen.

Der Entwurf für die Asklepios Klinik in Hamburg Altona wird orthogonal zur Behringstraße und mit ausreichendem Abstand parallel zur A7 positioniert. Eine Überbauung der kritischen Baugrundbereiche wird somit weitestmöglich vermieden. Der Neubau wird als als kompakter Baukörper mit 6 Vollgeschossen konzipiert. Am südlichen Ende des Wettbewerbsgebietes steigt die Topographie um ca. 5m an so dass hier ein weiteres Geschoss möglich ist, ohne dass die Hochhausgrenze überschritten wird.

Der Klinik-Neubau wird aus drei linear angeordneten Pavillons gebildet, die auf einem langgestreckten Gebäudesockel aufliegen. Der Sockelbaukörper integriert sich harmlos in die vorgefundene Topografie und verschmilzt mit der Landschaft. Rückwärtig gelegene Verbindungsstege zwischen den Pavillons schirmen die Gebäudestruktur sowie die gesamte Parkanlage von den Lärmemissionen der A7 ab.

Das städtebaulich-hochbauliche Konzept für den Klinikneubau wird mit einer überzeugenden Freiraumplanung sinnvoll ergänzt und fortgeführt. Im Vordergrund steht ein dem Ort angemessener Umgang mit dem unter Denkmalschutz stehenden Gesamtensemble einschließlich seiner schützenswerten Freianlagen. Die auf dem Plangrundstück vorhandenen und erhaltenswerten Bäume und Gehölze werden zu einem wichtigen Bestandteil des Parks und tragen maßgeblich zu seinem erholsamen Charakter bei.

Der Park wird durch behutsame Eingriffe aufgewertet und richtet sich an alle Nutzergruppen. Die gesamten Außenanlagen der AK Altona werden mit einem Höchstmaß an Barrierefreiheit gestaltet. Die Potenziale werden erkannt und aufgewertet, sodass die vorhandenen Qualitäten des Sees durch eine neue Erschließung in den Mittelpunkt gestellt werden. Am Ufer befindet sich ein Holzdeck, auf dem Vorplatz und entlang der Wege werden lange Holzbänke angeordnet.

Der öffentliche Park wird gleichermaßen zum Erholungsort für Patienten und Angestellte des Krankenhauses sowie zu einem wichtigen Bestandteil des übergeordneten Grünzugs vom Altonaer Volkspark bis zur Elbe. Dieser wird über einen Fuß- und Radweg im Standard der Deckelpromenade an das Wegenetz des neuen Krankenhausumfelds angebunden. Die Parkwege führen landschaftlich und geschwungen durch den Park und verknüpfen den Neubau mit seinen Nebengebäuden, der Kita und den Bestandsgebäuden. Die Wege werden mit Mastleuchten beleuchtet.
Die Adressbildung der AK Altona zur Behringstraße wird durch eine adäquate Freiraumplanung optimal unterstützt. Der Vorplatz erhält einen Belag aus hochwertigem regionalem Naturstein, wodurch ein Ort mit hoher Aufenthaltsqualität und einem repräsentativem Charakter entsteht. Pflanzinseln mit einer abwechslungsreichen Gräser- und Staudenpflanzung schaffen ein angemessenes Entrée und es entsteht ein Ort mit einer hohen Aufenthaltsqualität.

Die Verkehrsteilnehmer des nicht-motorisierten Verkehrs und die Nutzer der Öffentlichen Verkehrsmittel gelangen über einen großzügigen Laufbereich zum Haupteingang ohne in Konflikt mit den anderen Verkehrsströmen zu geraten. Auf dem Vorplatz gibt es drop off Haltebereiche für Taxi und Kurzzeitparker sowie eine ausreichende Anzahl an Fahrradanlehnbügeln nahe des Haupteingangs und der Café-Terrassen. Die neue Paul-Ehrlich-Straße wird gem. ReStra und mit beidseitigen Radfahrstreifen mit einer Regelbreite von 2,25m vorgesehen.

Die Kita erhält einen attraktiven Außenspielbereich, der direkt an den Baukörper angeschlossen ist. Mit 780m2 stehen bei 130 Plätzen mindestens 6m2 pro Kind zur Verfügung.

Alle Dächer werden als Biodiversitätsdächer gestaltet, sodass Flächenversiegelung teilweise kompensiert wird und wichtige Lebensräume für Pflanzen und Tiere (z.B. Wildbienen, Schmetterlinge) geschaffen werden.
Die Innenhöfe erhalten eine abwechslungsreiche und attraktive Stauden- und Gräserpflanzung und kleinere Bäume.

Bauphasen
Zur Baufeldfreimachung für das neue Klinikum zieht die Kita in den Neubau auf der östlichen Parkseite. Auch die Paul-Ehrlich-Straße wird nach Osten verlegt. Nach der Fertigstellung der neuen Asklepios-Klinik ziehen alle Funktionsbereiche aus dem denkmalgeschützten Altbaubestand und dem Perinatalzentrum sowie die Stellplätze in den Neubau. Perinatalzentrum und Parkhaus können abgerissen, das alte AK Altona umgenutzt werden. Bei Bedarf kann das neue Ensemble durch ein südliches Erweiterungsgebäude für das Klinikum, ein Ärztehaus mit Reha sowie durch ein Gebäude für Forschung und Lehre komplettiert werden.

Erschließungskonzept
Bei der Konzeptionierung der Erschließung wurde auf eine Trennung der verschieden Verkehrsströme geachtet.
Patienten, Besucher, Taxis sowie die Notfallzufahrt werden über die Behringstraße, Einfahrt alte Paul-Ehrlich-Straße geführt. Die Verkehrsströme werden direkt nach der Einfahrt von der Behringstraße voneinander entflochten, so dass keine gegenseitigen Störungen entstehen. Die Notaufnahme bzw. Liegendkrankenvorfahrt erhält eine eigene Zufahrtsfahrtsspur. Der Rettungsdienst erhält eine eigene Ausfahrtsspur direkt auf die Behringstraße mit naher Autobahnanbindung. Die Tiefgaragenzufahrt wird möglichst weit nach Norden positioniert damit der motorisierte Verkehr weitestgehend aus der Klinikparkanlage herausgehalten wird.
Die Anlieferung erfolgt über die neue Paul-Ehrlich-Straße im Südwesten des Wettbewerbsgebietes. Über eine Rampe wird der Wirtschaftshof angedient.

Nutzungs- und Grundrisskonzept
Die Grundrissstruktur des Neubaus wird funktional in horizontale Ebenen gegliedert. Das Gebäude besteht aus einem Sockelbereich und darüber liegenden Pflegepavillons.

Im Sockelbereich befinden sich die Untersuchungs- und Behandlungsbereiche, OP und ITS sowie das Perinatalzentrum.

Auf der dem Parkgelände zugewandten Seite erstreckt sich der Klinik-Boulevard. Die zweigeschossige Magistrale übernimmt die Erschießungsfunktion für Patienten und Besucher. Die Verglasung zum Park des Klinikums schafft eine hohe Aufenthaltsqualität und ermöglicht eine leichte Orientierung. Alle Stützpunkte der unterschiedlichen Untersuchungs- und Behandlungsbereiche befinden sich im Klinik-Boulevard. Die öffentlichen Bereiche Kiosk, Läden, Friseur sowie die Cafeteria und die Speiseversorgung tragen zur Attraktivität des Boulevards bei und beleben die Magistrale. Die vertikalen Haupterschießungskerne befinden sich zwischen der ambulanten und der stationären Magistrale und dienen beide Bereiche an.
Am nördlichen Ende der Magistrale zur Behringstraße hin, befindet sich die Notaufnahme. Die Zukunftsfläche wird auf dem selben Geschoss platziert.
Am südlichen Ende des Klinik-Boulevards liegen Cafeteria und Personalspeiseversorgung. Eine attraktive, vorgelagerte Außenterrasse befindet sich nahe bei der Teichanlage des Parks und stellt eine Sichtbeziehung zur Parkanlage sowie zum Haupteingangsbereich her. Cafeteria und Personalspeiseversorgung treten baukörperlich kaum in Erscheinung, da sie in die nach Süden hin ansteigende Topographie integriert und dadurch zum Teil der Parklandschaft werden.

Auf der Sockel-Ebene 0 liegen die Intensivstationen, der OP sowie die benachbarte Sterilgutversorgung. Die Ebenen-gleiche Lage der Sterilgutversorgung macht die OP-Andienung über Sterilgut-Lifte überflüssig. Der OP ist kompakt und übersichtlich strukturiert. Die Operationssäle werden auf der Westseite des Gebäudes belichtet. Die prä- und postoperative Patientenbetreuung ist für ambulante Patienten auf direktem Wege vertikal an die Eingangshalle angebunden. OP und Intensiv-Stationen liegen in direkter Nachbarschaft. Eine vertikale Anbindung an die übrigen Pflegebereiche ist für stationäre Patienten gegeben. Auch der Notfall und der Hubschrauberlandeplatz sind über den nördlichen Vertikalerschließungskern direkt angebunden.

Die Sockel-Ebene 3 beinhaltet das Perinatalzentrum mit Entbindung, Neonatologie und Päppelstation. Die Entbindung ist über die Vertikalerschließung direkt mit der Liegendkrankenanfahrt verbunden. Die Wöchnerinnen-Station liegt ein Geschoss über der Entbindung.

Die 3 Pflegepavillons nehmen die gesamte Allgemeinpflege auf. Auf jedem Geschoss werden die 3 Doppelstationen im rückwärtigen Bereich über einen Verbindungssteg für Personal und Versorgung funktional miteinander verknüpft. Gleichzeitig bilden die Verbindungsstege eine Lärmschutzwand zur Autobahn, die alle Pflegezimmer vor Lärmemissionen schützt. Die Gebäudestruktur öffnet sich dadurch kammartig zum Parkgelände des Klinikums und schafft insbesondere für die Pflegezimmer eine hohe Aufenthaltsqualität.

Die Logistik befindet sich auf Ebene -1. Durch die Positionierung des Wirtschaftshofes in Gebäudemitte entstehen für alle Bereiche kurze Wege. Von hier aus wird das Klinikum über FTS-Lifte angedient. Werkstätten und Diensträume werden über Tiefhöfe mit Tageslicht versorgt.
Die Tiefgarage ist in Form eines Split-Levels über drei Geschosse sehr wirtschaftlich und kompakt organisiert. Die vorgegebenen 750 Stellplätze sind nachgewiesen.
Ansicht Ost

Ansicht Ost

Lageplan

Lageplan

Klinik im Park

Klinik im Park

Modellfoto

Modellfoto

Orientierung zum Park

Orientierung zum Park

Patienten-Boulevard

Patienten-Boulevard

Modellfoto

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Erschließungskonzept

Erschließungskonzept

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

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