modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 06/2015

Neubau der Grundschule Ludwig-Weber-Schule

Anerkennung

Preisgeld: 6.125 EUR

Hausmann Architektur

Architektur

club L94

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die Gestaltung der Freibereiche formuliert klare Räume aus, die der städtebaulichen Figur des Neubaus folgen und nach Süden ausgerichtet sind. Dabei werden die befestigten Bewegungsflächen von einem grünen Rahmen aus baumüberstandenen Rasenflächen eingefasst, die zum einen Rückzugsmöglichkeiten für die Schüler bieten, und zum anderen einen Puffer zur Wohnbebauung bilden.
Kleine Spielinseln innerhalb der befestigten Flächen setzten Akzente und ermöglichen eine differenzierte Pausengestaltung. Dazu gehört auch ein Schulgarten, der eine spielerische Annäherung an das Thema Umwelterziehung und Nachhaltigkeit darstellt.
Den Klassenräumen der Eingangsstufe ist als „Grünes Klassezimmer“ ein eigener Freibereich zugeordnet. Die Orientierung nach Westen stellt einen räumlichen Bezug zum Kinderzentrum an der Hermann-Küster-Straße her. Darüberhinaus ist dieser Bereich über eine direkte Wegeverbindung angebunden.
Die Flächen für die städtebauliche Erweiterungsoption auf beiden Seiten des Gebäudes könnten als unversiegelte Rasenflächen zusätzlichen Bewegungsraum z.B. als Bolzplatz bieten.
Die Zufahrt auf das Schulgelände für Anlieferung und Feuerwehr erfolgt wie bisher vom Paul-Kirchhof-Platz im Osten. Hier wird nach Süden weiterhin eine Stellplatzanlage für ca. 18 Pkw inkl. 2 Behindertenstellplätze angeboten und nach Norden eine Reihe Fahrradabstellplätze verortet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der städtebauliche Entwurf ist einfach und klar strukturiert. Das bauliche Grundkonzept ist in zwei zusammenhängende Baukörper geplant, das Schulgebäude mit der verbundenen Sporthalle fügen sich positiv in die Umgebung ein.

Der große überzeugende Schulhof ist richtig im Süden vor dem Gebäude und dem Haupteingang platziert und durch Grüninseln angenehm in gut nutzbare Pausenflächen gegliedert.

Der Entwurf verliert an Präzision wenn die Erweiterung realisiert werden sollte.

Der klar angeordnete Haupteingangsbereich ist im Bereich des Schulhofvorplatzes sehr deutlich wahrzunehmen und erschließt den inneren Bereich über eine kompakte Pausenhalle sehr übersichtlich, sowohl die Sporthalle als auch den Schulbereich.

Im Inneren öffnet sich eine großzügige Pausenhalle mit Blick in die begrünten Lichthöfe. Zentral wird der Mehrzweckbereich und die Cafeteria am Lichthof platziert. Dies ist das „Herz der Schule“, der als großer Kommunikationsbereich und genereller Treffpunkt konzipiert ist. Die klarstrukturierten Grundrisse erlauben eine gute Orientierung.

Im Erdgeschoss, sind wie gewünscht, die Eingangsstufen mit einem grünen Klassenzimmer situiert. Die funktional geforderten Raumbedingungen sind in dem 1. und 2. Obergeschoss unprätentiös erfüllt.

Die Trennung des Verwaltungstraktes und das Ansiedeln der Betreuungsräume im oberen Geschoss, ist im pädagogischen Bereich kontraproduktiv. Die Einheit der Lehrkräfte und des Betreuungspersonals werden durch diese Trennung gestört und erscheint somit wenig funktional.

Die Brandschutzanforderungen sind gut erfüllt. Die Genehmigungsfähigkeit der Holzfassade ist nur bei einer Höhenreduzierung um 60cm in die Gebäudeklasse 3 oder eine schutzzielorientierte Fassade zu erreichen.

Die Architektur unterstützt mit ihrer klaren Formgebung und den unangemessenen Proportionen und der vorgeschlagenen Materialität den Anspruch eines gebrauchstüchtigen und doch unverwechselbaren Hauses. Die Fassaden haben eine der Aufgabe angemessenen Ausdruck.

Die klare Struktur der gesamten Konstruktion begünstigt die Wirtschaftlichkeit des Gebäudes in der Erstellung und im Betrieb. Wirtschaftlich liegt das Projekt im guten Bereich, dem Entwurf kann insgesamt eine ressourcenschonende und energiesparende Grundhaltung bescheinigt werden.

Insgesamt stellt der Entwurf einen guten Beitrag dar und zeichnet sich insbesondere durch seine stadträumliche Qualitäten aus. Die Baumassen fügen sich maßstäblich ein und bilden spannungsvolle Räume und Raumfolgen. Etwas unspannend wird das innenräumliche Konzept des Klassentraktes gesehen.