Nichtoffener Wettbewerb | 12/2007
Neubau der Justizvollzugsanstalt Heidering in der Gemeinde Großbeeren
Lageplan
Ankauf
Architektur
Erläuterungstext
Erschließung
Das Gelände der neuen JVA Heidering Großbeeren wird von Nordosten über die angrenzenden Landstraßen erschlossen. Von hier gelangt man über eine Zubringerstraße zur Pforte der Anstalt.
Das Hauptverwaltungsgebäude bildet gemeinsam mit der Pforte den zentralen Anlaufpunkt für Bedienstete, Besucher sowie zu- und abgehende Gefangene. Zusammen mit dem Zentrallager und dem Bereich der Kammer wird ein Vorplatz geschaffen, über den die Vorfahrt für zugehende Gefangene und die Erschließung für Besucher der Verwaltung erfolgt. Abgesetzt vom Vorplatz befindet sich der Anlieferbereich für das Zentrallager und die Versorgung. Auch der Logistikbereich, der Entsorgungshof und die Energiezentrale werden von hier über die KFZ-Schleuse auf kurzem Weg erschlossen.
Entwurfsidee
Dem Entwurf liegt das eigentliche Ziel zugrunde, die Gefangenen zu einem rechtschaffenden und verantwortungsbewussten Lebenswandel zu führen. Dabei werden der Arbeit und der Berufsausbildung besondere Bedeutung zugesprochen. Im Rahmen der für die neue JVA Heidering Großbeeren klar strukturierten Gesamtanlage mit eindeutig zugewiesenen Funktionseinheiten gilt es eine größtmögliche Differenzierung zu ermöglichen und durch einen verantwortungsbewussten Umgang mit Material, Oberflächen und Licht eine Architektur zu schaffen, die das Erreichen dieser Ziele fördert.
Die Pforte leitet zum Hauptverwaltungsgebäude welches den Auftakt und Umlenkpunkt zur Vollzugsmagistrale darstellt. Die Magistrale selbst fungiert als Rückgrat der Anstalt und verbindet alle Funktionen auf direktem Weg.
Nordwestlich der Vollzugsmagistrale befinden sich die Funktionen mit Anlieferungsbewegungen und das Arbeitswesen. Südöstlich der Magistrale werden die drei Teilanstalten und die Bereiche Schule, Bildung, Sport, Kultur, Freizeit und Arztgeschäftsstelle angeordnet. Von der Magistrale abgesetzt, in der Nähe zur KFZ-Schleuse, befinden sich die Bereiche Logistik, Versorgung, Entsorgung und die Wärmeerzeugungs- und Notstromanlagen.
Die übersichtliche Organisation der Funktionseinheiten begünstigt einen personalsparenden Betrieb der Anstalt, erhöht die Übersichtlichkeit und die Sicherheit für die Bediensteten der JVA Heidering Großbeeren.
Die Gestaltung erfolgt unter Berücksichtigung einer kostensparenden Bauweise mit günstiger Ökobilanz vor dem Hintergrund der Schaffung einer identitätsstiftenden, menschengerechten Architektur. Mit einfachen Mitteln wie der farbigen Gestaltung der notwendigen Verblechung der Lüftungselemente vor den Fenstern wird diesem Anspruch begegnet.
Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz
Ökologisches Gesamtkonzept
Baukörperausbildung: Die vorgesehene, innerhalb des Rahmens der sicherheitlichen und funktionalen Anforderungen möglichst kompakte Bauweise, stellt einen wichtigen Aspekt zur Reduzierung von Wärmeverlusten dar.
Die gewählten Gebäudeformen sind das Resultat der Abwägung zwischen einer möglichst kompakten Bauweise und natürlich belichteten und belüfteten Bereichen andererseits. Ziel des ganzheitlichen Energiekonzepts ist die Reduktion des Primärenergiebedarfs und die Vermeidung von aktiver Gebäudetechnik zur Minimierung von Investitions- und Unterhaltskosten. Der Einsatz von Primärenergie und der CO2-Ausstoß können dadurch optimiert werden.
Wärmeschutz: Zur Reduktion von Wärmeverlusten ist eine hochgedämmte Gebäudehülle im Regelfall mit Holzfenstern mit Zweischeiben-Wärmeschutzverglasung vorgesehen, die den Wärmebedarf nach ENEV um 30 Prozent unterschreitet.
Sommerlicher Wärmeschutz: Durch die Optimierung der Fensterflächen in Verbindung mit der aus sicher-heitlichen Gründen erforderlichen Vergitterung in allen durch Gefangene genutzten Bereichen ein innen liegender Sonnenschutz für den sommerlichen Wärmeschutz ausreichend. In unvergitterten Bereichen wird außenliegender Sonnenschutz vorgesehen.
Wärmespeicherung: Durch die massive Bauweise ohne leichte Decken- oder Wandbekleidungen weisen die Gebäude gute Eigenschaften zur passiven Wärmespeicherung auf, dadurch entsteht ein ausgeglichenes Innenraumklima.
Gebäudetechnik: Ziel der Planung ist ein energieeffizientes Gebäude, das die geforderten klimatischen Innenraumbedingungen ganzjährig mit geringem Energieeinssatz sicherstellt. Zur Minimierung von Gebäu-detechnik wurde die Planung auf die Möglichkeit einer freien Lüftung möglichst aller Bereiche ausgerichtet. Bei Erfordernis ist der Einsatz einfacher Technik zur Reduzierung von Lüftungswärmeverlusten (z. B. Abluft-anlagen im Falle der Unterkunftsbereiche) vorgesehen.
Durch die vorgesehnen Raumtiefen und den weitgehenden Verzicht auf innenliegende Räume, können auch die Betriebszeiten von Kunstlicht reduziert werden.
Aufgrund der CO2-Neutralität wird aus Gründen der Nachhaltigkeit eine Wärmeversorgung mittels Holzhackschnitzel-Kesselanlage empfohlen. Die Entscheidung hierzu sollte nach einer detaillierten Wirtschaft-lichkeitsbetrachtung erfolgen, alternativ hierzu sollte die Beheizung mit Fernwärme und Erdgas untersucht werden.
Materialität
Als Fassadenmaterialien sind Verblendmauerwerk oder in nicht vor Vandalismus zu schützenden Bereichen (z.B. Arbeitswesen) eine Stahlblechverkleidung vorgesehen.
Die Fenster werden aufgrund der günstigen Materialeigenschaften, des günstigen Preises und der guten Möglichkeiten zur Reparatur und Instandhaltung mit den Mitteln der JVA überwiegend in Holz mit Wärme-schutzverglasung vorgesehen (zur Reinigung und Instandhaltung ist auch der festverglaste Anteil der Fens-ter der Hafträume als Öffnungsflügel mit Schließung ausgeführt).
Als Dämmmaterial ist in der Regel Mineralwolle vorgesehen. Druckfeste Dämmung ist aus extrudiertem Polystyrol geplant, welches im Vergleich zu anderen druckfesten Dämmmaterialien primärenergetisch günstig ist.
Die Dachdichtung wird mit EPDM-Dichtbahnen geplant, welche gegenüber Bitumendichtungen ebenfalls einen geringeren Primärenergiebedarf aufweisen. Auf den Einsatz von Kunststoffen wird darüber hinaus weitestgehend verzichtet.
Für Boden- und Wandbeläge ist der Einsatz natürlicher Materialien vorgesehen.
Wirtschaftlichkeit
Investitionskosten sollen durch die Wahl der Materialien gering gehalten werden, lediglich die Reduktion von Unterhaltskosten oder die Erfüllung der sicherheitlichen Anforderungen führen zur Verwendung auf-wändigerer Bauweisen.
Die konstruktiven Bauteile bestehen aus sicherheitlichen Gründen in der Regel aus Stahlbeton. Sie können aufgrund des hohen Wiederholungsfaktors des überwiegenden Teils der Funktionen wirtschaftlich als Fertigteile oder Halbfertigteile erstellt werden. Die klare Gliederung der einzelnen Nutzungen und die konstruktive Ausbildung der einzelnen Gebäude unterstützen eine ökonomische Bauweise.
Die Gebäude der Werkstätten werden im Standard des Industriebaus errichtet. Zur Kosteneinsparung werden die Bereiche ohne Anforderungen an Vandalensicherheit blechverkleidet.
Aus der kompakten, platzsparenden Bauweise und der Materialwahl ergeben sich energie- und ressourcen-sparende Gebäude in der Herstellung und im Betrieb.
Durch die Anordnung aller Nutzungsbereiche auf dem ebenen Teil des Baugrundstücks werden aufwändige Erdarbeiten vermieden.
Das Gelände der neuen JVA Heidering Großbeeren wird von Nordosten über die angrenzenden Landstraßen erschlossen. Von hier gelangt man über eine Zubringerstraße zur Pforte der Anstalt.
Das Hauptverwaltungsgebäude bildet gemeinsam mit der Pforte den zentralen Anlaufpunkt für Bedienstete, Besucher sowie zu- und abgehende Gefangene. Zusammen mit dem Zentrallager und dem Bereich der Kammer wird ein Vorplatz geschaffen, über den die Vorfahrt für zugehende Gefangene und die Erschließung für Besucher der Verwaltung erfolgt. Abgesetzt vom Vorplatz befindet sich der Anlieferbereich für das Zentrallager und die Versorgung. Auch der Logistikbereich, der Entsorgungshof und die Energiezentrale werden von hier über die KFZ-Schleuse auf kurzem Weg erschlossen.
Entwurfsidee
Dem Entwurf liegt das eigentliche Ziel zugrunde, die Gefangenen zu einem rechtschaffenden und verantwortungsbewussten Lebenswandel zu führen. Dabei werden der Arbeit und der Berufsausbildung besondere Bedeutung zugesprochen. Im Rahmen der für die neue JVA Heidering Großbeeren klar strukturierten Gesamtanlage mit eindeutig zugewiesenen Funktionseinheiten gilt es eine größtmögliche Differenzierung zu ermöglichen und durch einen verantwortungsbewussten Umgang mit Material, Oberflächen und Licht eine Architektur zu schaffen, die das Erreichen dieser Ziele fördert.
Die Pforte leitet zum Hauptverwaltungsgebäude welches den Auftakt und Umlenkpunkt zur Vollzugsmagistrale darstellt. Die Magistrale selbst fungiert als Rückgrat der Anstalt und verbindet alle Funktionen auf direktem Weg.
Nordwestlich der Vollzugsmagistrale befinden sich die Funktionen mit Anlieferungsbewegungen und das Arbeitswesen. Südöstlich der Magistrale werden die drei Teilanstalten und die Bereiche Schule, Bildung, Sport, Kultur, Freizeit und Arztgeschäftsstelle angeordnet. Von der Magistrale abgesetzt, in der Nähe zur KFZ-Schleuse, befinden sich die Bereiche Logistik, Versorgung, Entsorgung und die Wärmeerzeugungs- und Notstromanlagen.
Die übersichtliche Organisation der Funktionseinheiten begünstigt einen personalsparenden Betrieb der Anstalt, erhöht die Übersichtlichkeit und die Sicherheit für die Bediensteten der JVA Heidering Großbeeren.
Die Gestaltung erfolgt unter Berücksichtigung einer kostensparenden Bauweise mit günstiger Ökobilanz vor dem Hintergrund der Schaffung einer identitätsstiftenden, menschengerechten Architektur. Mit einfachen Mitteln wie der farbigen Gestaltung der notwendigen Verblechung der Lüftungselemente vor den Fenstern wird diesem Anspruch begegnet.
Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz
Ökologisches Gesamtkonzept
Baukörperausbildung: Die vorgesehene, innerhalb des Rahmens der sicherheitlichen und funktionalen Anforderungen möglichst kompakte Bauweise, stellt einen wichtigen Aspekt zur Reduzierung von Wärmeverlusten dar.
Die gewählten Gebäudeformen sind das Resultat der Abwägung zwischen einer möglichst kompakten Bauweise und natürlich belichteten und belüfteten Bereichen andererseits. Ziel des ganzheitlichen Energiekonzepts ist die Reduktion des Primärenergiebedarfs und die Vermeidung von aktiver Gebäudetechnik zur Minimierung von Investitions- und Unterhaltskosten. Der Einsatz von Primärenergie und der CO2-Ausstoß können dadurch optimiert werden.
Wärmeschutz: Zur Reduktion von Wärmeverlusten ist eine hochgedämmte Gebäudehülle im Regelfall mit Holzfenstern mit Zweischeiben-Wärmeschutzverglasung vorgesehen, die den Wärmebedarf nach ENEV um 30 Prozent unterschreitet.
Sommerlicher Wärmeschutz: Durch die Optimierung der Fensterflächen in Verbindung mit der aus sicher-heitlichen Gründen erforderlichen Vergitterung in allen durch Gefangene genutzten Bereichen ein innen liegender Sonnenschutz für den sommerlichen Wärmeschutz ausreichend. In unvergitterten Bereichen wird außenliegender Sonnenschutz vorgesehen.
Wärmespeicherung: Durch die massive Bauweise ohne leichte Decken- oder Wandbekleidungen weisen die Gebäude gute Eigenschaften zur passiven Wärmespeicherung auf, dadurch entsteht ein ausgeglichenes Innenraumklima.
Gebäudetechnik: Ziel der Planung ist ein energieeffizientes Gebäude, das die geforderten klimatischen Innenraumbedingungen ganzjährig mit geringem Energieeinssatz sicherstellt. Zur Minimierung von Gebäu-detechnik wurde die Planung auf die Möglichkeit einer freien Lüftung möglichst aller Bereiche ausgerichtet. Bei Erfordernis ist der Einsatz einfacher Technik zur Reduzierung von Lüftungswärmeverlusten (z. B. Abluft-anlagen im Falle der Unterkunftsbereiche) vorgesehen.
Durch die vorgesehnen Raumtiefen und den weitgehenden Verzicht auf innenliegende Räume, können auch die Betriebszeiten von Kunstlicht reduziert werden.
Aufgrund der CO2-Neutralität wird aus Gründen der Nachhaltigkeit eine Wärmeversorgung mittels Holzhackschnitzel-Kesselanlage empfohlen. Die Entscheidung hierzu sollte nach einer detaillierten Wirtschaft-lichkeitsbetrachtung erfolgen, alternativ hierzu sollte die Beheizung mit Fernwärme und Erdgas untersucht werden.
Materialität
Als Fassadenmaterialien sind Verblendmauerwerk oder in nicht vor Vandalismus zu schützenden Bereichen (z.B. Arbeitswesen) eine Stahlblechverkleidung vorgesehen.
Die Fenster werden aufgrund der günstigen Materialeigenschaften, des günstigen Preises und der guten Möglichkeiten zur Reparatur und Instandhaltung mit den Mitteln der JVA überwiegend in Holz mit Wärme-schutzverglasung vorgesehen (zur Reinigung und Instandhaltung ist auch der festverglaste Anteil der Fens-ter der Hafträume als Öffnungsflügel mit Schließung ausgeführt).
Als Dämmmaterial ist in der Regel Mineralwolle vorgesehen. Druckfeste Dämmung ist aus extrudiertem Polystyrol geplant, welches im Vergleich zu anderen druckfesten Dämmmaterialien primärenergetisch günstig ist.
Die Dachdichtung wird mit EPDM-Dichtbahnen geplant, welche gegenüber Bitumendichtungen ebenfalls einen geringeren Primärenergiebedarf aufweisen. Auf den Einsatz von Kunststoffen wird darüber hinaus weitestgehend verzichtet.
Für Boden- und Wandbeläge ist der Einsatz natürlicher Materialien vorgesehen.
Wirtschaftlichkeit
Investitionskosten sollen durch die Wahl der Materialien gering gehalten werden, lediglich die Reduktion von Unterhaltskosten oder die Erfüllung der sicherheitlichen Anforderungen führen zur Verwendung auf-wändigerer Bauweisen.
Die konstruktiven Bauteile bestehen aus sicherheitlichen Gründen in der Regel aus Stahlbeton. Sie können aufgrund des hohen Wiederholungsfaktors des überwiegenden Teils der Funktionen wirtschaftlich als Fertigteile oder Halbfertigteile erstellt werden. Die klare Gliederung der einzelnen Nutzungen und die konstruktive Ausbildung der einzelnen Gebäude unterstützen eine ökonomische Bauweise.
Die Gebäude der Werkstätten werden im Standard des Industriebaus errichtet. Zur Kosteneinsparung werden die Bereiche ohne Anforderungen an Vandalensicherheit blechverkleidet.
Aus der kompakten, platzsparenden Bauweise und der Materialwahl ergeben sich energie- und ressourcen-sparende Gebäude in der Herstellung und im Betrieb.
Durch die Anordnung aller Nutzungsbereiche auf dem ebenen Teil des Baugrundstücks werden aufwändige Erdarbeiten vermieden.
Grundriss 2. OG
Modell
Fassadenausschnitt
Besuchsbereich
Perspektive