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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2020

Neubau des Amtsgerichts Bitburg

3. Preis

Preisgeld: 7.800 EUR

Bez+Kock Architekten Generalplaner GmbH

Architektur

Architekturmodelle Boris Degen Modellbau

Modellbau

Erläuterungstext

Der Neubau des Amtsgerichtes besetzt als ruhiger, dreigeschossiger Baukörper das Grundstück an der Brodenheckstraße. Seine drei Flügel umschließen einen zentralen Patio, der sich zur Straße hin adressbildend öffnet und so einen angemessen repräsentativen und räumlich gefassten Vorbereich für das Amtsgericht formuliert.

Durch die mittige Positionierung des Hauses wird das Grundstück in drei Bereiche zoniert, die auf selbstverständliche Art die unterschiedlichen Erschließungen voneinander separieren. Nach dem Passieren der Pforte gelangt der Besucher in die querliegende Gerichtshalle, von der aus sämtliche Sitzungssäle erschlossen werden. Zenital einfallendes Licht verleiht dem dreigeschossigen Raum eine angemessene Repräsentativität.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebaulich adressiert sich das Gebäude unmittelbar an der Straße. Der offene Arkadenhof schafft auf einerseits einfache, aber andererseits auch bedeutsame Weise einen Vorbereich, der einen gesammelten Zutritt zum eigentlichen Foyer ermöglicht. Er ist ein Ort des Diskurses vor dem Haus, aber man steht eben nicht „auf der Straße“. Der Raumfolge des Zutritts folgt ein querliegendes Foyer, welches sich vertikal in zwei über eine Brücke geteilte innere Hallen räumlich entwickelt. Die innere Raumfigur ist funktional als Vorbereich vor den Sälen gut gelungen, allerdings wird eine angemessene, offene Treppenlösung für die Erschließung der oberen Geschosse vermisst. Strukturell klar orientieren sich die Büroräume, der den Hof umschließenden Büroflügel. Dem Entwurf gelingt es, eine typologisch überzeugende Raumfolge aufzubauen, die den Anforderungen an ein Amtsgericht genügt. Diese sind hinreichend großzügig und auch würdig sowohl gegenüber Besuchern als auch gegenüber den Richtern und den Mitarbeitern des Amtsgerichts. Folglich setzt der Entwurf auf eine sehr ruhige Fassadenstruktur aus vertikalen Fensterrythmen, die sich in eine massive Außenwand einschneiden. Das monolithische des Dämmbetons generiert eine hohe Dauerhaftigkeit, die in Verbindung mit der wirtschaftlichen Grundstruktur ein nachhaltiges Gebäude auf lange Sicht entstehen lassen wird, auch - oder trotz - höherer Investitionskosten. Das im Durchschnitt schlechtere A/V Verhältnis wird aber wieder etwas wettgemacht durch die traditionellen Details und die glatten Fassaden ohne komplizierte Versprünge. Die Komposition aus primären Raumtypologien und einer ästhetischen Reduktion lässt ein Gebäude erwarten, was als „Amtsgericht“ wahrgenommen werden kann, und dem Ort Maßstab und Orientierung gibt.

Nachhaltigkeit
Der Entwurf weist insgesamt ein durchschnittliches Nachhaltigkeitspotential auf. Die geringe Flächeneffizienz und das große Gebäudevolumen sorgen für überdurchschnittlich hohe Lebenszykluskosten. Die gewählte Fassadenkonstruktion lässt einen hohen Ressourceneinsatz erwarten. Das vollflächige Gründach zur Regenwasserretention wird begrüßt. Die Konstruktion weist eine hohe Nutzungsflexibilität auf. Ein ausgewogener Fensterflächenanteil sorgt sowohl für guten thermischen Komfort, als auch für gute Tageslichtversorgung.
Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss 1. Obergeschoss

Grundriss 1. Obergeschoss

Grundriss 2. Obergeschoss

Grundriss 2. Obergeschoss

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Schnitt

Schnitt

Detail

Detail