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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2017

Neubau der Oscar-Paret-Schule mit Dreifeldsporthalle, Parkdeck und Freianlagen

1. Preis

Preisgeld: 37.000 EUR

mvm+starke

Architektur

club L94

Landschaftsarchitektur

Bollinger+Grohmann

Tragwerksplanung

PKi holistic engineering

TGA-Fachplanung

Karschunke GmbH

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Setzung baut auf der gegebenen Idee einer sich diagonal entwickelnden Platzfolge auf und variiert diese auf intelligente und sensible Weise. Die Plätze weisen angenehme Proportionen auf und sind mit Passarellen gut verbunden. Lediglich die Sporthalle kann in ihrer zu flach wirkenden Silhouette nicht überzeugen. Die in Freiberg identitätsbildenden 3 Türme für 3 Ortsteile des städtebaulichen Konzepts werden ohne "Not" auf 2 liegende Quader reduziert.
Die baukörperliche Proportion, die Entfaltung des Volumens und die Maßstäblichkeit der Gebäudehöhe im Verhältnis zum Freiraum und ich sich selbst sind von hoher Qualität. Die Anlage vermittelt den Eindruck als ob sie immer schon so da gewesen wäre oder hätte sein müssen. Die Freianlagen entsprechenden ihrer Qualität dem städtebaulichen Konzept. Allerdings muss die Überwindung der Höhendifferenz zwischen schuldunfähig und Bushaltestelle geprüft werden. Die innere Organisation ist im Grundsatz von überzeugender Klarheit. Auf einem Sockel mit Sonderräumen befinden sich 3 Quader mit den pädagogischen Clustern.
Besonders fällt die intelligente Anordnung der Fachklassen auf. Vorbereitungs- und Unterrichtsräume sind idealtypisch angeordnet. Dagegen ist im Bereich der Mensa und Musikräume die funktionale Verknüpfung für kulturelle Darbietungen zu verbessern. Dazu muss die Versorgung der Mitte der Mensa mit Tageslicht nach einer Optimierung der Funktionen weiterhin gewährleistet sein. Die Cluster sind gut organisiert. Eine Erweiterung in der Mitte der Lichthöfe wird positiv gesehen, bedarf allerdings im Vorfeld strategischer Überlegungen zu Zeitpunkt, Lage, Tageslicht und Nutzung. Der Bereich der Schulverwaltung ist ebenfalls an richtiger Stelle gut gelöst, wenn auch kleinere Rochaden von Räumen notwendig erscheinen. Die horizontale und vertikale Erschließung ist gut dimensioniert und logisch aufgebaut. Eine sehr gute Orientierbarkeit im gesamten Schulkomplex ist zu erwarten. Lediglich die offenen Treppenhäuser sind im Hinblick auf den Brandschutz nicht akzeptabel.
Die Baukonstruktion ist sinnfällig und unauffällig gewählt. Die Fassaden haben einen angenehmen Duktus einer unprätentiösen und nahbaren Schule. Zeichnerische Aussagen zur Lage und und Prinzipien der gebäudetechnischen Versorgung fehlen. Der Hinweis des Verfassers auf noch hinzu zu fügende Dachaufbauten ist aus fachlicher Sicht nicht sinnvoll.
Die wirtschaftlichen Kennwerte liegen im Vergleich zu den anderen Arbeiten im günstigeren Bereich und lassen angemessene Investitions- und Lebenszykluskosten erwarten.
Insgesamt überzeugt der Entwurf durch seine konsistente hohe Qualität vom stimmigen Städtebau über das gut proportionierte Bauwerk bis zu innovativen Angeboten in der Pädagogik.