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Einladungswettbewerb | 02/2023

Neubau der Trauerhalle Friedhof OT Seckenheim in Mannheim

3. Preis

Preisgeld: 4.000 EUR

Mireille Solomon Creating Space

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser des Entwurfs schlagen vor, im vorgesehenen Baufeld einen Baukörper mit elliptischem Grundriss als neue Trauerhalle zu ergänzen, der über einen kurzen Verbindungsgang vom historischen Bestand abgelöst wird. Der Zugang erfolgt über das Gebäude der historischen Trauerhalle, in der die räumlichen Einteilungen entfernt werden, so dass eine große zusammenhängende Vorhalle zur neuen Trauerhalle entsteht. Die Ablösung der neuen Trauerhalle vom Bestand wird grundsätzlich als ein Ansatz gesehen, der Bedeutung des Bestands gerecht zu werden. Die städtebauliche Situation mit einer Beibehaltung des Friedhofszugangs wurde gelöst, allerdings entstehen zwischen Bestand und Neubau Restflächen, die nur schwer genutzt werden können. Auch wird die Ausbildung der Anschlußstelle des Übergangs als etwas beengt empfunden und auch die Höhe des neuen Baukörpers wird diskutiert. Kritisch gesehen wird die Lage des Haupteingangs: Er liegt gemessen an seiner Bedeutung im Tordurchgang des Bestandsgebäudes zu verborgen. Die Ausbildung einer großen Eingangshalle im Bestand wird von Seiten der Denkmalpflege kritisch gesehen, da die alte Raumaufteilung völlig entfernt werden müsste. Es wurde auch diskutiert, ob eine Vorhalle in der vorgeschlagenen Größe notwendig ist. Die elliptische Grundform des neuen Baukörpers hat im Sakralbau eine lange Tradition. Die durch die Baugrenze bestimmte Stauchung des Ellipsoids bedingt allerdings einen Innenraum, der relativ schmal und lang ist. Die vorgeschlagenen Bestuhlungsvarianten können deswegen nur teilweise überzeugen. Sie erscheinen für eine Trauerhalle etwas beengt und die gegenüberliegenden Anordnungen schaffen nicht die nötige Privatheit der Trauernden. Ungünstig wird die Ausbildung der Front zum Friedhof als geschlossene Wand aus Holztoren empfunden, die erst beim Auszug geöffnet werden. Während die Geste der Öffnung beim Auszug nachvollziehbar ist, wird durch die geschlossene Situation trotz des Oberlichtbandes und des Gartenfensters in der Rückwand die Enge noch betont. Über die Breite entsteht auch kein Bezugspunkt in der räumlichen Ausbildung. Auch die vorgeschlagene Materialwahl mit Kompositmaterialien, metallischen Oberflächen und Furnierholz müssten für eine Trauerhalle im historischen Kontext überdacht werden. Insgesamt wird der Ansatz einer Ablösung vom Bestand mit einem Baukörper eigener Geometrie gewürdigt. Allerdings bleibt eine Reihe von Fragen bestehen.