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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2021

Neubau der Ilmenau-Grundschule in Deutsch Evern

Außenperspektive

Außenperspektive

3. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

Scheidt Kasprusch Architekten GmbH

Architektur

HeGe Modellbau

Modellbau

Erläuterungstext

Die neue Ilmenau-Grundschule in Deutsch Evern ist mehr als eine Schule.
Sie ist öffentlicher Raum, Treffpunkt, Ort zum Lernen und Lehren, Ankommen und
Verweilen – und zum Feiern!
Einbindung und Offenheit sind die Schlüsselbegriffe des Entwurfes.
Empfangende Geste und schwellenarme Zugänge begünstigen die Akzeptanz und
Identifikation durch Nutzer*innen und Besucher*innen.
Geborgenheit und Freiheit – diese beiden Erfahrungen soll der Neubau der Grundschule ihren kleinen – und großen – Nutzer*innen vermitteln. Demzufolge bietet der Entwurf ebenso Schutz wie Offenheit. Die Organisation des Gebäudes und der Freiräume gewährt den Kindern ein Spektrum von Raumerfahrungen – von geborgenen Gruppenräumen bis hin zu maximaler Offenheit und Freiheit der Bewegungs- und Erschließungsräume.

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit der Ausbildung eines 1- bzw.2-geschossigen Gebäudewinkels wird die Schulhoffläche gefasst. Es entsteht ein überschaubarer schulischer Freiraum. Allerdings wird er Ausblick in die Landschaft nach Süden verstellt. Die Lage des Schulhofs mit Ausrichtung nach Westen lässt Probleme mit den Anwohnern vermuten. Schallschutzmaßnahmen in den Außenanlagen könnten diese Belastung erträglich machen. Der Eingangsbereich im Überschneidungsbereich der beiden Gebäudeteile wirkt selbstverständlich - im Inneren setzt sich die Erschließung großzügig und offen fort. Die Verspieltheit der Dachlandschaft soll Bezug zur Nachbarbebauung nehmen und stellt einen Kontrapunkt zur strengen Fassadenausbildung dar. Während die Dachausbildung im 1-geschossigen Bereich mit der Nutzung korrespondiert., ist eine gelungene Entsprechung im 1. Obergeschoss nicht erkennbar. Die helle Ziegelfassade ist unaufgeregt und verleiht dem Gebäude im Zusammenspiel mit der Dachausbildung einen skulpturalen Charakter. Die großflächigen - durch Leersteine hergestellten - Schriftzüge in der Fassade sind allerdings fragwürdig. Die den skulpturalen Charakter unterstreichenden einheitlichen, großen Fensterformate lassen einen Bezug zu den Nutzungen teilweise vermissen. Auch würde eine kleinteiligere Gliederung der Fensterfläche zur besseren Bedienbarkeit - auch durch die Schüler*innen - beitragen. Die beiden Lernhäuser sind im nördlichen Gebäudeabschnitt im EG und 1. OG beheimatet, wobei die 3-bündige Grundrissorganisation lineare, relativ schmale Flure erzeugt und hinsichtlich der Kommunikation Probleme erzeug. Ein Flächentausch zwischen der offenen Gruppenfläche und dem Atrium könnte hier Abhilfe schaffen. Die Anordnung der drei Treppenhäuser für die Klassen im 1. OG erfüllt auf charmante und einfache Weise den pädagogischen Wunsch nach einem direkten Außenbezug und löst gleichzeitig die Anforderungen an Flucht- und Rettungswege. Der Ganztagsbereich und die Aula und Mensa funktionieren gut. Die Lage im 1-geschossigen Gebäudeteil ermöglicht eine der Raumgröße angemessene Raumhöhe. Der Entwurf liegt hinsichtlich der Flächen, der Kubatur und der Wirtschaftlichkeit geringfügig über dem Durchschnitt aller Arbeiten.
Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Obergeschoss

Grundriss Obergeschoss

Ansicht Nord l Ansicht West

Ansicht Nord l Ansicht West

Längsschnitt l Querschnitt

Längsschnitt l Querschnitt